Um Ihre Website-Nutzung zu optimieren, verwenden wir Cookies. Sie stimmen der Verwendung von Cookies zu, wenn Sie diese Website weiter nutzen. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für weitere Informationen.

OK

Versteckte Details, weltliche Schätze & Trompe-l’oeil-Dekoration – Business Meeting mit Sight-Seeing Event in Paris – 1992

Am Do., 16. Januar 1992

Nach unserer Übernahme der französischen Vertriebsgesellschaft für North Sails Produkte in St. Malo in der Bretagne müssen Michi und ich den besonderen kulturellen und wirtschaftlichen Umgang mit unseren westlichen Nachbarn lernen. Weder Michi noch ich sind besonders frankophil und sprechen auch beide die französische Sprache nicht. Gleiches gilt für unseren neu gewonnenen französischen Geschäftsführer Christophe Hamon, der aus der Bretagne stammt und kein Deutsche spricht. Intensive Annäherung ist daher nötig und da es damals noch keine Teams Meeting auf einer Windows Benutzeroberfläche gab, ist die nur im Rahmen persönlicher Treffen möglich. Die Reise von Penzberg nach St. Malo oder andersrum ist eine Tagesaufgabe, weshalb ich mich mit Christophe auch immer wieder auf dem für uns jeweils halben Weg in Paris treffe. So auch diesmal Mitte Januar, wo ich durch meinen frühen Hin- und späten Rückflug auch noch einige Stunden Zeit für Sightseeing hatte. Versteckte Details, weltliche Schätze, Trompe-l'oeil-Dekoration: Paris einmal ungewöhnlich: Nicht selten entdeckt man bei einem Spaziergang durch die Straßen von Paris gut versteckte Kuriositäten: eine chinesische Pagode, einen vier Jahrhunderte alten Baum oder seltsame Medaillen, die im Boden eingelassen sind. Oft steckt dahinter auch eine außergewöhnliche Geschichte! Von außen betrachtet weist die Kirche Notre-Dame du Travail - die zwischen 1899 und 1902 erbaut wurde - eine schöne klassische Architektur auf. Erst beim Betreten der Kirche kommt die Überraschung: ein erstaunliches und unerwartetes freiliegendes Metallgerüst. Dieses beeindruckende Gerüst wurde aus 135 Tonnen Eisen gefertigt, die aus den Ruinen des für die Weltausstellung errichteten Industriepalastes geborgen wurden. Diese Struktur verleiht der Kirche, die nur wenige Schritte vom Bahnhof Montparnasse entfernt liegt, einen modernen, industriellen Stil. Mein persönliches Highlight ist die Promenade plantée, inzwischen in Coulée verte René-Dumont umbenannt. Zu Ehren des Mannes, der der politischen Ökologie in Frankreich zum Durchbruch verhalf. Die Promenade plantée ist eine ehemalige Eisenbahnstrecke, die Paris bis 1965 mit ihren südöstlichen Vororten verband. Ende der 1980er Jahre begann die Verwandlung in die erste öffentliche Grünfläche dieser Art. Ihre Einzigartigkeit zeigt sich daran, dass das französische Modell 2009 zum Vorbild für den High Line Park in New York wurde. Auf einer Länge von 4,7 Kilometern erstreckt sich heute eine zauberhafte Idylle durch das 12. Arrondissement, von der Bastille bis fast zum Bois de Vincennes.

Mit dabei
  • Christophe Hamon, Michael Kamm

Für den bis heute erhaltenen Pariser Charme ist der französische Stadtplaner Georges-Eugène Baron Haussmann verantwortlich, der von 1809 bis 1891 lebte. Er renovierte Paris grundlegend, ließ neue Boulevards, Parks, Gärten, Brunnen und eine Kanalisation anlegen – und hat mit den neoklassizistischen Haussmann-Fassaden für den typischen Paris-Look gesorgt: cremefarbener Stein, hohe Fenster und verzierte Balkone.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.