Naked & Disruptive – Coverboy im American Windsurfer – 1994
Der amerikanische Windsurf Markt war in den 90ern ein wahres Haifisch-Becken. Fressen und gefressen werden. Mit North Sails hielten wir uns ganz ordentlich über Wasser und bekämpften unsere stärksten Konkurrenten durch - wie man heute sagen würde - eher disruptive Massnahmen. Unser heftigster und ernstzunehmendster Wettbewerber war NeilPryde. Hinter dem Markenname stand ein cleverer aus Auckland / New Zealand stammender Geschäftsmann, der leidenschaftlicher Segler war und in den 60ern ein Unternehmen für Yachtsegel hatte. Anfang der 1970er Jahre beschloss er, sein Geschäft zu verlagern und sich auf die Herstellung von Segeln für die trendige und aufkommende Sportart Windsurfen zu konzentrieren. Während er anfangs noch Segel für andere Marken herstellte, entschied er sich bald, seine eigene Windsurfsegelmarke zu gründen, was den Beginn von Neilpryde Windsurfing markierte. Dafür zog er kurzerhand ins boomende HongKong, wo er bis heute lebt. Schnell gab es auch Line Extensions und zu den Boards und Segel nahm man auch die unerlässlichen Neopren Anzüge ins Programm. Für die Werbekampagne holte sich NeilPryde natürlich einen knackigen Surfer, der relaxed und unbeeindruckt im eiskalten Wasser stand. Von Frieren keine Spur. Das brachte uns auf einen lustigen Gedanken, den wir dann auch gleich in die Tat umsetzten. Michi Plank, gut gebaut, Top Surfer und für Alles zu haben, durfte seine Model-Ambitionen ausleben. Er stieg kurzerhand im Adams-Kostüm ins eiskalte Gardasee Wasser. Das Segel konnte er leider nicht mehr halten, denn seine Hände mussten was Anderes halten. Beim Shooting haben wir uns kaputtgelacht. So wohl auch die Redakteure des Magazins "American Windsurfer", die uns in einer Ausgabe gleich auf dem Cover präsentierten. Eine dicke Story gabs obendrauf. Und das ganz ohne großes Geld. Damals war ja auch noch vergleichende Werbung in den USA möglich - with a twinkle of an eye! Neil hats uns nicht verübelt - die Neuseeländer sind gelassene Zeitgenossen. Bis heute sind wir mit ihm in Verbindung. Mittlerweile gehört NeilPryde zur Pryde Group, die wiederrum zu 100% zur Shriro Group gehört, ebenfalls in Hongkong ansässig. Jedoch in den 90ern gegründet von Manfred Rassweiler, einem Unterhachinger. Mal kurzerhand vom Münchner Vorort in die Hongkonger Business Etagen gesegelt...
- Michael Plank, Michael Kamm, David Johnson & Neil Pryde
Der Gardasee kann verdammt kalt sein. Hätte sich Michi Plank mal was angezogen...
Im Full Speed mit Neopren machts einfach mehr Spass. Michi im Vollgasmodus und mit sichtlich viel Spaß. Scheint am Xcellerator zu liegen
Da will man doch gleich mit aufs Brett und einfach alles rauslassen...
Und er lacht weiter - diesmal zwar ohne Neopren aber dafür mit Schlips. Da kann auch ich mich nicht mehr halten..
Hier versuche ich unserem US Geschäftsführer David Johnson mal wieder was zu erklären und er hört betreten zu ... Michi tröstet
Ab und zu muß man auch mal wieder ins schnöde Büro - auch wenn die Aussicht wenig attraktiv ist
Ein Power Nap an der Einfahrt zur Autobahn ist natürlich eindeutig besser. Michi tendierte auf seinen Trips zum Lago di Garda immer gerne zu einem erholsamen Nickerchen zwischendurch
Michi und der in Hongkong lebende Neuseeländer Neil Pryde ... unser damals härtester Wettbewerber und heute immer noch guter Geschäftsfreund
Too good to be true - die Küchenwaage freut sich auch über Tapetenwechsel. Einfach nur ein workplace of dreams
Das geht auch ohne Worte
Schleudersturz: Der gefürchtete Schleudersturz ist kaum zu vermeiden, jeder der windsurft hat ihn schon gehabt. Dabei entwickelt das Segel einen starken Vortrieb durch eine Böe oder fehlende Haltekraft wenn es nicht schnell genug geöffnet wird. Am Trapez wird der Surfer mitgezogen, das Segel bewegt sich nach schräg vorn und schlägt meistens mit dem Mast auf der Leeseite neben der Brettnase ein. Das Brett kann dadurch zerstört werden, hier sind Protektoren am Mast oder an der Brettnase notwendig. Der Surfer wird meistens auf die Segelfläche geschleudert, wobei durch Ellenbogen, Kopf oder Knie das Segel zerrissen werden kann. In selteneren Fällen landet der Surfer auf dem Mast (tut weh), oder vorbei am Mast im Wasser (Schwein gehabt). Dabei ist der Trapeztampen aber sehr stark gespannt und u.U. auch verdreht, wobei man schlecht wieder los kommt.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.