Vittorio Emanuele liebt Aida – Dinner statt Oper in Verona – 2013
Die Arena ist unumstrittene Nummer eins der Highlights in Verona und auch immer wieder erneut einen Besuch wert. Trotz ihres hohen Alters von gut 2.000 Jahren ist die Arena di Verona das am Besten erhaltene römische Amphitheater in Italien. Große Teile des Baus sind allerdings nicht ganz so alt. Nach einem starken Erdbeben im 12. Jahrhundert war das Gebäude erheblich beschädigt und musste an vielen Stellen neu aufgebaut werden. Das ist dann auch großartig gelungen. Unserem geplanten Operabend "Aida" von Guiseppe Verdi sollte daher nichts im Wege stehen. Eigentlich. Das war ja unser Plan. Aber dann hat Petrus uns wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht .... und das nicht zum ersten Mal. Man ist für die Oper bestens präpariert und wartet auf den Start der Veranstaltung, bzw. das Ende des Regen, was jedoch beides nicht kam. Also wird ein alternativer Genuss im Ristorante an der Piazza Pre - direkt vor der Arena - gewählt.
- Johanna und Karl Rheinheimer, Eva und Thomas Hellmann, Conny Schneider und Manuel Laux sowie Annette und Michael Kamm,
Bei diesem Dauerregen ist jeder schnell umgestimmt. Allegro. Klassik zu Kulinarik. Manchmal kann Spontanität so köstlich sein.
Hier im fabelhaften Restaurant Vittorio Emanuele ist es drinnen schön trocken, weswegen wir den Wein zur Befeuchtung gerne nehmen.
Warum muss man in die Arena di Verona? Weil es kein pompöseres Opernspektakel auf der Welt gibt. Und weil Atmosphäre und Akustik in der Arena di Verona, dem drittgrößten der erhaltenen antiken Amphitheater, unvergleichlich sind. Für Puristen ist das Festival allerdings nichts: Die Inszenierungen sind opulent, die Atmosphäre im Publikum erinnert eher an ein großes Open-Air-Volksfest. Der Picknickkorb gehört ebenso zum Equipment wie das Opernglas und die vielen Kerzen, die während der Aufführung angezündet werden. Die Tauben warten heute Abend allerdings umsonst auf die vielen Krümel, die sonst beim Arena Picknick für sie abfallen.
Was wir erleben durften: Einen schönen geselligen Abend mit lieben Freunden wie Hellmanns, Rheinheimers sowie Conny und Manu sowie köstlichem Essen im schönen romantischen Verona.
Was wir dann doch in der Arena verpasst haben: Aida – die tödlich endende Dreiecks-Geschichte spielt am Königshof im alten Ägypten mit drei Hauptpersonen. Aida, Amneris und Radames. Aida liebt Radames und Radames liebt Aida; Amneris liebt den Ramades ebenfalls, aber Radames liebt ja schon Aida. Radames – Feldherr der Ägypter - hofft auf den Spruch der Götter, da er ja weiß, daß er heimlich von zwei Frauen geliebt – Aida und Amneris - wird. An den Blicken zwischen Radames und Aida wird Amneris klar, dass sie ausgebootet ist. Radames siegt in der letzten Schlacht und bringt Aidas Vater als Gefangenen heim. Den Sieg bringt er als Gabe heim für seine Liebste. Für sie legt er sich ins Zeug und kämpft, und kämpft, und kämpft. Dummerweise befürchtet seine geliebte Aida genau das. Denn sobald er siegt, vernichtet sein Sieg ihr Heimatland. Amneris, die er nicht liebt, würde sich freuen, wenn er ihr diesen Sieg widmen würde. Eine verschlungene Dreierbeziehung, die dramatisch endet. Amneris, die ägyptische Königstochter, hat ein Auge auf ihn geworfen und wartet sehnsüchtig darauf, dass er sich endlich einen Ruck gibt und ihr gesteht, dass er sie ebenfalls liebt. Etwas anderes kommt für eine Königstochter nicht infrage. Radames jedoch liebt heimlich Aida und sie ihn auch. Es ist eine unmögliche Liebe, denn Aida ist die Königstochter des Erzfeindes, der Äthiopier. Sie wurde gekidnappt und dient als Sklavin bei Amneris, der Königstochter von Ägypten, die darauf wartet, dass Radames ihr zu Füßen liegt und den Sieg über die Äthiopier für sie einholt. Verzwickte Lage. Sie gibt sich weder geschlagen noch bekommt sie einen Wutanfall. Amneris stellt Aida auf die Probe. Erst verkündet sie: „Radames ist in der Schlacht gefallen“. Das erschreckt Aida. Als sie das Gerücht als Falschmeldung aufdeckt, strahlt Aida. Das ist zu viel für Amneris. Von jetzt an sind sie offene Rivalinnen um Radames‘ Gunst. Das ist der Anfang eines dreistündigen Zickenkrieges, bei dem es, wie in jedem Krieg, nur Verlierer geben wird. Radames siegt und bringt Aidas Vater als Gefangenen heim. Aida umarmt ihren Vater, der behauptet, nicht der König, sondern ein Krieger zu sein. Sofort hat er die Lage erkannt und gesehen, dass Radames seine Tochter liebt. Das nutzt er bei nächster Gelegenheit aus. Er trifft sich heimlich mit Aida und schärft ihr ein, mit Radames nach Äthiopien zu fliehen. Aida freut sich auf eine gemeinsame Zukunft. Sie bearbeitet Radames so lange, bis er ihr eine unbewachte Stelle nennt, von der aus sie fliehen können. Doch der Palast hat viele Ohren. Das hören Amneris, Ihr Vater und die Priester. Radames wird wegen Hochverrat zum Tode in der Gruft verurteilt. Amneris versucht noch – sowohl bei ihrem Vater als auch bei den Priestern – das Urteil abzuwenden. Sie beschwört Radames, sie zu heiraten und damit die Sache aus der Welt zu schaffen. Radames möchte lieber sterben, als seine Aida zu verleugnen und mit einer ungeliebten Frau zusammen zu leben. Er kommt in die Gruft und erlebt die letzte Überraschung seines Lebens. Aida hat sich vorher hineingeschlichen, denn auch sie kann ohne ihn nicht weiterleben. Sie liegen sich bis zu ihrem Tode in den Armen. Amneris trauert an der Außenseite der Gruft allein auf der Grabplatte. Zusammen klagen die drei in ihrer letzten Arie: „Ahnend im Herzen, dass man dich verdamme…“
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