Tatjana Hoesch – Ebenhausen & St. Gallen – 1998
Tatjana ist das jüngste der vier Hoesch Töchter und zudem die jüngste Schwester ihres Bruders Adrian. Alle fünf sind die Kinder unserer Freunde Simone und Michael Hoesch, wobei Tatjana zudem mein Patenkind ist. Sie war und ist schon immer eine besonders clevere und sehr aufgeweckte junge Dame und ist als junge Frau - auch durch die Unterstützung ihrer Eltern - auf der ganzen Welt zu finden. Eigentlich studiert sie - nach ihrer Schulzeit im Kloster Schäftlarn - seit einigen Jahren an der Hochschule St. Gallen in der Ostschweiz. Leider sehen wir uns verständlicherweise viel zu selten, doch immerhin konnte ich Sie im Jahr 2021 auf diversen sozialen Kanälen dabei verfolgen, wie sie ein tolles soziales Projekt in Sierra Leone begleitet hat. Sierra Leone ist ein Staat in Westafrika, der im Norden und Osten an Guinea, im Südosten an Liberia und im Westen an den Zentralatlantik grenzt. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Freetown. Nach einem Jahrzehnt blutigen Bürgerkrieges von 1991 bis 2002, der zehntausende Todesopfer forderte, ist das Land mit seinem Wiederaufbau und der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte beschäftigt. Das Land ist hoch verschuldet und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Index der menschlichen Entwicklung zählt Sierra Leone zu den niedrig entwickelten Ländern. Die 2014 ausgebrochene Ebolafieber-Epidemie hat die humanitäre Notlage weiter verschlimmert. Im Gegensatz zu der weiter nördlich gelegenen Sahelzone bestanden im Gebiet des heutigen Sierra Leone keine Großreiche wie das Malireich. Im 17. Jahrhundert dominierten die Engländer den Sklavenhandel an der sierra-leonischen Küste. 1808 wurde die Halbinsel formell zur britischen Kronkolonie erklärt. Nachdem das Land 1961 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte, wurde es knapp zehn Jahre später nach heftigen Kontroversen zur Republik erklärt. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung leben in extremer Armut und müssen mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Folglich belegt die ehemalige britische Kolonie seit Jahren den letzten Platz auf der Liste des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, gleichbedeutend mit dem Status des am wenigsten entwickelten von 179 untersuchten Ländern. Nur 2,207 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der Bevölkerung, sind erwerbstätig. Das Land ist reich an Bodenschätzen wie Bauxit, Braunkohle, Chrom, Diamanten, Eisenerz, Gold, Graphit, Columbit, Mangan, Molybdän, Platin, Rutil (Titanoxid) und Rhodium. Mit dem Beginn der Rebellenübergriffe aus Liberia im Jahre 1991 kam die formelle Diamantenförderung praktisch zum Stillstand. Eisenerz wird seit 1985 wegen mangelnder Auslandsnachfrage nicht mehr gefördert. Der Export von Gold und Diamanten wird durch die hohe Schmuggeltätigkeit sehr stark beschränkt. Fußball ist mit Abstand die beliebteste Sportart in Sierra Leone. Die Sierra-leonische Fußball-Nationalmannschaft, im Volksmund bekannt als die Leone Stars, vertritt das Land in internationalen Wettbewerben. Sie hat sich noch nie für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, nahm aber 1994 und 1996 an der Fußball-Afrikameisterschaft teil. Tatjana hat ein großartiges Hockey Projekt in dem Land unterstützt. Dazu hat sie mit ihren Freunden Material und Geld gesammelt, alles nach Sierra Leone geschickt und dann vor Ort selbst den Bau der Sportanlagen organisiert.
- Tatjana Hoesch
Tatjana in Sierra Leone mit einem Schwung Hockey interessierter Kids aus Freetown
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