Schädelbasisfraktur in der Seestrasse – Von Altschwabing über Umwege in die Harlachinger Klinik – 2012
Anfang März werden wir durch einen schweren Unfall von Paul geschockt, der sich bei einem Sturz in einem Schwabinger Privathaus eine Schädelbasisbruch zugezogen hat. Eine Schädelbasisfraktur entsteht nach einer sehr starken Gewalteinwirkung im Kopfbereich, am häufigsten durch Verkehrsunfälle, und ist eine lebensbedrohliche Verletzung. Dabei werden knöcherne Strukturen der vorderen, mittleren oder seltener der hinteren Schädelgrube an der Schädelbasis verletzt. Die wichtigsten zwei Bruchformen sind die rhinobasale oder frontobasale sowie die otobasale oder laterobasale Fraktur. Bei erster reicht der Bruchspalt in die Nasennebenhöhlen, letztere betrifft das Schläfenbein. Typisch ist der Austritt von Blut und Gehirnflüssigkeit aus Nase oder Ohren. Entweder geschieht dies durch das eigentliche Trauma oder auch durch sekundäre Einblutungen in das Gehirn. Gelegentlich sind Bewusstseins-Störungen oder neurologische Ausfallserscheinungen vorhanden. Beim Unfallhergang liegt häufig ein Frontalaufprall vor. Das Gesicht eines nicht angeschnallten Autofahrers prallt dabei z.B. frontal gegen das Lenkrad oder das des Beifahrers gegen das Armaturenbrett. Die Bruchlinien folgen den Schwachstellen der knöchernen Struktur des Schädels und verlaufen bei dem geschilderten Vorgang horizontal und nach oben. Bei einem Bruch können die inneren und äußeren Strukturen des Ohres geschädigt werden. Kommt es durch den Bruch zu einer offenen Verbindung zwischen Nasenhöhle oder dem äußeren Gehörgang und dem Raum zwischen den Hirnhäuten und dem Gehirn, wo sich die Gehirnflüssigkeit befindet, tritt Gehirnflüssigkeit aus Nase, Mund oder Ohren aus (Liquorrhö). Da es gleichzeitig zum Zerreißen von Gefäßen kommt, ist dem eigentlich klaren Liquor fast immer Blut beigemischt. Bei einer Blutansammlung hinter dem Auge kann es zu einer Verdrängung des Augapfels nach vorne kommen. Ein Pulsieren des Augapfels ist ein Hinweis auf eine Zerreißung der Arteria carotis interna und eine Einblutung in den Sinus cavernosus. Die resultierende Carotis-Sinus-Cavernosus-Fistel ist eine lebensbedrohliche Komplikation. Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit weisen auf eine Schädigung des Gehirns oder der gehirnversorgenden Gefäße hin. Bei Einblutungen in das Gehirn können die Symptome eines Schlaganfalls auftreten. Da die Hirnnerven die Schädelbasis durch kleine Öffnungen verlassen, können Einklemmungen spezifische Ausfallserscheinungen verursachen. Die Einklemmung eines Sehnervs kann zur Erblindung des Auges führen. Der Verlust des Geruchssinns (Anosmie) ist gelegentlich der einzige Hinweis auf eine Schädelbasisfraktur. Die Diagnostik des Schädelbasisbruchs stützt sich auf bildgebende und laborchemische Verfahren. Das klassische Schädelröntgen in 3 Ebenen wird heutzutage zunehmend durch die Computertomographie (CT) abgelöst, die hochauflösend auch sehr kleine Risse im Schädel zuverlässig zeigen kann. Wenn ich mich richtig erinnere wurde Pauls Unfall dadurch verursacht, daß er beim Schmusen mit Feli - die er gerade kennengelernt hatte - im Haus von Michael Staudinger in der Seestrasse in Altschwabing nicht aufpasste, nach hinten kippte und dann mehrere Meter tief auf den Steinboden vor dem Schwimmbad fiel. Erst nachdem seine Kopfschmerzen im häuslichen Bett nicht besser wurden, wurde Paul in die Harlachinger Klinik eingeliefert, wo er dann erfolgreich behandelt worden ist. Zum Glück hat er von diesem Unfall keine bleibenden Schäden zurückbehalten.
Michael Staudinger leitet sein im Jahr 1850 gegründetes Familienunternehmen, das besonders im Immobilienbereich erfolgreich ist. Er stammt ursprünglich aus Bad Kötzing und hat auch im schönsten Altschwabing einen schönen Wohnsitz, in dem seine Tochter eine Geburtstagsparty feierte in deren Rahmen Paul seinen Unfall erlitt
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