Mit Aigner durch das Reich der Mitte – Seoul, Beijing, Shanghai & Hongkong – 2003
Mitte November standen Verhandlungen mit einigen unserer wichtigsten Aigner Distributeure in Asien an. Olaf Drubba, der Aigner Vertriebs-Chef für den Export - selbst mit einer Asiatin verheiratet - begleitete mich auf dem Trip von Seoul, über Peking nach Shanghai und zum Abschluss nach Hongkong. Und das gerade mal in 3 Tagen. Wir besuchten dabei die damals noch zahlreichen Aigner Shops vor Ort, führten Gespräche über weitere neue Locations und unseren damit verbundenen finanziellen Anteil an entsprechend notwendigen Neueröffnungen und hatten am Ende nicht nur unser eigenes Gepäck mit nach Hause zu nehmen. Der Koffer mit den to do's hatte förmlich Übergewicht. Sich im asiatischen Markt zu behaupten war nur möglich, wenn man den Anforderungen durch den harten Wettbewerb im Premium und Luxus Segment auch mit nachhaltigen Investitionen begegnete. Ich kann mich noch gut an die Diskussionen mit meinen Mitarbeiter*Innen erinnern, die oft mit dem Spruch endeten : Einen Porsche kann man auch nicht mit Rapsöl fahren. Nachdem wir unser Business in der koreanischen Mega-City Seoul getätigt hatten, flogen wir mit der Air China nach Peking. Leider diesesmal ohne Zeit für Landmarks wie die Forbidden City und andere Highlights der chinesischen Metropole. Aber diese durfte ich ja bereits mehrere Male ausführlichst geniessen. In Shanghai wartete bereits Daniela Broschinski auf uns, die den asiatischen Markt damals betreute und bestens mit den Gepflogenheiten von Mensch und Markt vertraut war. Manchmal auch eine Herausforderung! Shanghai ist eine pulsierende Boom-Town und mit 25 Mio Einwohnern die grösste Stadt der Volksrepublik China. Übersetzt heisst Shanghai "Stadt über dem Meer" und am Abend lockt natürlich der BUND. Das architektonische Symbol mit seinen überwiegend kolonialen Prachtgebäuden ist eine lange Uferpromenade am Huang-Pu Fluss mit den besten Hotels und Bars in Town. Waldorf Astoria, Hyatt, Mandarin Oriental und Ritz Carlton ... hier ist alles vertreten. Nicht nur die Fassaden am Oriential Pearl Tower glitzern hier bei Nacht, sondern auch die Tops der Nachtschwärmer. Der Blick nach Pudong ist einfach unschlagbar und die Stadt scheint nie zur Ruhe zu kommen. Frühmorgens kann man einem wunderbaren Spektakel beiwohnen. Betagte Chinesen und Chinesinnen gehen ihrem Frühsport nach und üben direkt an der Uferpromenade ihr traditionelles Qi-Gong. Da ist nur vermeintlich Stille, denn die Energie springt sofort über. Die Reise ging nach Hongkong weiter und der Name machte seiner Stadt an diesem Tag alle Ehre. "Schöner und duftender Hafen" bei herrlichem Wetter. Der Koffer mit dem "Übergepäck" wartete schon auf uns, aber von Hongkong nach München waren es ja glücklicherweise noch ein paar Stündchen.
- Olaf Drubba, Daniela Broschinski & Michael Kamm
Forbidden City mit dem Platz des himmlischen Friedens. Was Mao wohl heute zu seinem China sagen würde?
Der Platz am Tor des Himmlischen Friedens - Tian´anmen-Platz - war am Tag meines 30. Geburtstages am 3. Juni 1989 Schauplatz der gewaltsamen Niederschlagung eines Protestes der Bevölkerung durch das chinesische Militär. Heute schaut alles extrem friedlich aus ... und zahlreiche Touristen lustwandeln durch die Gegend
Inside Aigner. Da hängen die guten Stücke
und von aussen Messing und Marmor...zu dieser Zeit very fashionable
Bauboom wohin man sieht. Auf dieser Fahrt ausnahmsweise mal kein Stau
Beautiful old town Shanghai mit dem Yu Garden. Gelebter Kontrast zu den Glitzerfassaden
Interessanterweise habe ich "By Accident" auf meiner Reise gleich mehrfach Faye Wong getroffen. Sie ist einer der bekanntesten chinesischen Sängerinnen und Schauspielerin und für asiatische Verhältnisse ein Mega Star. Die hübsche Faye war auf einer Tournee durch Asien unterwegs und saß dabei mit mir jeweils in der ersten Reihe des Fliegers von Beijing nach Shanghai und auch auf dem Weiterflug nach Hongkong. In Shanghai haben wir zudem im selben Hotel gewohnt und als ich mit ihr einmal zufällig gemeinsam im Fahrstuhl zum Erdgeschoss fuhr, wurden wir beim Aussteigen von ihren zahlreichen Fans überrannt.
Als ich meine Eindrücke dann am selben Tag auch Annette erzählte, konnte Sie mir alternativ berichten, daß Sie auch selbst am Abend zuvor in prominenter Begleitung in München unterwegs war, da Sie Hugh Grant bei der Vorstellung seines späteren Kassenschlagers "Actually Love" kennen gelernt hat.
Die Uferpromenade des The Bund in Shanghai verläuft entlang des Hunagpu-Flusses in Shanghai und wurde zur Weltausstellung Shanghai 2010 komplett renoviert. Der Autoverkehr wurde teilweise in einen Autotunnel verlegt, der unterhalb von The Bund verläuft.Nach dem Sieg des Acht-Nationen-Bündnesses im Ersten Opium gegen das kaiserliche China wurde jedem der ausländischen Mächte eine Konzession in Shanghai zugesprochen. Diese "Konzessionen" war jeweils ein Territorium in dem das chinesische Recht nicht mehr galt, sondern die jeweilige Besatzungsmacht alle Territorialhoheit besaß. Sieben der siegreichen Nationen -- Deutschland, Großbritanien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland, und die USA entschieden sich, ihre Konzessionsgebiete zusammenzuschließen und formten so das International Settlement. Frankreich entschloss sich, sein Gebiet weiterhin eigenständig zu verwalten. Das Französische Konzessionsgebiet ist heute als French Concession bekannt, und hier sind noch viele alte französische Gebäude erhalten geblieben.
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