Seniorenbiker im Oberland – Adam-Michael mit weiteren Erzengeln on Tour – 2021
Motorradfahren ist ein sehr schönes Hobby und es gibt zudem gute Gründe dafür dies auch zusammen mit Freunden zu machen. So freue ich mich am 1. April sehr, daß nicht nur mein Schwager Adam, sondern auch mein Freund Michi Zeit haben gemeinsam mit mir bei bestem Wetter eine erste schöne Tour durchs Oberland zu drehen. Von der Möhlstrasse bzw. dem Max-Weber-Platz fahren wir in die Harlachinger Lindenstrasse, um dort Michi einzusammeln und dann auf die Strecke zu gehen. Wir drei sind mit unterschiedlichsten Fabrikaten wie der BMW von Adam, einer 500er Yamaha XT von Michi und meiner Triumph Bonneville Bobber unterwegs. Beim Sinnieren, was mich persönlich am Motorradfahren so begeistert, bzw. welche Gründe es eigentlich für mich gibt, auf eine Maschine zu steigen, zählen gar nicht mal die eigentlich vielen Vorteile des Motorrads im Vergleich zu allen anderen Fortbewegungsmitteln - es gibt nämlich einiges - was man mit dem Motorrad besser machen kann, als mit einem Auto, sondern ausschließlich das Gefühl von Freiheit und auch etwas Abenteuer
- Adam-Michael Graf Schall-Riaucour, Michael Plank & Michael Kamm

Bei den Startvorbereitungen ... eine historische Yamaha XT muss nämlich in der Regel erst einmal zum "Kick-Starten" überredet werden. Allerdings ist man mit keinem anderen Fortbewegungsmittel so mobil wie mit einer XT ... und auch anderen Motorrädern. Auf Grund der Tatsache, dass Motorräder wesentlich kleiner und leichter – und je nach Maschine auch geländegängiger – sind als Autos, kommt man wirklich an jedes Fleckchen, welches interessiert. Keine Straße ist zu schlecht, kein Weg zu schmal als dass man nicht irgendwie durchkommen könnte. Das macht für mich wahre Mobilität aus, die Möglichkeit wirklich überall hinzukommen. Und das schaffe ich auf keine andere Art als mit meinem Motorrad.

Die Chefin des Hauses Jasmin beobachtet die Szenerie und muss als Ärztin gar nicht darauf hinweisen, wie gefährlich es sein kann, sich nicht völlig auf den Verkehr zu konzentrieren.

Spaß in der Kurve und bei der Beschleunigung .... das gehört natürlich bei den meisten beim Motorradfahren mit dazu. Man cruist gemütlich über eine schöne Landstraße, sie windet sich den Berg nach oben, dann wieder nach unten, das macht einfach Spaß sich in die Kurven zu legen und dann auf den Geraden Gas zu geben und in sehr viel weniger Zeit Autos zu überholen, als mit dem Auto selbst

Daher schnell noch den passenden Helm auf den dicken Schädel und zuvor das Smartphone via BlueTooth mit der Helmtechnik verbinden. Daher gehen Anrufe wie auch die Ansagen der Navigation direkt auf die im Helm verbauten Ohrlautsprecher

Geschwindigkeit und Beschleunigung .... kein Thema: Schnell fahren macht Spaß. Ein Überholmanöver in kürzester Zeit zu schaffen, macht auch Spaß. Ich wüsste niemanden, dem das nicht gefällt. Motorradfahren ist daher eine besonders schöne Form der Fortbewegung. Und es ist eben auch mehr, mehr als reine Fortbewegung. Es macht Spaß und geht definitiv über den Bedarf hinaus, einfach nur irgendwo hin zu kommen. Nur beim Motorradfahren ist auch der Weg das Ziel.

Gemeinschaft ... ja .... die gibt es beim Motorradfahren auch. Wenn du mit dem Motorrad irgendwo ankommst, findest du recht schnell Anschluss an gleichgesinnte. Irgendwie finde man immer einen Draht, immer eine Möglichkeit in Kontakt zu kommen. Schnell entwickeln sich Gespräche über die Maschinen, die Strecken und das Fahren und ehe man es sich versieht, hockt man dann gemeinsam mit Leuten, die vor einigen Stunden noch vollkommen fremd waren gemeinsam an einem Tisch und albert herum. Die Möglichkeit, schnell in Kontakt mit anderen Fahrern zu treten ist halt auch auf dem Motorrad so groß wie nirgends sonst.

Nah dran am Geschehen .... da bin ich doch nur mit dem Motorrad wirklich ganz nah dran. Nah am Verkehr, nah an meiner Umwelt. Bei welchem Verkehrsmittel habe ich das schon, dass ich beim Vorbeifahren an einem Auto mal kurz die Hand ausstrecken und an der Scheibe klopfen kann. Nur auf dem Motorrad kann ich direkt am Straßenrand mal kurz jemanden nach dem Weg fragen, ohne die trennende Scheibe runter zu lassen. Ich bin während der Fahrt mitten im Geschehen, spüre Fahrtwind, Regen, auch mal eine Fliege, wenn sie auf das Helmvisier klatscht, merke es gleich, wenn ich vom schattigen Wald in sonnige Bereiche gerate. Und dann fahre ich im sonnigen Süden durch Lavendelfelder und atme noch die passenden Gerüche ein. Näher kann ich einfach nicht dran sein an meiner Umwelt.

Bad Tölz war heute unser südlichstes Ziel ... bei mehr Zeit wären wir noch durch die Jachenau und entlang des Walchensees eine große Runde gefahren

Alte Buddies mit vielen gemeinsamen Interessen ....

Hier sind wir bereits in Ammerland am Ostufer des Starnberger Sees angekommen. Eigentlich wollten wir dort gemütlich essen, aber die avisierte Wirtschaft hatte zu und wir behelfen uns dann mit der Metzgerei in Aufkirchen, bevor wir durchs Isartal über Ebenhausen und Schäftlarn zurück in die Stadt fahren
Das Gefühl von Freiheit Unmittelbar mit dem Motorrad ist für mich das Gefühl persönlicher Freiheit verknüpft. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich Motorräder gerade jetzt wieder so gut verkaufen. Das Gefühl draufsitzen zu können, um damit dann direkt quer durch Afrika zu touren. Auf jeden Fall geht es mir so. Wenn ich auf dem Motorrad sitze, kommt das Gefühl, überallhin fahren zu können, alles tun zu können, wo auch immer ich hin möchte könnte ich hinkommen. Auf dem Motorrad verschwinden die Alltagssorgen, die Probleme werden kleiner und unbedeutender, ich konzentriere mich auf das Fahren und sonst nichts.
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