Olympische Sommerspiele – Viva Barcelona – 1992
Die Olympischen Sommerspiele 1992 wurden vom 25. Juli bis zum 9. August in Barcelona ausgetragen. Zum ersten Mal seit 20 Jahren waren Sportler aller Nationen vertreten, die ein Nationales Olympisches Komitee hatten. Südafrika war seit dem Ausschluss aufgrund der Apartheid erstmals seit 1960 wieder dabei. Und auch ich wollte mir dieses absolute Highlight der Sportveranstaltungen natürlich nicht entgehen lassen. Gemeinsam mit Kristin und Michael Veeser, Martin Kühner und Peter Schoppmann fliege ich von München nach Barcelona und habe das Glück, daß wir uns während des gesamten Aufenthalts im Garten von Ute Veeser - der Schwester von Michael - mit unseren extra neu gekauften Zelten breitmachen können. Praktischerweise verfügt das Anwesen von Ute und ihrem Mann über einen tollen Pool mit Badehaus, wodurch auch die chicen Nasszellen wie auf einem Luxuscampingplatz nur wenige Meter von unseren Schlafsäcken entfernt waren. Das Wetter könnte schöner nicht sein, die Stimmung unter uns und in der quirligen Stadt ist riesig! Wir machen die Nacht zum Tage und sind nächtelang auf den Ramblas und den Plätzen, in Clubs und in den angesagten Discos unterwegs. Die gleiche Idee hatte wohl auch Prinz Albert von Monaco, den wir bei unserer Nachtschwärmerei ebenfalls in einer Bar und auf der Tanzfläche getroffen haben. Abertausende junger Leute aus der ganzen Welt waren in der Stadt, und dennoch haben Martin und ich Steffi Graf ganz alleine 20 km südlich der Stadt sinnierend am Strand getroffen. Am nächsten Tag saßen wir beim Tennisturnier direkt neben der unangenehmen Familie Ihrer Gegnerin Arantxa Sánchez Vicario ... und Steffi Graf wurde Olympiasiegerin! Das war eine super coole Action und das Tennisstadion mit einem gigantischen Blick über Barcelona war der absolute Wahnsinn! Was wir noch so gesehen haben? Jeden Abend Leichtathletik im Olympiastadion mit den großen Stars dieser Ära, zudem Segeln, Volleyball und zudem kulturelles Sightseeing. Für dieses ultravolle Programm, Tag und Nacht, hätten wir auch schon fast eine Medaille verdient!
- Kristin & Michael Veeser, Martin Kühner, Ute Veeser, Peter Schoppmann, Michael Kamm
Ein würdiger Rahmen für die XXV. Olympischen Spiele. Das Olympiastadion wurde für die Weltausstellung des Jahres 1929 gebaut, gemeinsam mit einem Großteil der Sehenswürdigkeiten des Montjuïc (Barcelonas Hausberg). Das Stadion war als Hauptstätte für die Olympischen Spiele 1936 vorgesehen; die Spiele wurden jedoch nach einer Stichwahl mit Berlin in die deutsche Hauptstadt vergeben. Eine von der Spanischen Republik geplante Protest-Veranstaltung gegen die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin (die sogenannte "Volksolympiade") sollte zwischen dem 19. Juli bis 26. Juli 1936 stattfinden. Doch wegen des Ausbruches des Spanischen Bürgerkrieges wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Während der Olympischen Spiele 1992 wurde das Stadion für Eröffnungs- und Schlussfeier sowie für die Leichtathletik-Wettbewerbe genutzt. Zu dieser Zeit hatte das Olympiastadion eine Kapazität von 60.000 Sitzplätzen.
Unsere unermüdliche Sport-, Party, -Feier und Sightseeing Crowd. Das Barcelona Rat Pack!
Bei soviel Programm kann es zwischendurch auch einmal ein Liegestuhl sein ... Michael Veeser bei einer unserer Nachmittagspausen am Pool, bevor es abends erst zur Leichtathletik und dann ins Nachtleben ging
Herrlich, dieses schattige Plätzchen im Garten ... es war göttlich, daß wir zentrumsnah so schön wohnen konnten
Die Lebensgeister erwachen schon wieder ... und auch Martin freut sich auf den nächsten Event
Selbsterklärend, dass unsere Barcelona Nächte immer sehr ausgedehnt waren und wir dann erst mittags aus unseren Zelten robbten
Eigentlich sollte Barcelona schon 1936 Gastgeber der Olympischen Spiele sein. Doch dann bricht der spanische Bürgerkrieg aus und die Nazis nutzen ihre Chance, um die Spiele für ein monströses Propaganda-Spektakel nach Berlin zu holen. Erst 56 Jahre später gibt das Internationale Olympische Komitee (IOC) der Hauptstadt Kataloniens erneut den Zuschlag.
Völlig gebannt vom großen Spektakel.
1992 ist die Sowjetunion Geschichte und der Kalte Krieg zu Ende. Erstmals nach langer Zeit boykottiert keine Nation die Spiele und Barcelona empfängt mit begeisternder Gastlichkeit das größte Athleten-Aufgebot, das je um olympisches Edelmetall gekämpft hat. Und zum ersten Mal seit 1964 läuft wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft im Olympiastadion auf dem Montjuic-Berg ein.
Peter Schoppmann und ich im gigantischen Olympiastadium, in dem allabendlich die eindrucksvollen und spannenden Leichtathletik Wettbewerbe stattfanden. Oft blieben wir - vor dem mitternächtlicihen Eintauchen in die Restaurant- und Barphase - noch eine halbe Stunde länger im sich dann leerenden Stadion über der Stadt, um die Stimmung einzufangen
Vor 65.000 Zuschauern erklärt Spaniens König Juan Carlos am 25. Juli 1992 die XXV. Sommerspiele der Neuzeit für eröffnet. Ein Bogenschütze jagt einen brennenden Pfeil über die Ränge hinweg in den nächtlichen Himmel und entflammt das olympische Feuer. Nicht nur die Leichtathletin Heike Henkel schwärmt noch heute von der besonderen Magie dieses Abends. "Wohl selten ist der Beginn des größten Sportfestes der Welt so großartig und aufregend zelebriert worden", jubelt die "Süddeutsche Zeitung“.
Wir zelebrieren auch: den Moment, die Spiele, die Nacht, die Stadt, uns selbst und das Leben. Olé und Viva Espagna!
Ein unvergleichbarer Blick vom Montjuïc hinterunter auf die hell illuminierte Stadt.
Die Spielstätten für Volleyball waren Palau d'Esports, Pavelló de la Vall d'Hebron und Palau Sant Jordi.
Für Olympia hat sich die traditionell vom Meer abgewandte Stadt neu erfunden. Wo vorher hässliche Industrieanlagen und Lagerhallen das Ufer verschandelten, bummeln nun Millionen von Touristen durch das moderne Hafenviertel oder aalen sich an kilometerlangen Sandstränden
Bei den XXV. Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona fanden zehn Wettkämpfe im Segeln im Port Olímpic statt. Je drei waren für Männer und Frauen ausgeschrieben, vier für beide Geschlechter.
Staunen, entspannen, genießen: Willkommen im Park Güell! Die wunderschön gestaltete Anlage gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Barcelona und wird als Antoni Gaudís Hommage an die Natur bezeichnet.
Nicht nur für den spanischen IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch sind die Olympischen Spiele in seiner Geburtsstadt die "schönsten Spiele aller Zeiten". Auch Deutschlands NOK-Chef Willi Daume kann höchst zufrieden sein: Im Medaillenspiegel belegt sein Aufgebot Rang drei hinter den Ex-Sowjetrepubliken und den USA. Mit 82 Medaillen, darunter allein 33 in Gold, sind die gesamtdeutschen Sportler so erfolgreich wie danach nie wieder. In Rio de Janeiro 2016 reicht es "nur" zu insgesamt 42 Podestplätzen. Trotz aller Befürchtungen im Vorfeld geht das "gigantischste Sportspektakel aller Zeiten" (Frankfurter Allgemeine Zeitung) friedlich zu Ende. Keine Terrorattacken der baskischen ETA-Separatisten überschatten das olympische Fest. Zu den größten Gewinnern dürfen sich die Einwohner von Barcelona zählen..
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