Premiere Vision – Gail Strickler in Paris und Dinner in Senlis – 2015
Auf der wichtigsten europäischen Stoff- und Zutaten-Messe - der Premiere Vision in Paris - sind wir mit den beiden Firmen Sympatex und Ploucquet auf einem eigenen Stand vertreten. Diese wichtige internationale Modemesse für die Bereiche Bekleidung, Mode, Garne und Fasern, Textilien, Stoffe und Haustextilien findet in Paris zweimal im Jahr zu den Verkaufs-Saisonen statt. In diesem Jahr habe ich die einmalige Gelegenheit zu einem Meeting mit Gail Strickler - der amerikanischen Verhandlungsführerin des dann leider Mitte 2017 durch die Trump Administration abgesagten, bzw. auf Eis gelegten TTIP Freihandelsabkommen. Eine hochinteressante eloquente Dame mit einem unglaublichen Know-How im Textilbereich. Neben der Messe bietet der Standort Paris für unser Team jedoch neben guten beruflichen Austausch auch immer ein besonders attraktives Rahmenprogramm. Diesmal organisierte Hervé Clerbout, unser Geschäftsführer in Frankreich und auch guter Freund, der in Chantilly zu Hause ist ein besonders schönes Abendessen im Restaurant Le Scaramouche in Senlis. Die Stadt an der Oise ist so intakt geblieben wie kaum ein anderer Ort im Norden Frankreichs. Eine einzige Kinoreife Kulisse. Drehort unzähliger Filme. Aber nicht nur das. Aus dem Dächergewirr seiner kreisrunden Altstadt ragt die gotische Kathedrale Notre-Dame hervor. Ihr Westportal von 1170 birgt eine kleine Sensation. Zum ersten Mal in der Kunstgeschichte zeigt es nicht, wie bis dahin üblich, das Jüngste Gericht. Sondern erstmals eine Marienkrönung. Kunsthistoriker und Theologen sehen darin eine Beleg für die Vermenschlichung des Göttlichen. Links zeigt der Türsturz die „Grablegung Mariae“, rechts die „Leibliche Erhebung Mariae durch Engel“. Beide zeigen Maria nicht schematisch, wie eine Maske, eine überhöhte Figur, sondern geradezu lebendig und menschlich beseelt. Das Portal von Senlis wurde mit dieser Haltung zum Vorbild einer neuen Plastik und Katalysator des Marienkults.
- Gail Strickler, Hervé Clerbout, Mehdi Oveisi, Francesco Marchi, Isabel Weiler sowie Michael Kamm
Hier bin ich im angeregten Austausch mit Gail W. Strickler. Sie ist Präsidentin von Global Trade bei Brookfield Associates, LLC., Einer Beratungsgruppe, die Organisationen, Regierungen und Unternehmen bei der Entwicklung und Koordinierung ihrer globalen Handelspolitik unterstützt.
Mit Mehdi Oveisi habe ich einem liebenswerten Kollegen und kreativen Designer mit in Paris dabei. Mehdi stammt ursprünglich aus dem Iran - einem Land, dessen Menschen und Landschaft ich sehr schätze .... bei aller Ablehnung des dortigen Regimes.
Mein französischer Kollege Hervé Clerbout ist seit vielen Jahren der Managing Director von Sympatex Technologies SAS und war schon lange vor Übernahme der Gruppe durch Morgan Stanley für die Alteigentümer Akzo Nobel tätig
Das Vergnügen Gail Strickler persönlich auf dem Sympatex Stand kennen lernen zu können hatte ich meiner Funktion im Board der EURATEX zu verdanken
Auch das Team des europäischen Spitzenverbandes EURATEX mit dem damaligen Geschäftsführer - Directeur General bei Euratex - Francesco Marchi und meiner im Jahr 2020 nach schwerer Krankheit leider viel zu früh verstorbenen Euratex Kollegin Isabel Weiler
Diese Chance wird einem nicht so oft geboten. Interessante Diskussionen mit Gail Strickler. Sie war federführend an den Verhandlungen zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) und dem Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) beteiligt gewesen, so weit es um textile Themen ging, und war damit prädestiniert für die Aufgabe, die Transpazifische Partnerschaft aus asiatischer Sicht zu beschreiben, über den Stand der Verhandlungen zu berichten und die zu erwartenden Auswirkungen des Abkommens auf den weltweiten Textilhandel zu benennen.
Diese wunderschöne Kathedrale, neben der wir abends beim Essen waren, heißt Notre-Dame de Senlis, und ist eine gotische ehemalige Kathedrale in Senlis, Département Oise, Frankreich. Erbaut wurde sie zwischen 1153 und 1191. Die Westfassade entstand um 1170, der Südturm in der Mitte des 13. Jahrhunderts, sein Obergeschoss ist den Türmen der Kathedrale von Laon nachempfunden. Die Bedeutung der Kirche liegt in ihrem „Marienportal“. Das Gebiet des in der Französischen Revolution aufgehobenen Bistums Senlis gehört seit 1822 zum Bistum Beauvais.
Selis. Es ist das Hollywood der Picardie, eine Open-Air-Studio internationaler Filmemacher: Werbefilmer und Kinoregisseure begeistert die Kulisse. Vente Privée und viele internationale Labels drehten hier Imagefilme. Mehrmals jährlich dient das alte Herz von Senlis als Kulisse für Fernsehfilme und Serien. Im Frühjahr 2019 dreht Lenny Kravitz einen Musikclip in den Gassen von Senlis. Doch besonders stolz ist das Städtchen auf die 150 Kinofilme, die dort gedreht wurden. Viele große Namen haben ihre Kameras dort aufgestellt: Louis Malle, James Ivory, Claude Miller… und auch Coluche und Marc Monnet 1977 für „Vous n’aurez pas l’Alsace et la Lorraine“. Jacques Demy drehte in Senlis Szenen für „Peau d’âne“ mit Catherine Deneuve, Philippe de Broca filmte dort „Cartouche“ mit Jean-Paul Belmond. Louis de Funès stand für „L’Avare“ in Senlis vor der Kamera. 1966 filmten Michèle Mercier und Robert Hossein die Hinrichtungs-Szene von „Angélique et le Roy“ in Senlis – als Kulisse diente (statt Suresnes) der Vorplatz der Kathedrale von Senlis. Für „Le mari de la coiffeuse“ (Der Mann der Friseuse) von Patrice Leconte wurde 1990 eine Bäckerei in einen Friseursalon umgewandelt. 1994 drehte Patrice Chéreau seinen auswändigen Historienfilm „La Reine Margot“ (Die Bartholomäusnacht) mit Isabelle Adjani und Daniel Auteuil in Senlis. In den letzten Jahren entstanden in Senlis große Filme wie“Frantz“ von François Ozon, „Trepallium“ des Belgiers Vincent Lannoo, „Molière“ von Laurent Tirard oder „Turf“ von Fabien Onteniente. • Cartouche (1961) mit Jean-Paul Belmondo mit Claudia Cardinal • Angélique et le Roy (1965) mit Michèle Mercier und Jean Rochefort • Le Roi de cœur » (1966) mit Michel Serrault und Jean-Claude Brialy • Peau d’âne » (1970) mit Catherine Deneuve, Jean Marais und Jacques Perrin • L’aile ou la cuisse » (1976) mit Louis de Funés und Coluche • L’Avare » (1980) mit Louis de Funés und Michel Galabru • Papy fait de la Résistance » (1983) mit Christian Clavier, Michel Blanc… • La reine Margot » (1994)mit Isabelle Adjani und Daniel Auteuil • Le Comte de Montécristo » (1997) mit Gérard Depardieu • Arsène Lupin » (2003) mit Kristin Scott-Thomas • L’autre Dumas » (2010) mit Gérard Depardieu undt Benoît Poelvoorde Seit 2002 werden in Senlis auch die Folgen der beliebten Fernsehserie Sœur-Thérèse vo TF1 mit Dominique Lavanant und Martin Lamotte im Kloster der einstigen Abtei St-Vincent dreht. Ebenfalls fürs Fernsehen entstand der Fernsehfilm „Crainquebille“ (2010) von France 2 in Senlis als Beiträg für die Serie „Au siècle de Maupassant, contes et nouvelles du XIXe siècle“.
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