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Schokoriegel, Katzenfutter und Chappi unter einem Dach – Mars Inspektion an der Aller – 1988

Von Mo., 28. März 1988 bis So., 3. April 1988

In der etzten Woche vor meinem Arbeitsbeginn bei North Sails Windsurfing besuche ich Carolina in Frankfurt, meinen früheren Arthur Andersen Kollegen Gerd Plettendorf in Verden an der Waller sowie Bettina und Thomas Poullain in Hamburg. Daher war es ein Trip per Auto in den Hohen Norden. Gerd war als Controller von Arthur zu Effem gegangen und hat es sich in diesem Rahmen an der Aller gemütlich gemacht. Verden an der Aller ist die Kreisstadt des Landkreises Verden in Niedersachsen und eine selbständige Gemeinde. Die Stadt liegt in der Mittelweserregion an der Aller unmittelbar vor deren Mündung in die Weser. Sie trägt als Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports den Beinamen Reiterstadt. Die Stadt befindet sich etwa 35 km von Bremen und 70 km von Hannover entfernt. Von 1517 bis 1683 fanden in Verden Hexenverfolgungen statt. 80 Frauen und neun Männer gerieten in Hexenprozesse, 26 Frauen und sechs Männer wurden verbrannt. Margarethe Sievers, 15 Jahre, Tochter eines Steinhauers, vermutlich nervenkrank, angezeigt von den eigenen Eltern, wurde 1618 enthauptet. Sechs Frauen starben unter der Folter, fünf in der Haft. Im Jahr 1606 wird bei 16 Prozessen vermerkt: Flucht, Prozessausgang unbekannt. Heinrich Rimphoff, ab 1642 Superintendent über das Bistum Verden, war für die Wiederaufnahme der Hexenverfolgungen im Bistum Verden verantwortlich. Zusammen mit dem Verdener Domkapitel, dem Magistrat und der juristischen Fakultät der Universität Rinteln war er 1647 treibende Kraft in einem Hexenprozess, der für mehrere Frauen mit dem Tod endete. Der Hexenprozess gegen Catharine Wolpmann war der Auslöser dafür, dass Königin Christina 1649 im schwedischen Königreich, zu dem Verden an der Aller damals gehörte, Hexenprozesse verbot. Durch den Westfälischen Frieden fiel das Bistum Verden als Reichslehen an die schwedische Krone. 1667 wurden die Norder- und Süderstadt durch die schwedische Krone zwangsvereint. Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg wurde 1675 Verden in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Soweit zur früheren Geschichte. In unserem Jahrhundert nahm im Jahr 1960 die Deutsche Petfood GmbH als Tochter der Mars Inc ihre erste Fabrik in Verden in Betrieb. Produziert wurde Heimtiernahrung wie Chappi, Kitekat und Trill für den deutschen, später auch kontinentaleuropäischen Markt. Ziel war es, die bereits in England erfolgreiche Fertignahrung in Dosen und Schalen, aber auch Trockenfutter in Deutschland zu etablieren. Mitte der sechziger Jahre wurde das Unternehmen umbenannt in Effem GmbH. Der Name setzt sich aus den Initialen des Besitzers Forrest Mars – F.M. – zusammen, wird aber "Effem" ausgesprochen. 1982 eröffnete die Effem GmbH ihren zweiten Standort in Minden. Seit 1961 werden auch die Süßwaren-Produkte der Mars Inc. auf dem deutschen Markt verkauft. Um die wachsende Nachfrage in Deutschland decken zu können, baute das Unternehmen im nordrhein-westfälischen Viersen eine Süßwarenfabrik, die 1979 in Betrieb ging. Sie firmiert unter dem Namen Mars GmbH Deutschland. 1986 kaufte Mars den Eiscremehersteller Dove und baute auch für Deutschland mit Schokoriegel auf Eis einen neuen Geschäftsbereich auf. Inzwischen sind die Eiskremvarianten von Mars, Twix und Snickers als Riegel- und Stieleis, aber auch im Becher in Deutschland etabliert. 2001 führte die Mars Inc. die deutschen Töchter (Mars GmbH und Effem GmbH) unter dem Namen Masterfoods zusammen. Seit 2007 firmieren sie unter dem Familiennamen Mars. Seit der Übernahme von Wrigley durch Mars Inc. im Jahr 2008 gehört auch die deutsche Niederlassung des Kaugummiherstellers in Unterhaching als eigenständige Tochter zu Mars Deutschland.

Mit dabei
  • Gerd Plettendorf & Michael Kamm

Die Aller ist ein 260 km langer, südöstlicher und rechter Nebenfluss der Weser in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. An der Mündung der Aller in die Weser bei Verden ist sie mit einer mittleren Wasserführung von 120 m³/s nicht nur deren größter Nebenfluss, sondern zugleich der größte nicht ins Meer mündende Fluss Norddeutschlands. Ihr unterer Teil, die 115,8 km lange Unteraller ist als Bundeswasserstraße ausgewiesen.

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