Rising the Tiger – Aigner Krisenbewältigung in Korea – 2003
Wirtschaftspolitische Fehlentwicklungen führten in den beiden Jahren 1997 und 1998 zur massivsten Währungs- und Finanzkrise in Süd-Ostasien. Sie begann im März 1997 in Thailand und griff auf mehrere asiatische Staaten über, insbesondere auf viele der so genannten Tiger- und Pantherstaaten. Die am stärksten betroffenen Länder waren Indonesien, Südkorea und Thailand. Südkorea war vor der Krise immer ein sehr profitabler Absatzmarkt für Aigner und wir waren - dank unseres Top Partners Wearfun International - vor Ort sehr präsent. In- und nach der Krise musste man alle Kräfte bündeln und sich wieder neu positionieren. Es war ein wenig wie Phoenix aus der Asche. Aber wenn man es einem zutrauen konnte, dann war es Mr. G.C Kwon. Einem mit allen Wassern gewaschenen Vollblut Businessman, der obendrein noch äussert charismatisch war. Für koreanische Verhältnisse eher nicht alltäglich. Und Golfspielen beherrschte er auch noch. Damit hatten wir gleich Anknüpfungspunkte und konnten manch kritisches Geschäfts-Gespräch bei einer Runde Golf entspannt ausklingen lassen. Ansonsten war keine Entspannung bei meinen Besuchen in Seoul angesagt. Nach unserem Shop-Marathon spielte ich mit dem Ehepaar Kwon eine Runde Golf auf dem herrlichen Suwon Country Club. Eine wunderbare Anlage nur eine knappe Stunde ausserhalb von Seoul. Ein paar Jahre später passierte mir auf einem anderen Platz in der Region ein Missgeschick. Mein Abschlag traf leider eine koreanische Lady auf einem gegenläufigen nicht einsehbaren anderen Fairway frontal am Kopf. Nicht schön .... jedoch hat die Dame zum Glück überlebt, wenn auch Sie wochenlang medizinisch behandelt werden musste. An die Rechnung der dortigen Klinik kann ich mich noch gut erinnern. Leckere Cocktails mit Steven Kim im angesagten JJ Club im Hyatt läuteten übrigens in Seoul immer ein abwechslungsreiches Abendprogramm ein, und ich konnte beobachten wie unser Party Tiger auf Anmach Tour funktioniert. Für das Dinner hatte das Ehepaar Kwon - als unsere Gastgeber - das traditionelle Sumwon Garden Restaurant gewählt, in dem wir köstlich speisten. Unsere Golfgespräche wurden fortgeführt, denn das Restaurant gehörte dem Vater der damals besten koreanischen Golferin. Sport verbindet eben alle ...
- Christa Seefelder, Olaf Drubba, Michael Kamm, G.C. Kwon und Gemahlin
Südkorea nach der Krise - Aufbruchstimmung überall. Auch unsere Shops strahlen wieder in neuem Glanz
Bei meinem Besuch im November jagte mich Mr. Turbo nach unserem ersten Situationsbriefing im Coex Intercontinental Hotel dann auch von einem Shop zum anderen. Lotte Jasmil, Samsung Plaza - nur die besten Adressen in der konsumorientierten Asien-Metropole. An Pause war nicht zu denken .... und wenn dann nur als Power Nack in seinem beeindruckenden 12 Zylinder 7er BMW in Lang Version. Die Distanzen zwischen den Locations waren teilweise sehr groß und die permanenten Traffic Jams taten ihr Übriges. Über die Jahre hinweg hat er 16 Top Standorte aufgebaut. Mit viel Leidenschaft, Gespür für den Markt und natürlich einer ganzen Menge Geld. In der Krise wurden die Kapitalgeber dann ungeduldig und Mr. Kwon auch. Mal wieder galt es, einem sehr loyalen, professionellen Partner unter die Arme zu greifen. Und das nicht nur mit warmen Worten, denn seine schon seit Jahren platzierte Kritik an der Entwicklung der Marke hatte jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Luxus hat eben viele Gesichter.
Da muss noch ein wenig aufgeräumt werden, bevor aufgeschlossen wird
Die Taschenpräsentation ist auch noch optimierungsfähig
Von aussen nur Glanz und Gloria
Muss ja auch sein bei der Konkurrenz...
Unser Mann für die Organisation ... der Aigner Ansprechpartner in der Wearfun Operation, den ich auch in meinen Sympatex Jahren dank Steven Kim immer wieder in Seoul traf
Auch beim Golfen kommt keiner an Aigner vorbei. Mr. G.C. Kwon proudly presents
Power couple vor ihrem Lebenswerk. Gemeinsam gehts eben immer besser
Die wirtschaftliche Erholung von der Krise erfolgte in den meisten der betroffenen Ländern recht schnell. Ein gutes makroökonomisches Management in der Stärkung der Stabilisierung der Finanzmärkte spielte dabei eine besondere Rolle. In den meisten asiatischen Ländern waren zwei Jahre später die realen und nominalen Zinssätze auf den Geldmärkten niedriger als vor der Krise 1997. Als der spekulative Druck auf die Währungen nachließ, fielen die Zinssätze in Südkorea, Thailand (Anfang 1998) und Indonesien (Mitte 1999). Die Kreditvergabe im Privatsektor wurde drastisch gesenkt und zog negative Auswirkungen auf den Privatkonsum nach sich, stabilisierte aber das Bankensystem. In den Jahren 2005–2007 stieg das Bruttosozialprodukt jährlich im Durchschnitt von 8 %, so schnell wie vor der Krise. Diese Zahl berücksichtigt allerdings auch das Wachstum Chinas und Indiens. Studien weisen darauf hin, dass die öffentliche Infrastruktur 2007, vor allem in Thailand und Indonesien, schlechter als ein Jahrzehnt zuvor zu Zeiten der Krise gewesen sei. Investitionsausgaben seien durch die wirtschaftliche und politische Unsicherheit gesunken und Unternehmen seien bezüglich Fremdkapitalaufnahme immer noch sehr zurückhaltend. Die Asian Development Bank fordert daher, dass die Regierungen viel mehr dazu beitragen könnten, dies zu ändern: Höhere Investitionen in Bildung und Infrastruktur, Unterbindung der Korruption und die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
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