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Sanft, aber spät – Larissas erster Auftritt in der Starnberger Frauenklinik – 1989

Am Do., 13. April 1989

Jede Menge Aufregung bei unserem im April anstehenden wichtigen Großereignis mit ganz engem Zeitplan. Seit einigen Tagen warten wir gespannt auf den ersten großen Auftritt von Larissa, wobei Sie sich bei ihrer Geburt - wie so oft beim ersten Kind der Mütter - noch etwas Zeit lässt. Organisatorisch wurde im Vorfeld alles erledigt und so sind wir offiziell ganz sauber und ordentlich aufgestellt: Ich wurde am 28. März in Lindau von Nici geschieden, Caro und ich haben am 3. April in Seeshaupt geheiratet und dann auch gleich die Taschen für die Frauen-Klinik in Starnberg gepackt, da der 8. April berechneter Termin für Larissas Geburt war. Somit wurden sicherheitshalber auch unsere beiden Autos voll getankt in Fahrtrichtung zur Klinik vor der Haustüre geparkt. Nur blöd, daß noch in der Nacht vor Larissas Geburt ein volltrunkener Autofahrer Carolinas Auto bei einem nächtlichen Crash direkt vor unserem Haus in der St. Heinricher Strasse zerstört. Diesen Herren musste ich dann - selbst im weissen Bademantel auf der Straße unterwegs - darüber aufklären, daß man nicht einfach weiterfährt, wenn man besoffen ein anderes Auto zu Schrott fährt. Zum Glück hatten wir auch noch mein Fahrzeug, welches bei dem Unfall zum Glück intakt blieb, obwohl es direkt hinter Caros Auto geparkt stand. Schon in der nächsten Nacht haben wir es dann auch benötigt, denn die sanfte Geburt von Larissa in der Gynäkologischen Klinik von Dr. Horkel und Dr. Rexilius in Niederpöcking bei Starnberg direkt am See spielte sich dann am Donnerstag, den 13. April 1989 zwischen 1:00 und 4:00 Uhr mitten in der Nacht ab! Auf so ein Naturereignis kann man sich nur schwer vorbereiten. Caro und mir ist es da nicht anders ergangen.

Mit dabei
  • Larissa & Carolina Kamm

A warm Welcome .... young Lady Larissa!

Hier ist noch weiteres Warten angesagt ... wenn ich mich recht erinne, hatte es Caro mitten in der Nacht auch noch mit einer warmen Badewanneneinlage versucht ... um Larissa zu motivieren sich uns zu präsentieren

Carolinas Geburtsarzt Dr. Horkel war die Empfehlung unserer Freundin Barbara Fikuart, die durch ihn ihre drei Kinder auf die Welt gebracht hat. Das Motto war „die sanfte Geburt“ und damit war das Ärzte-Trio Horkel, Rexilius und Articus seiner Zeit weit voraus. So durften bereits damals die Männer in den Schwangerschaftskursen und bei der Geburt dabei sein, was sonst nicht überall üblich war. Was die Geburtsposition und die Entspannungsphase vor der Geburt betrifft, richten sich Mediziner und Hebammen nach den individuellen Wünschen der werdenden Mütter. Das sprach sich schnell herum. Und die Patientinnen kamen in Scharen - nicht nur aus dem Landkreis Starnberg und dem Münchner Umland. Sie reisten auch aus dem Ausland an, um ihre Kinder am See zur Welt zu bringen. Dass die Idee zur "sanften Geburt" eigentlich nicht von ihm stammte, sondern von der Hebamme des Hauses, Cornelia Schreiber, daraus machte Horkel nie einen Hehl. "Von ihr habe ich so unglaublich viel gelernt. Und Carolina Schreiber, die in Tutzing ihre Hebammenpraxis hatte, war auch unsere erste Ansprechpartnerin und hat die Kids eigentlich auch ohne den Arzt – der sich bei beiden Geburten jeweils verspätete – auf die Welt gebracht. Somit war Geburts technisch alles perfekt ... nur sackte Carolina nach Larissa Geburt auf dem Weg zurück in ihr Zimmer an meinem Arm eingehängt zu Boden und klatschte ohnmächtig auf den Boden ... auch das haben wir überlebt

Hier ist die junge Damen dann endlich da - und legt als kleiner Sonnenschein erst einmal eine kleine Schlafpause ein.

Wenn Sie mal nicht schläft, ist immer Action angesagt! Larissa muss gewickelt werden, Caro muss das noch lernen .... und ich halte mich aus dem Windel-Projekt dauerhaft raus

Alles richtig gemacht! Selig schlummert unser Baby eng gewickelt zwischen Decken.

Die fest gebundenen Laken und Decken geben einen schönen, wohligen und schon in Mamas Bauch gewöhnten angenehmen Druck.

Dann wieder wickeln, begleitet von zarten Unmutsäußerungen...

Zwischendurch eine zufriedene Phase

dann ein bisschen im Bettchen räkeln

am allerbesten ist es jedenfalls auf Caros Brust.

Eins mit sich und der noch so jungen Welt: Larissa Kamm, 3300 g und 50 cm. Gesund und munter, und schon jetzt nicht mehr wegzudenken aus unserem Leben.

Die Geburt eines Kindes ist für eine Frau der wohl intensivste Moment des Lebens. Diese Angst, ob alles gut gehen wird. Diese Schmerzen, die einen schier zerreißen. Diese Kraft, die offenbar in einem steckt. Diese wahnsinnige Erschöpfung, wenn das Kind draußen ist. Dieser unbändige Stolz. Und dann dieser Moment, wenn man sein Baby zum ersten Mal anschaut, es auf den Arm nimmt und von einer so starken Liebe durchflutet wird, wie man sie noch nie in seinem Leben gespürt hat. Die Mutter und auch der Vater wissen sofort: Für dich würde ich alles tun. Eine Kaiserschnitt-Geburt verläuft vielleicht ein bisschen anders, bringt aber die gleichen intensiven Gefühle mit sich.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.