Religion & Tradition – Gute Katholiken am Seeshaupter Taufbecken – 1991
Die Taufe von Paul findet, wie auch schon Larissas Taufe, in der Katholischen Kirche unseres Wohnortes Seeshaupt am Starnbergersee statt. Zunächst wird der Täufling auf der Stirn mit dem Kreuz bezeichnet, dann werden Lesungen vorgetragen, meist aus dem Evangelium von der Taufe Jesu und zum Ende der Zeremonie wird dem Täufling, oder stellvertretend den Eltern des Kindes, eine Taufkerze überreicht. Die Taufpaten von Paul sind meine Schwiegermutter Dina - Pauls Oma - und mein Bruder Thomas - und damit Pauls Onkel. Das Sakrament der Taufe ist das Sakrament des Glaubens, des Vertrauens, der Geborgenheit und Führung. Es schenkt ein verlässliches Fundament für das Leben. Die Taufformel „Ich taufe Dich im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen Geistes“ bringt das in verdichteter Weise zum Ausdruck. Der Name Gottes bürgt für seine Nähe und Liebe. Der Name Jesus Christus schenkt eine konkrete Beziehung. Der Name des Heiligen Geistes öffnet das Tor zur Gemeinschaft des Glaubens und der Kirche mit ihren Riten und Sakramenten, mit ihrem Wertesystem und ihrer Lebensdeutung vom Evangelium her. Im Rahmen der Taufvorbereitung hat die Namensgebung bei der Taufe für Christen einen tiefen Sinn: Sehr gläubige Eltern entscheiden sich häufig für Namen, die auf Heilige verweisen und zur Namenspatronin und zum Namenspatron für das Kind werden. Damit steht das Kind unter deren besonderem Schutz. Für die Eltern ist die Wahl der Paten eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das Patenamt kann nur von katholischen Christen wahrgenommen werden, die auch bereit sind, Mitverantwortung für das Patenkind zu übernehmen ... zumindestens solang bis die Täuflinge erwachsen sind ... hoffentlich aber auch länger.
- Uta, Karl-Heinz, Thomas, Ulrike, Michael, Carolina, Larissa und Paul Kamm, Dina und Patricia Neeb, Martin Kühner & Brigitte Rettenmeier
Paul ist ein Täufling wie aus dem Bilderbuch.
Neugierig, interessiert und aufgeschlossen zeigt er auf Oma Dinas Arm keine Scheu.
Selbst als er über das Taufbecken gehalten wird, gibt es kein Geschrei. Das Taufwasser ist ebenfalls ein Symbol der Auferstehung eines neuen Menschen. Vor dem Mittelalter wurden Täuflinge vollkommen im Wasser untergetaucht - ein Brauch der noch bis heute in der orthodoxen Kriche fortbesteht. Der alte Mensch ist dementsprechend mit seinen Sünden untergegangen, ein neuer auferstanden. Das Wasser hat eine liturgische Wirkung: Durch die Taufe mit Weihwasser wird der Täufling von der Erbsünde und all seinen bisherigen Sünden reingewaschen. Das lebendige Wasser, als Urspung allen Lebens ist außerdem ein Symbol für Gott selbst, ebenso wie das Feuer.
Die Stimmung ist ruhig und feierlich, ganz dem schönen Anlass entsprechend.
Meine Eltern haben nun mit unseren beiden Kindern alle Hände voll zu tun - und strahlen dabei um die Wette.
Mein Bruder Thomas fremdelt noch ein wenig mit diesem kleinen Bündel Leben auf seinem Schoß.
Nach der Geburt eines Kindes wird dieses Ereignis in vielen Familien mit der Taufe gefeiert. Mit der Taufe wird das Kind in die christliche Gemeinschaft aufgenommen oder sie wird wegen alter Traditionen zelebriert. Bei der Taufe geben Eltern, Paten, Großeltern, Verwandte und Freunde dem Täufling ihre besonderen Wünsche für einen guten und ausgeglichenen Lebensweg mit. Viele Taufgedichte und Taufsprüche werden lange Zeit aufbewahrt, um dem Kind in späterem Alter die Möglichkeit zu geben, diese nachzulesen. Für jede Taufe und jeden Gratulanten gibt es verschiedene Arten von Taufgedichten. Bei der Vielzahl der Gedichte und der Innigkeit der Beziehung zum Täufling kann es unter Umständen schwierig werden, das passende Gedicht zu finden. Mit einem Taufgedicht drücken Angehörige und Freunde ihre Verbundenheit gegenüber dem Täufling und gegenüber dem christlichen Glauben aus. Der Text und die Gestaltung der Taufkarte sollten von Herzen kommen. Was wünscht man dem Kind für sein zukünftiges Leben? Gibt es ein Taufgedicht, einen Vers oder einen Spruch, der die guten Wünsche deutlich zum Ausdruck bringen kann? Nachdem Taufkarten lange Zeit aufgehoben werden, um sie später nachlesen zu können, sollte man sich besondere Mühe geben, den passenden Taufspruch zu finden. Der Spruch begleitet das Kind eventuell ein Leben lang und kann ihm helfen, schwierige Situationen zu meistern.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.