Schön geht anders – Lungenbiopsie zu Covid Zeiten im städtischen Klinikum Bogenhausen – 2022
Eine leider festgestellte fortschreitende Veränderung meines Lungengerüsts durch eine Fibrose bedurfte Ende November einer exakten Diagnose der genauen Erkrankungsursache. Hierzu war eine Bronchioskopie mit Gewebeentnahme im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einer Klinik notwendig. Erst auf Basis einer belastbaren Diagnostik ist die optimale Entscheidung eines Pneumologen bezüglich der Bestimmung einer passenden Therapie möglich. Nicht schön, aber unumgänglich. Ich entscheide mich aus rein praktikablen Gründen für das Bogenhausener Klinikum, da dieses städtische Krankenhaus nahe zu uns liegt und zudem über eine Lungenabteilung mit gutem Ruf verfügt. Die Lungenbiopsie zählt zu den diagnostischen Verfahren der Medizin. Sie hat vor allem im Bereich der Lungenheilkunde zur Gewinnung von Lungengewebe einen großen Stellenwert. Das mittels Lungenbiopsie gewonnene Gewebe kann einer Vielzahl an weiteren Untersuchungen unterzogen werden, beispielsweise histologischen, zytologischen, immunologischen oder genetischen Tests. Die Lungenbiopsie gehört zu den invasiven Verfahren der Diagnostik. Sie kommt daher nur äußerst selten als erstes diagnostisches Verfahren zum Einsatz. Prinzipiell sollte jede Erkrankung des Lungengewebes, die sich durch klinische Symptome bemerkbar macht und mittels radiologischen Verfahren nachweisbar ist, mittels einer Lungenbiopsie weiter klassifiziert werden müssen. Erkrankungen des Lungengewebes umfassen dabei Veränderungen im Bereich der Lungengefäße, des Lungengewebes – dem Parenchym – selbst oder der Pleura. Biopsien im Inneren eines Lungenlappens sind im Rahmen einer Bronchoskopie entnehmbar: Nach Einführung des Bronchoskops über den Rachen und den Hals in den zu untersuchenden Lungenflügel wird das zu biopsierende Areal aufgesucht. Mittels einer Biopsiezange - in meinem Fall war es eine vereiste Metallspitze - wird ein Stück des Lungengewebes gefasst, herausgetrennt und durch das Bronchoskop herausgezogen. Als Komplikation kann eine Blutung des biopsierten Lungengewebes auftreten. Dieses Verfahren hat von den oben genannten die geringste Invasivität, da keine Körperhöhlen eröffnet werden. Es kann auch bei gesundheitlich schwer angeschlagenen Patienten verwendet werden. Biopsien mittels Thorakoskopie müssen im Operationssaal unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden. In Lokalanästhesie wird durch einen kleinen Schnitt ein Thorakoskop in die Brusthöhle eingeführt und mit einer Biopsiezange Lungengewebe entnommen. Mit diesem Verfahren kann im Gegensatz zur bronchoskopisch durchgeführten Lungenbiopsie, nur peripheres, an der Lungenoberfläche gelegenes Gewebe entnommen werden. Neben einer möglichen Blutung im Bereich des Biopsieareals kann ein Pneumothorax oder eine Infektion des Gewebes als Komplikation auftreten.
- Prof. Dr. Joachim Meyer, Dr. Florian Rampp, Dr. Florian Weber, Michael Kamm
Technisch war die Lungenabteilung im Klinikum Bogenhausen hervorragend ausgestattet und die für den Eingriff verwendeten Maschinen - Siemens Healthliner - waren modernster Bauart
Meine Lungenfunktion ist nach zwei überstandenen Infektionen - Heptatis E im November 2017 und Covid im März 2022 - leider nicht unerheblich eingeschränkt und aktuell nur noch mit 60% verfügbar
Das Klinikum Bogenhausen wird baulich modernisiert und erweitert .... das wird dann auch sicher irgendwann alles gut ... personell ist die Situation vor Ort - ohne ausreichendes Pflegepersonal - dramatisch schlecht
Am ersten Tag meines Aufenthalts - ich war wie gewünscht um 8:00 Uhr morgens da - verbrachte ich 7 Stunden mit meinem Gepäck auf den langen sterilen Gängen der Klinik, bis ich mein Zimmer in der Station 18 erhielt
An diesem Tag absolvierte ich mit Röntgen der Lunge, EKG, Kardio und Sauerstoff Tests exakt die selben Untersuchungen, die ich in den Tagen vor meiner Einlieferung bereits bei meinen eigenen Münchner Fachärzten absolviert hatte
Ganz ohne Risiken ist der Eingriff nicht ... die erschreckende Liste der möglichen Problemfelder sollte man sich nicht zu oft durchlesen, sonst könnte man dazu neigen wieder Abstand von dem Vorhaben zu nehmen
Als Folge von organisatorischen Unzulänglichkeiten bin ich nicht wie geplant auf der Edelstation 34 im 3. Stock untergekommen. Dennoch hatte ich nach einigen Stunden Wartezeit ein ordentliches Einzelzimmer auf der Station 18 bekommen. Nervig war lediglich ein verwirrter Patient auf dem selben Gang, der Stunden lang nach einer Schwester rief und von niemandem abzustellen war
Mit Maske und Sauerstoff zum Inhalieren versuchte ich meine Situation zu optimieren ... schaut krank aus !!
Am Samstag kam ich zum Glück wieder raus, da der Eingriff sauber durchgeführt worden war und so wie es ausschaut aus der Biopsie keine negativen Folgen drohten
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.