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Segler Stammtisch der 30er im Augustiner – Enthusiasten-Treffen am Starnbergersee und in der Münchner Innenstadt – 2003

Am Di., 21. Januar 2003

Anfang der 2.000er Jahre haben einige engagierte 30er Schärenkreuzer Segler vom Starnbergersee einen Stammtisch in München gegründet, in dessen Rahmen wir uns regelmäßig beim Augustiner treffen. Dieses Wirtshaus in der Münchner Innenstadt hat eine sehr eindrucksvolle lange Geschichte. Anno 1372 wohnten in München 11.500 Menschen, und es gab bereits 21 Brauer. Einige Jahrzehnte später, im Jahr 1502, waren es bereits 39 Münchner bürgerliche Brauereien. Und 1600 sind es gar 74 bürgerliche Brauereien – plus sechs Klosterbrauereien –, zu denen natürlich auch die Augustiner Brauerei zählte. Während sich also die Anzahl der Brauereien innerhalb von fast zwei Jahrhunderten fast verdreifachte, stieg Münchens Einwohnerzahl lediglich auf 18.000 an. Das Bräuhaus der Augustiner, welches nun das Ausschankrecht besaß, diente damals bereits den Bäckerknechten als Versammlungslokal. Von Einheimischen und Auswärtigen wurde es ebenfalls wegen seiner Geselligkeit und Gemütlichkeit sehr geschätzt. Um 1802 kommt in Bayern die Säkularisation vollends zum Tragen, was dazu führt, dass zahlreiche Klöster aufgelassen werden und der Besitz ans Herrscherhaus übergeht oder veräußert wird. 1803 trifft es dann auch das Augustiner Kloster. Die Brauerei wird aber noch einige Jahre staatlich weitergeführt. Am 5. März 1829 übernahm dann jedoch mit Anton und Therese Wagner ein gestandenes Brauer-Ehepaar vom Freisinger Hagenbräu den Augustiner Bräu. Von nun an sollte auch Münchens älteste Brauerei in bürgerlichem Besitz sein. Das Bier war nach wie vor sehr beliebt und sorgte für ein florierendes Geschäft, was dazu führte, dass man nach und nach die Nachbarshäuser aufkaufte und die alte Brauerei vergrößerte. Im Jahr 1844 herrschte große Trauer, da der Bräu Anton Wagner verstarb. Fortan stand nun mit Therese Wagner eine Frau an der Spitze einer der wichtigsten Münchner Brauereien. Und sie trug maßgeblich dazu bei, dass es weiter voranging. So übernahm sie 1845 den benachbarten Unterkandlerbräu. Therese Wagner war eine Unternehmerin mit Visionen, darum ließ sie im Sommer 1852, hier im zweiten Augustiner Stammhaus, ein neues Sudwerk samt Dampfmaschine und -kessel aufstellen. Dieser Schritt veränderte die Bierproduktion komplett, vom handgemachten zum industriellen Bier. Schnell wurde es aber auch in der Neuhauser Straße zu eng. Und so erwarb sie 1857 den Butlerkeller. Dieser lag damals noch außerhalb der Stadt, an der Landsberger Straße. Nur ein Jahr später, 1858, verstarb Therese Wagner. Der erfolgreiche Fortbestand der Brauerei sowie der Bierhalle war aber gesichert, da ihr ältester Sohn Joseph die Geschäfte übernahm. Unter seiner Ägide entwickelte sich das Gelände des ehemaligen Butlerkellers – 1883 bis 1890 – zu einer hochmodernen Braustätte. Dies bedeutete zugleich, dass die Bierproduktion nach und nach von der beengten Innenstadt hinaus auf die Schwanthalerhöhe zog und sich das Augustiner Stammhaus mehr und mehr zum Wirtshaus wandelte. Das gesamte Ensemble der Augustiner Brauerei in der Landsberger Straße 31–35 ist die einzige komplett erhaltene Münchner Braustätte aus dem 19. Jahrhundert. Mit dem Auszug der klassischen Brauerei sollte auch ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Augustiner Stammhauses beginnen. Den Auftrag dazu, den gesamten Häuserkomplex in der Neuhauser Straße 22 neu zu gestalten, erhielt 1895 kein Geringerer als Emanuel von Seidl. Von 1896 bis 1897 entstand an diesem Ort ein neues Bierausschankgebäude mit Gasthaus, das unter den Namen „Zum Augustiner“ und „Augustiner Großgaststätten“ berühmt wurde. Hier sind wir mit dem Stammtisch der 30er Segeler bestens aufgehoben. Die Internationale Vereinigung der 30-m²-Schärenkreuzer-Klasse e. V. ist eine Interessengemeinschaft von derzeit 93 Eigner- und 64 Nichteigner-Mitgliedern. Sie wurde 1952 gegründet und ist seit 1986 eingetragener Verein. Die Vereinigung ist bestrebt, die Interessen der 30er-Eigner wahrzunehmen und diese schöne Yacht zu erhalten, die sportlichen Aktivitäten zu fördern sowie die Geselligkeit zu pflegen.

Mit dabei
  • Michael Hoesch und Michael Kamm

Die Internationale Vereinigung der 30er Schärenkreuzer Segler ist kein "Regatta-Verein", wie mancher vielleicht vermuten mag; Fahrtensegler sind ebenso herzlich willkommen - sie sind unter den Mitgliedern in der Überzahl. Alle unterstützen und informieren sich gegenseitig bezüglich technischer Fragen, bei Neubauten sowie der internationalen Erfassung von 30ern und Eignern zur Kontaktpflege und Dokumentation über die 30er.

Für Kauf oder Verkauf von Schären-30ern ist die Internationale Vereinigung ebenfalls kompetenter Ansprechpartner. Da der 30 qm Schärenkreuzer eine Traditionsklasse ist, obliegt der Internationalen Vereinigung auch die Pflege der Klasse. Dies beinhaltet auch die Bauaufsicht bei Neubauten in Zusammenarbeit mit dem Germanischen Lloyd. In Übereinstimmung mit dem Deutschen Segler-Verband, dem Österreichischen Segler-Verband und dem Schweizerischen Segler-Verband erteilt die Klassenvereinigung die Registrier-Nummer bei Neubauten oder Wechsel der Nationalität.

Von 1896 bis 1897 entstand in der Münchner Neuhauserstraße ein neues Bierausschankgebäude mit Gasthaus, das unter den Namen „Zum Augustiner“ und „Augustiner Großgaststätten“ berühmt wurde.

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