Osterbrunch im katholischen Oberbayern – Family Business in Hohenthann – 1999
Obwohl Ostern in diesem Jahr relativ früh ist, haben wir mit dem Wetter Glück und der Frühling zeigt sich mit ersten warmen Sonnenstrahlen. Eine wunderbare Gelegenheit die Einladung zum Osterbrunch bei Nani und Jürgen in Hohenthann anzunehmen, wobei ich mich sogar mit meiner Harley auf den Weg in den Münchner Osten mache. Auch wenn es viele nicht wissen: Ostern ist das wichtigste Fest im Christentum. Gläubige Katholiken nehmen Ostern sehr ernst und das spürt man. Die Feierlichkeiten zu Ostern beginnen am Palmsonntag und enden am Ostermontag. In dieser Woche findet alles an Prozessionen, Spielen und Schlemmereien statt, was man sich nur vorstellen kann. Nach der langen Fastenzeit ist das aber auch nur allzu verständlich. Auch wenn eine ganze Woche durchgefeiert wird und die Feiertagsdichte wohl in keiner Woche des Jahres so hoch ist, wie in der Woche vor Ostern, konzentrieren wir uns auf beiden wichtigsten Tage dieser besonderen Zeit: Ostersonntag und Ostermontag. Am Ostersonntag feiert man nicht nur die Auferstehung Jesu Christi, sondern auch das Ende der 40-tägigen Fastenzeit. Zudem darf an Ostern auf keinen Fall der Kirchgang fehlen. Jeder, der schon einmal in einem deutschen Ostergottesdienst war, weiß, wie schön es ist, wenn die dunkle Kirche komplett erleuchtet wird und alle anfangen zu singen. Die Osternacht ist immer etwas ganz Besonderes und eine sehr intime Atmosphäre – vor allem beim gemeinsamen Singen. Das kann man nicht toppen. Abgesehen von der Ostermesse finden am Ostersonntag im ganzen Land Prozessionen und kleine Feste statt. Wenn es keinen großen Osterbrunch im Dorf oder im eigenen Viertel gibt, trifft man sich eben mit der Familie und zelebriert den heiligsten Tag im Jahr mit reichlich Essen. Auch für die Unterhaltung der Kinder ist gesorgt. Es gibt verschiedene Theorien übers Verstecken und das Suche von Ostereiern. In der Wohnung, im Garten, im Park Ostereier verstecken gehört ebenso zum Osterfest wie das Färben oder Basteln im Vorfeld. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich? Angeblich ist diese Tradition heidnischen Ursprungs. Denn um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, wurden Eier verschenkt. Sie gelten von jeher als Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Kirche missfiel dieser Brauch und so verbot sie den Brauch. Die Folge war daher, daß die Eier nun heimlich verschenkt, sprich versteckt wurden. Auch in einem anderen Bereich haben Ostern und Eier eine Verbindung: Im Mittelalter entrichteten Bauern ihrem Grundherrn den sogenannten „Zehnt“, eine zehnprozentige Steuer, in Form von Eiern. Allerdings nur im Frühjahr, denn dann waren die Hennen besonders legefreudig. Dieser Brauch fiel irgendwann weg, was sich bis heute hingegen hält: Eier gibt es um Ostern in Hülle und Fülle. Man sieht daher, daß es nicht ganz eindeutig ist woher der Brauch der Ostereiersuche genau stammt. Vermutlich haben zur Entstehung dieser Tradition mehrere Rituale und Geschichten gleichzeitig beigetragen.
- Nani, Katharina, Anna-Lena, Johanna und Jürgen Schunda, Annette & Michael Kamm
Wenn es keinen großen Osterbrunch im Dorf oder im eigenen Viertel gibt, trifft man sich eben mit der Familie und zelebriert den heiligsten Tag im Jahr mit reichlich Essen.
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