Party-Time im Rosenheimer Becken – Geburtstagseinladung am Inn-Gletscher bei Stephanskirchen – 2018
Zwischen den Terminen meiner Geburtstagsfeier im Casa Mia und San Michele und unserem anschließenden Pfingsturlaub am Gardasee geht es für Annette und mich noch einmal schnell nach Bayern, um den 29. Geburtstag von Katharina in ihrer damaligen Wohnung in Stephanskirchen und der unmittelbaren Nähe zum Simssee zu feiern. Stephanskirchen - wo auch mein Bruder Thomas seit vielen Jahren mit seiner Familie lebt - ist eine der größten Gemeinden im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Rathaus und Sitz der Verwaltung befinden sich im Gemeindeteil Schloßberg, wobei Stephanskirchen mit Bad Endorf, Riedering, Prutting und Söchtenau eine der fünf Simssee-Gemeinden ist. Die Gemeinde befindet sich auf einer glazial überformten Hochebene und wird im Westen durch den Inn und im Osten durch den Simssee begrenzt. Das Tal der Sims ist die natürliche südliche Grenze, im Norden liegen Waldgebiete mit mehreren kleinen Seen. Stephanskirchen liegt innerhalb des Rosenheimer Beckens im Gebiet des früheren Inn-Gletschers. Im Gemeindegebiet befinden sich daher zahlreiche Findlinge. Die Nachbargemeinden von Stephanskirchen sind Schechen, Vogtareuth, Prutting, Bad Endorf, Rohrdorf, Riedering und Rosenheim, wobei es ingesamt 48 Gemeindeteile gibt. Die ältesten Spuren datieren auf das dritte und vierte Jahrtausend v. Chr. und sind im Doblergraben sowie am Ziegelberg zu finden. Eine Römerstraße überquerte bei Leonhardspfunzen den Inn und verlief in Richtung Westen bis nach Augsburg. Von der ersten christlichen Kirche wird im Jahr 790 in der Gegend um Sims berichtet. 1130 wurde das Dorf Stephanskirchen erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem Schlossberg befand sich die Burg Rosenheim, auch Schloss Rosenheim genannt. Erstmals im Jahre 1232 erwähnt, diente es später als Verwaltungs- und Gerichtssitz der Wittelsbacher und verfiel Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Pestepidemien des Mittelalters forderten auch in Stephanskirchen ihren Tribut. Im Wald zwischen Kieling und Baierbach sind viele begraben. Während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1632 herrschte in den Ortschaften der Umgebung die Pest. Viele Menschen starben an dieser Krankheit und wurden hier an diesem stillen Ort in Massengräbern bestattet. Der Überlieferung nach sind ganze Ortschaften ausgestorben. Von November 1944 bis April 1945 befand sich im Gemeindeteil Haidholzen das Außenlager Stephanskirchen des Konzentrationslagers Dachau, in dem etwa 250 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten. Die Häftlinge arbeiteten für regionale Auftraggeber und für die Chiemgauer Vertriebsgesellschaft O.H.G, ein Zweigwerk der Firma BMW, das in Stephanskirchen Flugzeugmotoren fertigte, seinen Betrieb aber nie voll aufnahm. Aus mehreren unabhängigen Quellen geht hervor, dass es im Außenlager Stephanskirchen auch zu Morden an Inhaftierten kam. Auf Befehl Heinrich Himmlers wurde im März und April 1945 eine Evakuierung in rückwärtige Konzentrationslager durchgeführt, in deren Verlauf viele Häftlinge aus Erschöpfung starben oder von der SS erschossen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen etwa 1500 Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Stephanskirchen und gründeten in der Nähe der Kaserne die Flüchtlings-Siedlung Haidholzen. Straßennamen wie „Schlesierstraße“ oder „Sudetenland-Straße“ weisen bis heute auf die Herkunft dieser Vertriebenen hin.
- Katharina & Max Schunda, Nani & Jürgen Schunda, Annette & Michael Kamm
Der Simssee ist die kleine, unbekanntere Schwester des Chiemsees. Er liegt im Nordosten von Rosenheim und grenzt an fünf Gemeinden: Bad Endorf, Riedering, Stephanskirchen, Prutting und Söchtenau. Seine Lage in malerischer Hügellandschaft und vor wunderbarer Bergkulisse machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel zwischen Rosenheim und Chiemsee.
Von November 1944 bis April 1945 befand sich im Gemeindeteil Haidholzen das Außenlager Stephanskirchen des Konzentrationslagers Dachau, in dem etwa 250 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten. Die russischen, polnischen und französischen Kriegsgefangenen wurden in einer Barackensiedlung auf dem Gelände der dortigen Flak-Kaserne untergebracht. Das Hauptgebäude dieser Flak-Kaserne existiert heute noch, seit 1947 befinden sich darin die Produktionsanlagen einer Süßwarenfabrik.
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