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Politische Umwälzungen im chilenischen Frühsommer – Beobachtung von Mauerfall und dem Ende von Pinochet – 1989

Von Di., 12. Dezember 1989 bis Fr., 15. Dezember 1989

In den Jahren, als Larissa und Paul noch nicht in der Schule waren und meine Schwiegereltern Dina und Rolf Neeb noch in Südamerika lebten, zog es Carolina und mich in den Schmuddelwetter Monaten gerne in den dann beginnenden Sommer in der südlichen Hemisphäre. Nachdem die Reise von München nach Santiago nicht unter 20 Stunden zu bewältigen war, war es absolut opportun den Aufenthalt vor Ort optimal zu verlängern, um dann auch Reisestress und Zeitumstellung unter einen Hut zu bringen. So starten wir bereits Anfang Dezember und blieben bis zum Jahreswechsel, um in dieser Zeit die gesamt Familie von Caro zu besuchen und die große Stadt zu geniessen. Da die gerade mal 8 Monate alte Larissa ausgesprochen gerne bei Oma und Opa bleibt, nutzen wir die kinderfreie Zeit zum Sightseeing in Santiago, der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt Chiles. Sie liegt in einem Tal zwischen schneebedeckten Andengipfeln und der chilenischen Küstenkordillere. An der Plaza de Armas, dem prachtvollen Zentrum der kolonialen Altstadt Santiagos, befinden sich zwei neoklassizistische Wahrzeichen der Stadt: der Palacio de la Real Audiencia von 1808, in dem heute das Nationale historische Museum untergebracht ist, und die Catedral Metropolitana aus dem 18. Jahrhundert. Mit meinem Schwiegervater Rolf begebe ich mich auf die Spuren der grauenvollen Militärdiktatur und besuche auch mit ihm die im Dezember anstehende Wahl. Man erinnere sich an Augusto Pinochet, der durch Volksentscheid des Jahres 1988 im Jahr 1990 aus dem Amt gewählt wurde. Sein Nachfolger wurde Patricio Azocar. In Santiago haben wir im Dezember via Fernsehen die Folgen des Mauerfalls und den Zusammenbruch des Warschauer Paktes miterlebt, auch da gab es Revolutionen.

Mit dabei
  • Dina, Rolf, Patricia, Carolina, Larissa & Michael Kamm

Mit meinem Schwiegervater Rolf vor der "La Moneda" - dem Regierungssitz des chilenischen Präsidenten.

Mit Hochhäusern im Grünen, umgeben von der mächtigen Andenkordillere und den davor liegenden Hügeln bietet die Stadt einige Möglichkeiten, um tolle Panoramabilder zu schießen.

Ein exklusives Wohnviertel in der Stadt und dahinter gleich die Berge. Neben dem Cerro Santa Lucia ist der 880m hohe Cerro San Cristóbal der zweite Hügel im Stadtgebiet von Santiago de Chile, dessen grüne Idylle Zuflucht von Hektik und Lärm der Hauptstadt Chiles verspricht.

Die klassische Sicht auf Santiago hat man vom Hausberg der Stadt, dem Cerro San Cristobal. Er ist eine der am häufigsten besuchen Sehenswürdigkeiten von Santiago. Hinauf kommt man entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der beliebtesten Variante, der Seilbahn. Der Cerro befindet sich im bohemischen Stadtteil Bellavista. (Metro Baquedano und dann über die Brücke des Rio Mapocho)

Das Aushängeschild des Cerro San Cristóbal ist die 14m hohe Marienstatue der Unbefleckten Empfängnis, die sich an der Endstation der Seilbahn befindet. Auf der Terraza Bellavista lädt ein gemütliches Café zum Verweilen ein. Der Rundumblick bis auf die schneebedeckten Gipfel der Anden und der Cordillera de la Costa ist absolut fantastisch! In der Nacht strahlt die hell erleuchtete Statue über ganz Santiago.

Der schneeweißen Marienstatue zu Füßen befindet sich eine kleine katholische Kapelle mit Bänken unter freiem Himmel, wo sich Menschen zum Beten oder Meditieren treffen. Im April 1987 hielt Papst Johannes Paul II hier eine Messe und segnete die Stadt. Die Einweihung von Kapelle und Statue erfolgte am 26. April 1908, zuvor stand hier nur ein großes Holzkreuz.

Mit seiner fantastischen Aussicht vom Gipfel und zahlreichen anderen Attraktionen zählt der Cerro San Cristóbal zu den Top 5 Attraktionen von Santiago de Chile.

Endlich ein schattiges Plätzchen gefunden. Und nun bitte nicht stören! Siesta.

Erfrischende Aussichten in der Hitze der Stadt ... hier waren wir in einem schönen öffentlichen Schwimmbad, wobei ich selbst erst zwei Tage zuvor aus dem bitterkalten Boston angereist bin.

Caros Schwester Patricia ist auch mit dabei .... sie lebte damals auch noch in Santiago und war bei der HSBC beschäftigt

Was für ein Luxus! Eine gekonnte Mama / Tochter Fußmassage nach stundenlangem Sightseeing in der Stadt.

Larissa mit den Knopfaugen ... unser aller kleiner Sonnenschein und quirliger Lockenkopf ist immer in Bewegung.

Die Transition in Chile (Transition, spanisch: transición, bedeutet „Übergang“) bezeichnet den Wandel des politischen Systems in Chile ab 1988, der die Rückkehr von der seit dem Putsch in Chile 1973 bestehenden Militärdiktatur unter einer von General Augusto Pinochet geführten Junta zurück zur Demokratie beinhaltet. Wichtige Schritte waren das Referendum vom 5. Oktober 1988, das die Amtszeit Pinochets als Staatschef begrenzte, sodann die am 14. Dezember 1989 abgehaltenen Kongress- und Präsidentschaftswahlen, die mit dem Christdemokraten Patricio Aylwin einen demokratisch legitimierten Staatspräsidenten ins Amt brachten und die Rückkehr zur parlamentarischen Gesetzgebung ermöglichten, ferner die Einsetzung von Wahrheitskommissionen 1990 und 2001, um die zwischen 1973 und 1990 vom Militärregime begangenen Menschenrechtsverletzungen aufzuklären, sowie die am 26. August 2005 verabschiedete Reform der Verfassung Chiles, mit der die bis dahin fortbestehenden konstitutionellen Sonderrechte des Militärs weitgehend abgeschafft wurden. Eine bedeutende Zäsur stellte außerdem die Verhaftung Pinochets in Großbritannien 1998 dar, die der chilenischen Politik und Zivilgesellschaft freiere Hand für den weiteren demokratischen Umbau des politischen Systems verschaffte. Ob die Transition in Chile mit der Verfassungsreform 2005 abgeschlossen war oder länger dauert und wie tiefgreifend der politische und gesellschaftliche Wandel tatsächlich ist, wird von Zeithistorikern und Bürgern Chiles unterschiedlich erlebt und beurteilt. Bei den in ganz Chile ausgebrochenen Protesten ab Oktober 2019 geriet die Forderung nach einer neuen Verfassung in den Fokus, die die während der Militärdiktatur in Kraft gesetzte Verfassung von 1980 endgültig ablösen soll.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.