Seeshaupt am Starnbergersee – Nachbarschaften und Ufer-Villen – 1989
Seit dem Frühsommer 1988 wohne ich am Starnbergersee und habe schon eine ganze Menge von der schönen Gegend gesehen. Viel zu Schauen gibt es auch beim Segeln und Bootfahren entlang unseres Seeshaupter Ufers und weiter nördlich nach Tuttziing und Starnberg. Um die Jahrhundertwende wurde der Ort Seeshaupt als schöne Sommerfrische attraktiv. Viele betuchte Münchener bauten sich hier ihre Sommerhäuser, wovon zahlreiche Villen - meist in exklusiver Seelage - noch heute zeugen. Darunter waren auch viele Maler zu finden - Hermann Ebers, G. A. Horst, Maler der Münchner Schule und später des Blauen Reiters. Heinrich Campendonk wohnte lange Jahre im jetzigen "Marco Polo". Sie alle wurden angezogen von der Landschaft um Seeshaupt, vom Starnberger See und von den Osterseen. Wohl der berühmteste Zeitgenosse, der Seeshaupt zu seinem Sommerwohnsitz wählte, war der Hygieniker und Arzt Max von Pettenkofer. Die herrschaftlichen Villen am Wasser in der Nachbarschaft wurden und werden von prominenten Familien bewohnt. Den Flicks, den Pestalozzis, Jürgen Knauss, Philipp Humm. Im Januar 2021 kam ein neues Buch über die Häuser am See heraus: "Katja Sebald - Sehnsucht Starnberger See " das Buch habe ich mittlerweile und es ist nicht nur für die Anwohner sehr interessant und empfehlenswert.
- Michael Kamm
- Seeshaupt - seine Geschichte
- Umstrittenes Erbe am Starnberger See : Der Badespaß für Juristen hat ein Ende
- Sehnsucht Starnberger See: Villen und ihre berühmten Bewohner im Porträt
- Ein neues Buch stellt die Villen am Starnberger See vor
- Landsitze Münchner Bürger (19./20. Jahrhundert)
- Phillipp Humm : Vom Kaviar zum Handy
Die Villen am Starnberger See spiegeln auch die Architekturströmungen wider. Die ersten Gebäude waren vom Klassizismus geprägt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam als Nachwirkung der Romantik das einfache Landleben in Mode. Hier die ehemalige Villa von Max Pestalozzi, dem heutigen Badedomizil des Anwaltsvereins
Hier kommt unser neues Domizil ins Bild. Ein wahrgewordener Traum, direkt am See.
Man ließ sich vom oberbayerischen Bauernhaus oder vom „Schweizerhaus“ inspirieren. Das 1854 errichtete „Casino“ auf der Roseninsel war Vorbild für einen dritten Typus, der vom Landhaus der Toskana abgeleitet wurde und vor allem durch ein Türmchen als Aussichtspunkt charakterisiert war. Die Prinzregentenzeit brachte die historischen Villenbauten hervor, die an mittelalterliche Burgen erinnern oder mit ihren Balkonen, Loggien, Terrassen, Erkern und Fachwerkgiebeln gleich eine ganze Reihe von Stilen zitieren.
Das Haus von Jürgen "Yussuf" Knauss ... einem kreativen Marketingunternehmer, der nicht nur mit uns am selben Ufer wohnte, sondern auch mit uns Mitglied im Golfclub in St. Eurach war
Die Villa der Familie Flick, welche die Tochter Xandi nach dem Tod Ihres Vaters erbte, und hier auch mit Ihrem "zwischenzeitlichen" Segel begeisterten Gatten Markus Brennecke die Wochenenden verbrachte
Diie wunderbare Liegenschaft unterhalb des Hotels Post, dessen Anbau später zu einer exklusiven Seniorenresidenz umgebaut wurde
Das als "Russen-Villa" bekannt gewordene Haus mit einem herrlichen Blick über den See
Jugendstil, Reformarchitektur und Neue Sachlichkeit führten zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch am Starnberger See zu einigen „mehr als kühnen architektonischen Entwürfen“
Zahlreiche bedeutende Architekten haben am Villenbau in Oberbayern mitgewirkt. Zu ihnen gehörten Friedrich (1852-1921) und August Thiersch (1843-1917), Eugen Drollinger, Theodor Fischer (1862-1938), Richard Riemerschmid (1868-1957), Bruno Taut (1880-1938) oder Gabriel von Seidl (1848-1913). Ein herausragender Archtiekt, der in Oberbayern viele bedeutende Villen- und Landhausbauten hinterließ, war der Münchner Architekt Emanuel von Seidl (1856-1919). Zu seinen Kunden gehörte vor allem das Großbürgertum und der Adel. Seidl baute unter anderem das Landhaus Hugo von Maffeis in Feldafing, die Villa des Chemieprofessors Adolf von Baeyer (1835-1917) in Starnberg, ebenfalls in Starnberg eine Villa für den Besitzer der Mayer'schen Hofkunstanstalt in München Franz Mayer (1848-1926), das "Leitenschlössl" für den Chemiker Dr. Wilhelm von Miller (geb. 1848) in Garmisch-Partenkirchen oder das Landhaus des Münchner Holzfabrikanten Johann Christian Klöpfer in Krottenmühl bei Rosenheim. Seidl errichtete ab 1901 auch ein eigenes Landhaus in Murnau am Staffelsee, das jedoch nicht mehr erhalten ist.
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