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Strada dei Veni in Valtenesi – Schlachtfelder der italienischen Unabhängigkeit – 2021

Am Fr., 10. September 2021

Anfang September geniessen wir abwechslungsreiche Tage mit Freunden am Gardasee. Wir empfangen private und berufliche Besucher und unternehmen verschiedene Ausflüge mit dem Boot und den Motorrädern. Letztere ins Hinterland des Lago di Garda. Valtènesi heißt hierbei zum Beispiel das edle Hinterland des Südwestufers des Gardasees, das sich von Salò bis Desenzano erstreckt und in dem viele nette kleine Dörfer liegen, in denen kulinarische Traditionen ungewöhnlich stark fortleben. Hier wächst der Groppello, ein Rotwein, den bereits die Römer pflanzten und Oliven reifen fast in jedem Garten. Zwischen Soiano, Calvagese, Polpenazze, Puegnago, Muscoline und Soiano sind in herrlicher Panoramalage viele historische Villen und bunte moderne Siedlungen zu finden. Die durch diese Gegend führende Strada dei Vini ist eine Genussstraße der Region am Brescianer Ufer des Gardasees. Hier leben Winzer, Feinschmecker, Gastronomen und Hotelbesitzer, die uns Urlaubern ermöglichen den Gardasee von einer ganz neuen Seite kennen lernen zu können. Jasmin, Michi und ich unternehmen mit unseren Zweirädern eine Entdeckungsfahrt durch die saftig grünen Hügel des Valtènesi, passieren diverse Weingüter des Hinterlandes und geniessen den Rückweg zum See mit seinem atemberaubenden Panorama. Der Rundweg über eine der schönsten Panoramastraßen der Strada dei Vini bietet unzählige Möglichkeiten, um Wein, Olivenöl und andere Leckereien zu verkosten, sich mit einem Vorrat für den Urlaub und für zu Hause einzudecken oder einfach nur, um den herrlichen Blick zu genießen. Die sanften Hügel der Endmoränenlandschaft südlich des Gardasees sind die Heimat der Qualitäts-Weißweine Lugana und San Martino della Battaglia. Die romantische Tour folgt aber auch einer turbulenten Geschichte, die vor gut 150 Jahren eine der größten Schlachten zur Unabhängigkeit Italiens in Solferino südlich des Gardasee gesehen hat.

Mit dabei
  • Jasmin & Michael Plank, Sabine, Trevis & Kaja Witteveen, Beate Hoerl, Johann Stockhammer, Manuela & René Nebauer, Dieter Schülein und das Wempe Team München

Am Freitag - dem letzten Besuchstag von Jasmin und Michael Plank in Gardone - geniessen wir ein schönes Abendessen mit Sabine, Kaya & Trevis Witteveen im Ristorante Casino. Von dort aus starte ich mit Jasmin & Michi um 22:00 Uhr zu unserer gemeinsamen Rückfahrt nach München, wo wir um 2:30 Uhr nachts mit heftigem Regen begrüßt werden

Zum Mittagessen treffen sich Annette und ich mit Dietmar Schülein und seinem Münchner Wempe Team in San Vigilio

Jasmin und Michi machen zur selben Zeit einen Vespa- und Badeausflug in die Bucht im Norden des Rocca di Manerba

Rocca di Manerba ist der Name des wohl markantesten Felsen am südwestlichen Gardasee. Minerva hat dem senkrecht in den See abfallenden Fels den Namen verliehen, denn zu Römerzeiten hatte die Göttin hier ihren Tempel. Allerdings waren die Römer nicht die ersten, die diesem göttlichen Flecken gehuldigt haben. Funde belegen, dass bereits vor 7.000 bis 10.000 Jahren Menschen Besitz von diesem Ort ergriffen haben. Später errichteten die Venezianer auf den Grundmauern des Tempels eine Burg, die nach Abzug der Landesherren auf Grund ihrer strategischen Lage auch von Räubern als Festung genutzt wurde. Oberhalb der steilen Klippen führen heute schöne Naturspaziergänge durch den Park. Die Aussicht auf die Inseln San Biagio und Isola del Garda vor der majestätischen Bergkulisse des nördlichen Sees ist atemberaubend. Die archäologischen Fundstücke der Rocca sind in einem kleinen Museum zusammengetragen worden, das seinen Besuchern einen Überblick sowohl über Geschichte als auch über die besonderen natürlichen Schätze der Rocca di Manerba gewährt.

Von Beate Hoerl und Johann Stockhammer kommen Greetings von der Fashion Week in Berlin

Und Manuela und René Nebauer besuchen uns zu einem gemütlichen Abendessen in der Via Panoramica

In diesem Rahmen beweist Michi sein Talent für Küche, Grill, Getränke und Service

Dazu war er schon am Morgen zum Fleisch-Einkaufen beim Metzger in Gardone, von dem er fast 3 kg köstliches Filet mitbrachte, das er uns dann nach entsprechender Bearbeitung auf dem Grill servierte

Nette Gespräche zu vielen unterschiedlichen Themen - unter anderem Dampfblasenbildung bei Achtzylindermotoren - nachdem wir uns bereits ein Jahr lang nicht mehr gesehen haben

Die Patissier Chefin bei der Arbeit an ihren Eiskreationen

Die Chefin entspannt im Anschluß sehr relaxed auf dem Balkon

Ettes Eisbomben werden durch die Einkäufe von René und Manuela in Salò perfekt ergänzt

Am nächste Morgen gehen wir vom Essen des Vorabends gestärkt auf eine große Bike Tour ins Valtenesi und die Buchten von Manerba und Salò

Der Blick von der Chiesa di San Pietro in Roe Volciano nach Salò

Der Dom di San Pietro

Jasmin bei einer kleinen Bike Pause vor der Kirche

Auch Michi kommt mit ins Bild, nachdem er sich zum wiederholten Male mit dem SIM Karten und Handy Problem seiner Tochter auseinandergesetzt hat

Er nähert sich an ... und alles wird gut

Greetings von den RIVA Days am Bodensee

Sabine & Trevis haben in diesem Jahr auf der Insel Ibiza ein Haus gekauft und werden daher zukünftig weniger oft am Gardasee zu Gast sein

Daher geniessen wir unser heutiges Treffen besonders und haben wie immer einen sehr interessanten Austausch miteinander

Die drei entscheidenden Kriege zur Unabhängkeit Italiens fanden auch am Gardasee statt. Nach den Erfahrungen der Revolutionen und Kämpfe der Jahre 1848 und 1849 leitete man im Königreich Sardinien eine Phase der Reformen und der politischen und militärischen Vorbereitungen für einen erneuten Einigungsversuch ein. Diese Politik wurde maßgeblich vom neuen Ministerpräsidenten Camillo Benso von Cavour gestaltet. Durch die Beteiligung am Krimkrieg gelang es ihm, die italienische Frage auf die politische Agenda der Regierungen Frankreichs und des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland zu bringen, die er als Verbündete im Kampf gegen die damalige europäische Großmacht Österreich als unverzichtbar erachtete. 1858 schloss er mit Napoléon III. in Plombières-les-Bains einen Geheimvertrag, der für den Fall eines österreichischen Angriffs die Unterstützung Frankreichs vorsah. Im Gegenzug sollte das Königreich Sardinien sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza an Frankreich abtreten. In Absprache mit der französischen Regierung gelang es Cavour im Frühjahr 1859, Österreich zum Angriff auf das Piemont zu provozieren. Dies legitimierte die französische Teilnahme am Sardischen Krieg. Im März 1859 marschierte der 1854 erneut nach Italien zurück gekehrte italienische Freiheitsführer Giuseppe Garibaldi mit 3000 Alpenjägern an der südlichen Grenze der Lombardei auf. Am 26. Mai konnte er eine österreichische Brigade bei Varese zurückwerfen. Seine unerfahrenen Freiwilligen wurden aber am 15. Juni bei Treponti durch eine österreichische Brigade unter FML Urban überraschend angegriffen und zerstreut. Die französische Armee war etwa 170.000 Mann stark und wurde von Kaiser Napoleon III. selbst nach Italien geführt. Die verbündete Armee Sardiniens umfasste 65.000 Soldaten und stand unter Führung des Generalstabschef Alfonso La Marmora. Am 29. Mai eröffneten die Armeen Sardiniens und Frankreichs ihre Angriffe. Nach den Schlachten von Montebello (21. Mai), San Fermo (26./27. Mai), Palestro und Vinzaglio (30. Mai) war der Weg der Verbündeten nach Mailand frei. Die Schlachten von Magenta (4. Juni), Melegnano (8. Juni) und der entscheidende Sieg bei San Martino und Solferino am 24. Juni beendete die österreichische Herrschaft in der Lombardei. Frankreich zog sich in der Folge aus politischen Gründen zurück, weswegen Österreich weiterhin Venetien, das Trentino und Julisch Venetien behielt, was sieben Jahre später den dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg auslösen sollte. Nach dem Vorfrieden von Villafranca beendete der Frieden von Zürich am 10. November 1859 den Sardinischen Krieg. Trotz des Drängens nationaler Kräfte zog Großherzog Leopold II. von Toskana wegen seiner verwandtschaftlichen Verbindung zum Haus Habsburg-Lothringen nicht gegen Österreich in den Krieg. Daraufhin brach auch in Florenz eine Revolution aus, in deren Folge die großherzogliche Familie nach Bologna fliehen musste und sich von da aus ins Exil nach Wien begab. Am 21. Juli 1859 dankte er zu Gunsten seines Sohnes Großherzog Ferdinand IV. von Toskana ab, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Toskana im Zuge der Einigung Italiens nach dem eindeutigen Ergebnis einer Volksabstimmung 1860 an das Königreich Sardinien angeschlossen wurde. Damit endete die Herrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen-Toskana.

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