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Small Caps & San Miguel – Erfahrungen als Junior Berater in Madrid – 1987

Von Sa., 4. Juli 1987 bis So., 5. Juli 1987

In meiner Anfangszeit beim Consulting-Riesen Arthur Andersen durchlief ich eine ganze Reihe von internationalen Trainings, die mich für meine berufliche Zukunft gut aufstellen und fit machen sollten. Und da Lehrjahre ja bekanntlich keine Herrenjahre sind, stand im Sommer 1987 eine Trainingswoche für die sogenannten "small caps" an. Das sind im Gegensatz zu den namhaften "large caps" kleinere Unternehmen, die jedoch im Zweifel trotz geringerem Börsenwert, eine höhere Rendite abwerfen können. Für jeden Unternehmensberater und Anleger also eine interessante Thematik. Schön war, daß diese Trainingswoche nicht im heimischen München stattfand, sondern in Madrid, dem cool capital of Spain. Nicht nur darauf war ich gespannt, sondern auch auf die bunte Mischung der Teilnehmer. Es sollte sich herausstellen, daß ich der einzige Deutsche in der Truppe war. Bevor wir jedoch das Training direkt im Europa Headquarter von Arthur Andersen in Downtown Madrid antraten, wurden wir in der Trainings-Aussenstelle in Segovia zum Intro zusammengetrommelt. Die 55.000 Einwohner zählende Stadt, ca. 70 km von Madrid entfernt, liegt auf einer hundert Meter hohen Felszunge und ist UNESCO Welterbe. Auf engstem Raum drängt sich dort die stolze Altstadt mit ihren engen Gassen, gotischen Kirchen und einer mächtigen Burg, der Alcázar, von der aus man einen grandiosen Blick über die karge Hochebene bis zur Sierra de Guadarrama hat. Neben Toledo und Avila ist Segovia eine der drei Top historischen Städte Kastiliens. Es war interessant und beschaulich dort, aber wir freuten uns natürlich alle auf die Stadt, die wenig schläft und sehr spät zum Essen geht. Das Appartement-Hochhaus, in dem wir gemeinsam wohnten war dafür perfekt. Sogar einen Rooftop-Pool gab es dort, an den man sich nach den Trainings direkt reinstürzen und abkühlen konnte. Denn eins war klar: die Abende kamen und wir hatten eine Riesen Spaß in der internationalen bunten Truppe. Wir durchstreiften die Kneipen und Bars in den Ausgehvierteln Madrids bis zum frühen Morgen und probierten die zahlreichen spanischen Biersorten wie San Miguel oder Mahou. Daß es in Spanien kein Reinheitsgebot gibt, war uns egal. Egal war es den Spaniern aber keineswegs, als die Krake Heineken die Biermarke "El Aguila" (der Adler) schluckte und sie dann auch noch in Amstel umbenannte. Bier hin oder her, ich hatte jedenfalls nach einer an- und aufregenden Woche jede Menge neuer Telefonnummern in meinem Diary. Damals noch brav per Hand notiert..

Mit dabei
  • Michael Kamm

Madrid vom Roof-Top unseres Appartement Hotels aus. Zwar kein Blick auf die Gran Via, aber wir haben es trotzdem genossen. Madrid ist ohne Vororte mit über 3,2 Millionen Einwohnern nach Berlin die zweitgrößte Stadt der EU.

Das Jungmanager-Leben kann bisweilen sehr hart sein. In Vorbereitung auf meine zukünftige Berufung trug ich schon einmal bunte Surf-Shorts

Es gab auch Jungmanager*Innen, damals noch ohne lästiges "Gendern"

Von oben konnte man städtebaulich keine richtige Organisation erkennen - quadratisch, sternförmig - egal, wo Platz ist, wird gebaut

Ohne Mampf keinen Kampf. Ich gewöhnte mich schnell an den für Deutsche eher ungewöhnlichen Rhythmus und genoss mit den Jungs unseren Lunch. Von small caps wollten wir beim Essen nichts wissen

Unter der Unternehmensbezeichnung Hijos de Casimiro Mahou (übersetzt: Kinder des Casimiro Mahou) wurde im Jahre 1890 eine Gesellschaft zur Herstellung von Bier und Eis in Madrid gegründet und 1891 kam das in der Straße Amaniel gebraute Bier unter der Bezeichnung Mahou in den Handel. Im Jahre 1962 wurde eine neue Braustätte im Paseo Imperial in Madrid fertiggestellt; die alte Brauerei wurde 1964 geschlossen. 1969 kam die Biermarke Mahou Cinco Estrellas auf den Markt; es folgten im Jahre 1980 das Mahou Negra und 2008 das Mahou Premium Light. Im November 2000 fusionierten Mahou und die weitere spanische Großbrauerei San Miguel zur Firmengruppe Mahou-San Miguel.

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