Taschenberg Palais in Elbflorenz – Location Suche für feines Leder in Dresden – 2006
Die neuen Bundesländer waren noch ein schwieriger Markt für die Marke Aigner. Wie bei alle Premium- und Luxusmarken war der Markteinstieg noch nicht sehr lange her, da es vor der Wende keine internationalen Marken in der ehemaligen DDR zu kaufen gab. Nach einem erfolgreichen Start mit Etienne Aigner in der Leipziger Mädler Passage sollte auch in Dresden ein eigener Standort aufgemacht werden. Daher war ich Anfang Februar zu Verhandlungen in der Stadt an der Elbe und versuchte die richtigen Partner und die richtige Location zu finden. Einige wenige Top Geschäfte befanden sich damals direkt hinter dem Kempinski Hotel im Taschenberg Palais. Elegant spiegelt sich die berühmte Silhouette in der glitzernden Elbe. Auf kurzem Weg geht’s vom ruhigen Ufer mit seinen grünen Auen zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten. In unmittelbarer Umgebung gibt´s alte Pracht mit Zwinger, Grünem Gewölbe, Semperoper und Frauenkirche. Und nicht weit weg auch die Moderne: Neue Synagoge, Militärhistorisches Museum und viel lebendige Gegenwart. Sehr viel Zeit bleibt mir nicht, um all die Schönheiten des salopp genannten „Elbflorenz“ gebührend aufnehmen zu können. Die Verhandlungen über einen Aigner Shop in der Stadt sind zäh. Beim Rückzug in mein Hotelzimmer kann ich mich jeweils wieder sammeln. Im Herzen der Stadt gelegen bietet das Taschenberg Palais luxuriöse Zimmer und Suiten mit tollen Ausblicken auf die historische Altstadt von Dresden. Der berühmte Barock-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann kam im Jahr 1680 nach Dresden. Der Bau des Taschenbergpalais war der erste größere Auftrag, den er von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen - August dem Starken - erhielt. Der spätere Name "Taschenbergpalais" erinnert an den Taschenberg, den kleinen Hügel am Elbufer, auf dem das Residenzschloss errichtet wurde. Den Taschenberg gibt es immer noch ... die Eröffnung des Aigner Shops zog sich ewig hin ... und das Palais wurde nach der schweren Zerstörung 1945 als First-Class-Hotel der Kempinski Gruppe wieder aufgebaut.
- Michael Kamm
Dresden trägt den Spitznamen Elbflorenz schon seit dem 19. Jahrhundert. Das klingt zwar erst mal abwegig, haben sich Florenz und Dresden doch komplett unterschiedlich entwickelt, das eine in der Toskana, das andere in Sachsen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt durchaus Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Städten.
Sowohl Architektur als auch das Stadtbild ähneln sich durchaus. Florenz hatte seine Hochzeit in der Renaissance, Dresden etwas später im Barock. Es sind diese barocken Bauten, die aus Italien inspiriert sind und von der florentinischen Architektur beeinflusst sind. Bekanntestes Beispiel ist die Frauenkirche mit ihrer steinernen Kuppel, seinerzeit die Einzige nördlich der Alpen. Denn auch die Kathedrale von Florenz besitzt eine Kuppel aus Stein.
Auch der Bildhauer Balthasar Permoser, der das Bild des Zwingers gestaltete, lebte uns studierte in Florenz bevor er nach Dresden kam. Aber auch die Erbauer des Dresdener Logenhauses, dem Palais Kaskel-Oppenheim, der Villa Rosa, der katholischen Hofkirche oder der Sempergalerie ließen sich von Bauwerken aus Florenz inspirieren. So entstand ein prachtvolles Stadtbild an der Elbe. Das ist übrigens eine weitere Parallele: Auch mitten durch Florenz fließt ein Fluss.
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