Vermieterfreuden bei Mieterwechsel – Reihenmittelhausübergabe an niederländische Armee Angehörige in Pfullendorf – 1999
Bevor sich Annette und ich kennen gelernt haben, hatte sich Annette durch Vermittlung ihres damaligen Freundes Peter aus Salem ein Reihenhaus im schwäbischen Pfullendorf gekauft. Erbauer und damit Verkäufer des Anwesens war der Stuttgarter Immobilienentwickler Huber - der Bruder von Kathrin Riebartsch - der das Haus als echtes Schnäppchen angepriesen hat. Eigentlich hat das im Großen und Ganzen auch so lange gestimmt, so lange die Mieteinnahmen die Finanzierungskosten ausreichend gedeckt haben. Allerdings sind bei dem Haus nach wenigen Jahren recht viele Mängel an den Tag gekommen, die es dann mit Geld zu beseitigen galt. Das war unschädlich so lange die Mieter - vorwiegend Familien von Offiziere aus der nahen Kaserne - mit sich reden liessen und die Standortverwaltung weiter die Miete überwies. Ende Juli stand wieder ein Mieterwechsel an und Ette und ich machten uns auf den Weg zur Übergabe nach Pfullendorf, was wir mit einem Besuch bei den Bregenzer Festspielen verbanden. Für noch mehr Kultur und Geschichte hatten wir danach leider keine Zeit mehr, obwohl Funde aus der Steinzeit, von Pfahlbaudörfern, Überbleibsel keltischer Hügelgräber und Fliehburgen, aus der Zeit, als die Römer unser Land besiedelten, Zeugnis dafür in der Pfullendorfer Region gaben. Etwa im 7. - 9. Jahrhundert kamen alemannische Siedler, die aus dem Hegau einwanderten, und ließen sich im westlichen trockenen Teil des ausgedehnten Sumpfgebietes nieder. Sie bauten sich an den Wasserlöchern ihre Hütten, so entstand das "Dorf am Pfuol" - aus ihm wurde Pfullendorf. Nach der alemannischen Landnahme regierten zunächst Adelsfamilien und Kleinkönige unter einem alemannischen Herzog. Die Stadt Pfullendorf liegt im nördlichen Linzgau zwischen Donau und Bodensee. Im Jahr 1220 wurde der Ort durch Kaiser Friedrich II zur Freien Reichsstadt erhoben. Ab 1383 galt in der Stadt eine Zunftverfassung, diese regelte die demokratische Wahl des Bürgermeisters. Nach dem Reichsdeputations-Hauptschluss 1803 kam Pfullendorf zum Großherzogtum Baden. Seit 1973 gehört die Stadt zum Landkreis Sigmaringen, damals wurden die Orte Aach-Linz, Denkingen, Gaisweiler-Tautenbronn, Großstadelhofen, Mottschieß, Otterswang und Zell am Andelsbach eingemeindet. Pfullendorf ist außerdem idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung. Die Ferienregion Nördlicher Bodensee, zu der Pfullendorf gehört, bietet zahlreiche Möglichkeiten. Umrahmt wird die Ferienregion vom nahe gelegenen Bodensee, dem schönen Donautal und dem östlich gelegenen Allgäu.
- Annette & Michael Kamm
Die Stadt Pfullendorf liegt auf der Westroute der oberschwäbischen Barockstrasse. Sie ist ab Riedlingen mit der Hauptroute verbunden und führt dann in Nord-Süd-Richtung über Bad Saulgau, Meßkirch, Pfullendorf und Überlingen nach Meersburg. Von dort kommt man entweder über Friedrichshafen wieder auf die Hauptroute oder man folgt von dort an mit der Autofähre nach Konstanz der Südroute.
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