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Polymer Chemie im Outdoorbusiness – High-Speedtrain von Shanghai nach Nanjing – 2012

Von Di., 24. Juli 2012 bis Sa., 28. Juli 2012

Im extrem heissen Juli führten mich Sympatex Termine mit Lieferanten sowie der asiatische Ableger der Friedrichshafener Outdoor Messe nach China. Zunächst hatte ich ein Treffen mit Michael Koch, dem President Asia-Pacific unseres wichtigsten Lieferanten DSM Engineering Plastics in Shanghai. Die DSM (Dutch State Mines) war Anfang 1900 ursprünglich als Bergbauunternehmen gegründet und ist heute ein in den Niederlanden börsennotierter riesiger Chemiekonzern mit mehr als 22.000 Beschäftigten und zahlreichen Niederlassungen in der ganzen Welt. Sozusagen die BASF der Holländer. Deren ausgewiesene Expertise in Materialwissenschaften war der ausschlaggebende Faktor für die Zusammenarbeit mit Sympatex, zumal das Unternehmen auch die Polymer Produktion des Akzo-Nobel Konzerns im holländischen Emmen - aus dem sich Sympatex seit dem Jahr 1986 ursprünglich entwickelt hatte - übernommen hatte. Und damit auch die Basis für unsere Membran - ein flexibles thermoplastisches Elastomer für Outdoor-Kleidung und medizinische Bekleidung. DSM überzeugte uns, da man bei der Produktion keine perfluorierten Chemikalien einsetzte. Somit der richtige Partner, um unseren nachhaltigen Ansatz auch substantiell zu untermauern. Nicht nur die Größe des global agierenden Unternehmens beeindruckte, sondern auch die Niederlassung in Shanghai, die schon von weitem zu sehen war. Ein Bollwerk aus Glas und Stahl. Nach einem guten Meeting ging es dann am Tag drauf weiter nach Nanjing.

Mit dabei
  • Michael Kamm, Beate Hoerl, Tony Wong und das Sympatex Asia Team

Die chicen DSM Offices in Shanghai. Beeindruckende Architektur mit grünem Anstrich

Da ich mich entschloss die kurze Distanz von 300 km von Shanghai nach Nanjing mit dem Zug zu fahren, konnte ich mich dem Treiben in den Terminals von Shanghai Station nicht entziehen ... im Vergleich zu den klassischen deutschen Bahnhöfen schaut die wichtigste Highspeed Train Station in Shanghai eher wie ein Flughafen Terminal aus

Der Speed Train brachte mich entspannt in 73 Minuten ans Ziel. Kein Wunder bei der bis zu 350 km/h hohen Geschwindigkeit. Seit Eröffnung der neuen Strecke im Jahr 2010 verringerte sich die Fahrtzeit für die 300 km von 2 Stunden um 45 Minuten. Am gigantischen, superspacigen Bahnhof in Nanjing erwarteten mich schon meine Marketingleiterin Beate Hoerl und Tony Wong, die den ersten Tag der Outdoor Messe bereits hinter sich hatten. Alles sehr chaotisch, da sie aus Hongkong angereist waren wo mal wieder ein heftiger Taifun gewütet hat und somit auch die Zeitpläne heftig durcheinandergewirbelt wurden. Es war ziemlich eng im Taxi und mein sperriger Koffer und mein Trolley mussten daher in den unterdimensionierten Kofferraum, was zur Folge hatte, daß der Deckel offen blieb. Während der Harakiri Fahrt in die City bemerkten wir nur einen Schatten. Irgendwas hatte sich aus dem Heck gelöst. Alle hielten kurz die Luft an, aber glücklicherweise war es nur Fehlalarm. Nanjing - die "südliche Hauptstadt" war die alte Hauptstadt des Kaiserreichs China und von 1927 bis 1949 Hauptstadt der Volksrepublik China. Neben Wuhan, das wir mittlerweile durch seinen weltweit propagierten COVID-19 Fischmarkt alle kennen, und Chongquin zählt die Stadt zu den drei sogenannten „Hochöfen am Jangtsekiang“, was wir im Juli am eigenen Leib verspüren durften. Subtropisches Klima par excellence. Neben Messehallen und Hotel blieb leider wenig Zeit, sich die Reliquien aus dem Kaiserreich im historischen Stadtteil anzuschauen. So zeigte sich uns Nanjing leider als eine gesichtslose chinesische Stadt mit ca. 10 Mio Einwohnern, die geprägt ist durch Schlüsselindustrien wie Fahrzeugbau und Petrochemie. Im Jahr zuvor hatte ich an einem Wochenende einen Tag Zeit mir die Highlights der Stadt anzusehen und bei mehr als 40° Hitze auf dem Nanjing Zhongshan Golf Resort - einem der Top 100 Golfplätze der Welt - zu spielen. Die Heimreise im Sommer 2012 fiel uns allerdings nicht so schwer. Fazit: Sich gut entwickelndes Business, jedoch nicht geeignet für die Urlaubs-Bucketlist!

Drinnen jedoch Entspannung in meinem Abteil. Einfach nur die Szenerie an sich vorbeiziehen lassen, die manchmal schön....

...und manchmal weniger schön ist. Wohnen á la chinoise

Der Ausblick aus meinem Hotel auf Nanjing - auch hier ist der Himmel nie so richtig blau

Die 2012er Outdoor Messe in Nanjing war durch unsere eindrucksvollen Lofoten Key Visuals geprägt

Und wir haben uns einige technische Tools einfallen lassen, mit denen wir die Wirkungsweise unserer Materialien eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten

Was die Chinesen unter Beweis stellen, ist die wesentlich kürzere Zeit, die man im Reich der Mitte für die vollständige Erstellung eines neuen Flughafens benötigt. Die Strecke Nanjing - Frankfurt wurde dann auch in den Non-Stop Flugplan der Lufthansa aufgenommen

Der Hafen von Nanjing ist der größte Binnenhafen Chinas mit einem Durchsatz von jährlich 66 Mio. Tonnen. Das Hafengelände erstreckt sich über 98 km und verfügt über 64 Kais, von denen 16 Schiffe mit einer Tonnage von mehr als 10.000 Bruttoregistertonnen abgefertigt werden können. Nanjing ist auch der größte Containerhafen am Yangzi. Mit der Eröffnung der eine Million Container fassenden Longtan Containers Port Area im März 2004 bekräftige Nanjing seinen Anspruch als führender chinesischer Flusshafen. Da am Hafengelände gleich zwei große Raffinerien der großen chinesischen Ölveredeler liegen, gilt Nanjing auch als wichtiges Zentrum in der Ölbranche.

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