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Sturm auf dem See – Spaß am Pool – Stress im Hochwald – 2001

Am So., 3. Juni 2001

Mein Geburtstag im Juni wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben, da dieser Tag ziemlich Ereignis reich gewesen ist. Zunächst war es bereits seit dem frühen Morgen extrem windig und wellig, weshalb wir uns auch auf besonderen Wunsch der Damen nicht mit den Booten aufs Wasser begaben. Wir machten es uns mit unserer Nachbarsfamilie Hornberger im Garten gemütlich und beobachteten von hier aus, daß vor unserer Gemeinde Fasano ein Segelboot in den sich entwickelten Sturm geriet, dabei kenterte und in der Folge unterging. SOS ... SOS ... jedoch Glück im Unglück .... drei der großen Gardasee Fähren steuerten unverzüglich die Unfallstelle an, leisteten Hilfe und zogen die nassen Segler aus dem sicher noch kühlen Wasser. Nach der Beobachtung dieses unfreiwilligen Abenteuers springen Larissa und Paul gleich auch selbst ins kühle Nass, nur diesmal wesentlich ungefährlicher. Sie testen unermüdlich den Pool unserer Wohnung in der Via Belvedere. Nachdem ich trocken bleiben wollte unternahm ich - als Geburtstagsgeschenk von Charly Hornberger - eine durch ihn geführte lange Tour - gemeinsam mit seinem Sohn Dominik auf einem seiner rasanten KTM Geländemotorräder zum Gipfel des Monte Spino. Allerdings nicht auf Straßen oder Wegen, sondern voll im unwirtlichen Gelände und im steilen Hochwald .... eine echte Herausforderung. Da waren dann Felsen von einem Meter Höhe vor mir .... und Charly rief lediglich von hinten: Einfach drüber fahren ... die Maschine kann das. Die vielleicht, aber ich? Nach dieser Tour, an der es zum Teil auf der einen Seite meines schmalen Pfades 50 Meter in die Tiefe runter und auf der anderen Seite 50 Meter hoch ging, war ich komplett "durchschwitzt" und nahm dann auch erst mal ein Bad.

Mit dabei
  • Larissa, Paul, Annette & Michael Kamm

Hier sieht der See noch so unschuldig aus. Das tiefe satte Blau schimmert wie immer an sonnigen Tagen. Man sieht aber auch schon die drei Fähren zur Hilfe nahen!

Auch hier ist von der nahenden Gefahr noch nichts zu sehen.

Aber das ist ja gerade das Tückische! Es kann manchmal so rasend schnell gehen. Schon kommt die dunkle Wolkenfront auf uns zu.

Der Vént dé Tép kommt sehr selten auf, ist aber nicht zu unterschätzen! Er setzt ein, wenn es im Sommer nach längerer Zeit ohne Abkühlung das erste Wärmegewitter gibt und der Himmel im Süden des Sees mit immer dichter werdenden schwarzen Wolken bedeckt ist. Ein Signal für den aufkommenden Vént dé Tép sind Blitze, fast keine Sicht und strömender Regen mit großen starken Regentropfen. Der Wind hat eine große Reichweite und weht häufig von Südwest nach Nordost. Er wechselt allerdings immer wieder die Windrichtung, ist sehr böig und kann eine Stärke bis zu 10 BF erreichen, was ihn äußerst gefährlich macht.

Die Wasseroberfläche kräuselt sich verräterisch.

Hier kräuselt sie sich auch - allerdings liegt das eher am stürmischen Temperament dieser beiden.

Einfach spitze! Rein ins Wasser...

...raus aus dem Wasser. Das macht Spaß! Geschätzt hundertmal pro Tag, das ist ja auch viel ungefährlicher als Segeln auf dem See.

Das Segeln bei starkem Wind (Windstärke 4 oder mehr) ist etwas, das vielen Seglern Angst macht. Die Kräfte auf den Segeln bedeuten, dass Sie Ihre Aktionen in kürzerer Zeit durchführen müssen und dass Sie sich auch viel schneller bewegen können. Trotzdem ist es schade, dass viele Segler an Land bleiben, denn es ist wirklich schön, bei diesem Wind zu segeln! Um Ihr Wissen und Selbstvertrauen für das Segeln bei diesem Wetter zu stärken, gibt Ihnen unsere Expertin Anneke Crijns einige Tipps: Schauen Sie immer genau aufs Wasser, was machen die Boote dort, wo ich hin will, liegen sie unter einer Schräge, sind sie voller Segel? Wie schnell sind sie unterwegs und werden sie Ihren Weg kreuzen? Dies ist bei starkem Wind noch wichtiger als sonst. Schauen Sie sich den Himmel genau an: Wenn die Wolken schwarz werden oder eine andere Struktur haben, wird der Wind oft in Kraft treten. Schauen Sie genau auf das Wasser, sehen Sie Wellen oder dunkle Flecken, dann gibt es einen Windstoß. Was macht man bei einem Windstoß? Zunächst einmal sollten Sie im Zweifelsfall niemals alleine losziehen. Fragen Sie einen Ausbilder an Bord oder suchen Sie nach erfahreneren Besatzungsmitgliedern. Stellen Sie sicher, dass Sie gut vorbereitet sind und immer Reffleinen dabei haben, und wenn Sie keinen Reffköder haben, bringen Sie einen Sturmfock an Bord. Wenn man nach vorne schaut, sieht man in vielen Fällen mehr Wind kommen, und man kann folgende Maßnahmen ergreifen: 1) Segelriff, wenn der Wind für längere Zeit zunimmt; 2) Wenn Sie hoch steuern, so dass das Segel weniger Wind fängt, suchen Sie jetzt wirklich nach der Kaltgrenze; 3) Wenn eine hohe Lenkung zu wenig Wirkung hat, lassen Sie Ihre Runde los, aber lenken Sie weiter hoch. In diesem Fall gehe ich jedoch davon aus, dass alle Besatzungsmitglieder bereits auf der hohen Seite sind.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.