Noblesse oblige – Umzug zu Freifrau von Wendelstadt & Ottonie Degenfeld-Schonburg – Internat Kids in Neubeuern – 2004
An einem 29. Februar und damit einen Tag nach Carolinas Geburtstag heißt es für Larissa und Paul vom Oberland ins Inntal umziehen. Für Larissa steht der Wechsel von der St. Irmingard Schule in Garmisch-Partenkirchen und bei Paul der Move vom Kloster Ettal ins Schloss Neubeuern an. Eigentlich war das Reizthema Internat ursprünglich nur für Larissa geplant. Im Rahmen der Besichtigung der Schule hat es allerdings Paul so gut gefallen, daß er sich auch für den Wechsel entschieden hat. Nicht so ganz unbelastet, da auch ich mit meinen beiden Geschwistern schon Schüler dieser schönen Schule gewesen sind. Die Geschichte des Schloss Neubeuerns beginnt mit dem Bau der mittelalterlichen Burganlage im 12. Jahrhundert, wobei historische Ereignisse und Begegnungen in Schloss Neubeuern bis in die heutige Zeit Leben und Lernen im Schloss prägen. „Noblesse oblige – Adel verpflichtet“, war die Lebensmaxime der Schulgründerin Baronin Julie Freifrau von Wendelstadt und ihrer Schwägerin Gräfin Ottonie Degenfeld-Schonburg , die so bedeutende Zeitgenossen der schönen Künste wie den Dichter Hugo von Hofmannsthal, den Maler Franz von Lenbach oder den Komponisten Max von Schillings in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg im Schloss zu Gast hatten. Schloss Neubeuern war ein wichtiger Treffpunkt der künstlerischen Szene, der regelmäßig in der um die Jahreswende stattfindenden „Neubeurer Woche“ seinen Höhepunkt fand. Hofmannsthals Begeisterung für Schloss Neubeuern und den Gutshof in Hinterhör hatten vor allem mit den Menschen zu tun, denen er dort begegnete und die es ermöglichten, dass ihm die oberbayerische Idylle zu einem Ort der Zuflucht, der ruhigen Tätigkeit, der anregenden (manchmal aufregenden) Geselligkeit und – nicht zuletzt – zu einem Ort gepflegter und gelebter Freundschaft wurde. Soziales Engagement und gelebte Freundschaft waren eine Selbstverständlichkeit, die sich in zahlreichen Eintragungen in den Gästebüchern, besonders in den Zeiten der beiden Weltkriege, widerspiegelt und noch heute Vorbild und Anregung für unsere Arbeit ist. Verantwortungsvoller und kritischer Umgang mit der Geschichte ist daher ein wichtiges Erziehungsziel für die Schule.
- Larissa und Paul Kamm
Die Südterrasse des Schlosses mit dem mächtigen Schloßturm im Hintergrund. Schon ich hatte in den 70er Jahren mein Internatszimmer im zweiten Stock des runden Turms und hatte beim Blick aus meinen beiden Fenster das Inntal vor mir liegen
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