Quotenfrauen in Small Caps – schweisstreibendes Training bei Arthur am Steinernen Meer – 1986
Im April ging es für mich - im Zuge meiner Consulting "Lehrjahre" bei Arthur Andersen - ins österreichische Saalfelden im Salzburger Land. Die Schönheit der Umgebung hat mich zu dieser Zeit nicht wirklich beeindruckt, denn die Trainingswoche, die uns bevorstand, hatte es in sich. Meine Mitstreiter:Innen kamen ausschließlich aus unserer Münchner Abteilung, die von Johannes Ammann geleitet wurde. Zum Start der Ausbildung ging es um die sogenannten Small Caps - simpel ausgedrückt die kleineren Unternehmen - die trotz vermeintlich geringerem Börsenwert höhere Renditen abwerfen können. Für die Large Caps benötigte man umfangreicheres Rüstzeug, aber wir standen ja alle am Anfang unserer Karriere. Tagsüber wurden wir mit Theorie traktiert, die sich später als äusserst hilfreich erweisen sollte. Trotz allem flimmerten ab und an Zahlen und Buchstaben vor unseren Augen und Breaks waren mehr als willkommen. Die Sportfreaks unter uns griffen zum Squash Schläger, um die Anspannung loszuwerden, die Gemütlicheren auch gern mal zum Bier. Jeder hatte da seine eigene Strategie. Saalfelden liegt am beeindruckenden Steinernen Meer unweit von Zell am See. Unser Tagungshotel, der Brandlhof, war klasse. Relaxen, meeten, sporteln, konferieren, urlauben - das alles bot der Brandlhof, der heute zu einem 4Sterne Superior Tagungs- und Golfhotel gewachsen ist. Leider hat das Johannes Ammann nicht mehr miterleben können. Er verstarb viel zu früh mit Ende 40. Die Erinnerungen an das, was er mir mitgegeben hat, bleiben...
- Michael Kleiser, Gerd Plettendorf, Michael Kamm, Johannes Ammann
Frauen in unserem Business waren zu dieser Zeit noch eher die Ausnahme, obwohl ihnen analytische skills doch gar nicht fremd sind. Die Quote - in diesem Fall durch die angehende Steuerberaterin Angelika vertreten - lässt grüssen
Wenn der Kopf wie zementiert ist, hilft Durchzug. Frauen wie unsere clevere Eva sind halt immer lösungsorientiert ...
Gleich 2 Burberry Pullis im Team. Schon damals hatte ich wohl Passion for Fashion ...
Am Abend aber dann lässig im Chekker ... im Auflösen von Eintönigkeit war ich schon immer gut
Jeder kommt halt anders auf Touren. Die einen mit der nötigen Koffein Dosis...
die anderen durch schweisstreibende Aktivitäten. Beim Squash kann man seine angestaute Kraft so richtig rauslassen
So gehts natürlich auch. Nach der Squash Partie im Poolbereich noch eine Hopfenlimonade schlürfen. Der Jung-Karrierist im Glück
Die Frauen Quote: Die Aussichten der Männer waren schon mal rosiger. Zumindest müssen sie sich nach Jahren, in denen auch Herren-Seilschaften ihr Fortkommen sicherten, auf ungewohnte Konkurrenz einstellen. "Viele Männer haben das Gefühl, dass die gläserne Decke plötzlich auch für männliche Führungskräfte gilt", sagt Arbeitsrechtler Lingemann. "Das gilt vor allem für Anwärter auf Spitzenpositionen." Sie glaubten, keine Chance mehr zu haben, sobald sich eine Frau bewerbe. Und mancher Kandidat redet sich seine Niederlage auch mit dem Hinweis schön, da sei nicht eine Bessere, sondern eine "Quotenfrau" zum Zuge gekommen. Man könnte es für ausgleichende Gerechtigkeit halten. Über Jahrtausende wurden Frauen benachteiligt, und die Wirtschaftswelt war da besonders beharrlich: Bis vor wenigen Jahren glichen Vorstandsetagen geschlossenen Herrenclubs, in denen Damen allenfalls gestattet waren, um Kaffee zu servieren. Noch immer ist der Frauenanteil im Top-Management mickrig. Aber er wächst. Nach einer Studie der Beratung Simon-Kucher hat er sich in den vergangenen zwölf Monaten in Dax-Vorständen von drei auf sechs Prozent verdoppelt. Jede dritte Besetzung ging an eine Frau. Und mancher Mann war etwas irritiert.
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