Prinzessinen im Bullshit Castle – Treffen zum Beirats-Austausch in Möhringen – 2023
Ende Januar unternehme ich einen Kurztrip nach Stuttgart, um mich bei Katja Pielenz und Maxi Klemm, den beiden Eigentümerinnen der Amann Group vorzustellen, die ihren Beirat neu besetzen wollen. Neben den beiden Damen waren auch Alwin Epple, der Beiratsvorsitzende sowie der CEO Bodo Bölzle Teilnehmer unseres Treffens. In Deutschland ist das Unternehmen Marktführer im industriellen Nähfaden-Bereich, weltweit zählt die Firma mit mehr als 200 Mio. Euro Umsatz und 2.500 Mitarbeiter zu den größten Produzenten und wurde 1854 in Bönnigheim von Alois Amann und dem Stuttgarter Kaufmann Imanuel Böhringer unter dem Namen Amann & Böhringer gegründet. Das industrielle Zeitalter war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Bönnigheim angekommen. Zu Beginn wurden die Produkte in einer Färberei in Rau in Berg gefärbt und anschließend nach Bönnigheim gebracht, wo sie von zwölf Zwirnerinnen überarbeitet und auf einer Haspel gehaspelt wurden. Das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einer Fabrik, was die Gründer dazu veranlasste, in eine Dampfmaschine mit Dampfkessel sowie weitere moderne Maschinen zu investieren. 1882 verließ Imanuel Böhringer das Unternehmen. Alois Amann baute es zu einem Familienunternehmen um und integrierte seine Söhne Emil und Alfred als Teilhaber. Folglich benannte er das Unternehmen in Amann & Söhne um. Im Jahr 1902 wurde das alte Bönnigheimer Fabrikgebäude zugunsten eines Neubaus abgerissen. Der damalige Neubau steht heute unter Denkmalschutz und ist nach wie vor der Unternehmenssitz. Alfred Amann starb im Jahr 1942. Als Nachfolger wurde Amanns Schwiegersohn Alfred Pielenz bestimmt. Dieser führte das Unternehmen durch die letzten Kriegsjahre, in denen die Produktion stillstand, und durch die Nachkriegszeit, in welcher der Geschäftsbetrieb schrittweise wieder aufgebaut wurde. Im Jahr 1993 übernahm Amann das Augsburger Unternehmen Ackermann-Göggingen mitsamt seiner Nähgarnfärberei. 2004 schied Hanns Pielenz, der Sohn Alfred Pielenz', nach 36-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer aus dem Unternehmen aus. Als Nachfolger wurde Bodo Bölzle ernannt. 2006 eröffnete das Unternehmen im rumänischen Brașov eine neue Produktionsstätte. 2008 wurde mit Oxley Thread Ltd. einer der bekanntesten Nähfadenhersteller Europas übernommen. In der vietnamesischen Küstenstadt Đà Nẵng eröffnete Amann im Jahr 2019 seine dritte Produktionsstätte auf asiatischem Boden. In diesem Werk werden vorrangig Nähfäden für die Bekleidungs- und Schuhindustrie hergestellt. Gegenwärtig hat Amann inklusive Produktionsstandorten, Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern ca. 2.600 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. Die Unternehmensführung besteht aus Wolfgang Findeis, Ivo Herzog, Peter Morgalla und Arved Westerkamp. Die Produktpalette reicht vom klassischen Nähfaden für die Bekleidungsindustrie über Nähfäden für die Automobilindustrie bis hin zu Spezialfäden für technische Anwendungen. Darüber hinaus besitzt Amann eigene Niederlassungen in 21 Ländern und ist mit Handelsvertretungen in mehr als 100 Ländern präsent.
- Katja Pielenz, Maxi Klemm, Bodo Bölzle, Alwin Epple, Michael Kamm
Die Firma AMANN ist ein weltweit aktiver Hersteller von Industrie-, Näh- und Stickgarnen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich im baden-württembergischen Bönnigheim.
2009 eröffnete Amann in Yancheng eine neue Produktionsstätte. 2013 expandierte das Unternehmen nach Bangladesch und nahm nahe der Hauptstadt Dhaka in Mawna eine weitere neue Produktionsstätte in Betrieb.
Mein Treffen mit den beiden Gesellschafterinnen findet im ehemaligen Headquarter des Daimler Konzern in Stuttgart-Möhringen statt
Dieser Standort wurde noch zu Zeiten des Vorstandsvorsitzenden Reuter projektiert und von Jürgen Schrempp - zusammen mit ca. 3.000 Mitarbeiter belebt - mittlerweile ist das Areal verkauft und steht ziemlich leer
Nur unter den Gebäuden 7 und 8 befindet sich noch das weltweite Rechenzentrum von Daimler-Benz, daher bleiben die beiden darüber liegenden Gebäude in Benutzung.
Hier hat auch Alwin Epple von der Konzernrevision und Beirats-Vorsitzender von Amann sein Büro
Die beeindruckende Architektur macht heute leider einen toten Eindruck
Meine Anreise nach Stuttgart trat ich Klima neutral mit dem ICE ab München an ...
In Stuttgart wie in München fuhr ich mit dem ÖNV vom Bahnhof zum Ziel ... und kam hier an der alten Heimat von Rainer Rühle vorbei
Maxi Klemm ist das einzige Kind von Katja Pielenz und gemeinsam mit ihrer Mutter Mehrheitsgesellschafter der Amann Group
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.