Um Ihre Website-Nutzung zu optimieren, verwenden wir Cookies. Sie stimmen der Verwendung von Cookies zu, wenn Sie diese Website weiter nutzen. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für weitere Informationen.

OK

Sommer mit Rainer Maria Rilke oberhalb der Loisach – Glückliche Kids im neuen Heim in Hagen bei Murnau – 1992

Am So., 28. Juni 1992

Der erste Sommer in unserem von der BMW Händler Familie Kern neu gemieteten schönen Haus im kleinen Ort Hagen östlich von Murnau. Alles ist größer als in der vorherigen Seeshaupter Wohnung und auch Paul, der hier gerade ein Jahr alt wird, ist schon ganz schön groß geworden. Durch den vielen Platz und den großen Garten, die herrliche bayerische Umgebung und die neue, nette Nachbarschaft ist alles harmonisch und auch ziemlich relaxed, soweit das mit zwei kleinen Kindern halt geht. Der Ort Hagen hat nicht einmal 100 Einwohner und liegt an einem wunderbaren Südhang oberhalb der Loisach. Obwohl das Murnauer Ortsschild direkt an unserer Einfahrt steht, gehören wir verwaltungs-technisch zur Gemeinde Riegsee, das einige Kilometer weiter im Norden liegt.

Mit dabei
  • Carolina, Larissa, Paul & Michael Kamm

Das neue Haus in Hagen bei Murnau lag sehr schön auf einem Endmoränenhügel mit Blick auf die Alpen ... die großzügige Einfahrt eignete sich auch als Trainings Parcour für angehende Motorradfahrerinnen

Paul ist damals noch nicht - wie seine große Schwester - mit dem Elektromotorrad unterwegs, sondern sitzt am liebsten auf Mamas Schoß ....

zumindestens für eine Weile und bis es woanders etwas Neues und Aufregendes zu entdecken gibt.

Die stets besorgte Mama Carolina ….

Eine spannende Zeit liegt vor Paul. Alles ist neu, soviel muss noch gelernt werden: Laufen, Sprechen, Radfahren, Schreiben, Rechnen, Schwimmen, Skilaufen...

Aber das liegt noch in weiterer Ferne

Das Jetzt genießen, den Moment festhalten, so schnell werden sie groß

Der kleine Paul ist optisch ein kompletter Gegenentwurf zur dunkellockigen Larissa. Früh blondgelockt und Einfach zum Knuddeln, wie zuvor seine zwei Jahre ältere schwarzhaarige Schwester

und kecker

und selbstständiger

fahren ihr erstes Motorrad

sogar mit Beiwagen

und weiteren Girls an Bord

Rainer Maria Rilke (1875-1926) über die Kindheit: Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit mit. Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen. O Einsamkeit, o schweres Zeit verbringen ... und dann hinaus: die Straßen sprühn und klingen und auf den Plätzen die Fontänen springen und in den Gärten wird die Welt so weit -. Und durch das alles gehn im kleinen Kleid, ganz anders als die andern gehn und gingen -: O wunderliche Zeit, o Zeitverbringen, o Einsamkeit. Und in das alles fern hinauszuschauen: Männer und Frauen; Männer, Männer, Frauen und Kinder, welche anders sind und bunt; und da ein Haus und dann und wann ein Hund und Schrecken lautlos wechselnd mit Vertrauen -: O Trauer ohne Sinn, o Traum, o Grauen, o Tiefe ohne Grund. Und so zu spielen: Ball und Ring und Reifen in einem Garten, welcher sanft verblasst, und manchmal die Erwachsenen zu streifen, blind und verwildert in des Haschens Hast, aber am Abend still, mit kleinen steifen Schritten nach Haus zu gehn, fest angefasst -: O immer mehr entweichendes Begreifen, o Angst, o Last. Und stundenlang am großen grauen Teiche mit einem kleinen Segelschiff zu knien; es zu vergessen, weil noch andre, gleiche und schönere Segel durch die Ringe ziehn, und denken müssen an das kleine bleiche Gesicht, das sinkend aus dem Teiche schien -: O Kindheit, o entgleitende Vergleiche. Wohin? Wohin?

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.