Viva Madrid – Sightseeing Birthday am Pfingstwochenende – 1990
Zu meinem Geburtstag ging es übers lange Wochenende mit Carolina und Larissa nach Madrid. Eine Reise in die spanische Hauptstadt ist eine wundervolle Möglichkeit zahlreiche Aktivitäten, Zeit in der freien Natur und jede Menge Spaß beim Ausgehen zu verbinden. Auf dem Program stand ein Power Sighseeing - Larissa mußte im Buggy überall mit hin - auch abends war sie immer dabei, selbst in den großartigen Tapas Bars der Stadt. Tagsüber haben wir fast alles gesehen, was diese fantastische Stadt aufzubieten hat: Museen, Parks, Plätze, Bilder, Zoo ... Retiro. Der kleinen Larissa war das dann doch zuviel, ab und zu hat sie gebrüllt ... besonders als die junge Dame feststellte, daß es in den Flieger und damit zurück nach München ging.
- Carolina, Larissa und Michael Kamm
Die Fassade ist voller gelb-blauer Fliesen, mit Kutschen und anderen Motiven aus dem 19. Jahrhundert. So alt ist die Taverne schon und drinnen wie viele Tapas-Bars in zwei Hälften geteilt.
Der Palacio Real gehört zu den größten Schlössern in Westeuropa und ist annähernd doppelt so groß wie Buckingham Palace oder Schloss Versailles. Der Palast umfasst etwa 2.000 Säle, Salons und Kabinette für höfische Zwecke, jedoch insgesamt 3.418 Räumlichkeiten auf 135.000 Quadratmetern Fläche. Zu den wichtigsten der Paradezimmer gehören der Thronsaal, das mächtige Treppenhaus, der Hellebardensaal, die Spiegelgalerie und die Schlosskapelle. Die Innenräume sind in vielfältigen Stilen ausgeschmückt, es gibt Säle, die vom Barock zum Klassizismus überleiten, und auch die alte Tradition der Mauren wird in einigen Formen wieder aufgegriffen. Da der Palast auch museal genutzt wird, hängen hier heute zudem Gemälde großer Meister wie Goya, Velázquez, Rubens, Giovanni Battista Tiepolo und Caravaggio. Auch die Waffensammlungen gehören zu den größten der Welt. Die spanische Königsfamilie lebt nicht im Schloss, sondern im weitaus bescheideneren Zarzuela-Palast nordwestlich von Madrid.
Larissas große Augen staunen nicht schlecht: Madrid ist großartig. Aber die Füßchen tun jetzt doch schon weh!
Ein gelungener Tag in Madrid verlangt nach einem gelungenen Abend. Das Madrider Nachtleben hält für jeden etwas bereit.
Die Puerta de Alcalá („Alcalá-Tor“) ist ein Monument in Madrid welches sich im Zentrum der Stadt an der Plaza de la Independencia befindet. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Eingang zum Retiropark. Den Platz durchquert die Calle de Alcalá in Ost-West-Richtung und es beginnen dort ebenfalls die Straßen Alfonso XII, Serrano und Olózaga. Der Name der Puerta de Alcalá rührt daher, dass sich hier früher die Stadtgrenze befand und die Landstraße in Richtung Alcalá de Henares begann.
In Madrid lohnt es sich, ab und zu den Blick nach oben zu richten, denn auf den Dächern der Stadt tummeln sich zahlreiche Fabelwesen. Nicht weniger fotogen als die Aussichtspunkte des Rathauses oder des Kreises der Schönen Künste (Círculo de Bellas Artes) sind der „Leuchtturm“ Faro de Moncloa mit seiner Aussichtsplattform auf 92 Metern Höhe, die Dalieda de San Francisco (neben der eindrucksvollen Kuppel der Basilika) oder der höchste Punkt der als Cuesta de los Ciegos bekannten Treppe.
Das perfekte Trio fürs Power Sightseeing. Larissa, Carolina und der Buggy.
Eine erfrischende Bootsfahrt unter Blättern beschert uns eine willkommene Pause. Der Zoo Madrid ist eingebettet in den größten öffentlichen Park Madrids, dem Casa de Campo. Er liegt westlich des Zentrums und beherbergt viele exotische Arten und Individuen aller Kontinente.
Im Herzen des Buen Retiro Parks befindet sich dieser große See, an dem die Madrilenen sich sonnen und Bötchen fahren. Der zwischen 1634 und 1636 von Architekt Cristobal de Aguilera erbaute Teich bildete den Mittelpunkt des Gartens des Freizeitpalais Buen Retiro und war Schauplatz von Wasseraufführungen wie Seeschlachten und Naumachie-Darbietungen sowie Bootsfahrten der Könige und ihres Gefolges. Zu jenen Zeiten war er durch einen Fluss mit der heute verschwundenen Kapelle San Antonio de los Portugueses verbunden und im Retiro-Park gab es eigene Werften für den Schiffsbau. Damals lag in der Mitte des Sees eine ellipsenförmige Insel, auf der Theaterstücke oder Konzerte aufgeführt wurden.
Ja, Madrid war wunderschön! Aber so herzzerreißend muss man nun doch auch nicht weinen, wenn es wieder nach Hause geht.
In Madrid findet man nicht nur schöne Architektur, eine abwechslungsreiche Kunstszene, gute Tapas und ein pulsierendes Nachtleben, die Stadt strahlt auch eine unglaubliche Ausgelassenheit und Lebensfreude aus, die überall zu spüren ist. Puerta del Sol Wenn man in Madrid ankommt, ist es sinnvoll seine Entdeckungstour an der zentral gelegenen Puerta del Sol zu beginnen. Sternförmig laufen hier die wichtigsten Straßen der Stadt zusammen, weshalb sich der immer belebte Platz gut als Orientierungspunkt eignet. Seit 1950 liegt hier außerdem der Kilometer 0, der Ausgangspunkt für alle gemessenen Entfernungen innerhalb des Landes ist. Viele bekannte Sehenswürdigkeiten wie der Königspalast Palacio Real und die historischen Plätze Plaza Mayor und Plaza de Cibeles sind von der Puerta del Sol aus gut zu Fuß erreichbar. Für Architekturinteressierte lohnt sich ein Besuch der ebenfalls im alten Stadtzentrum El Madrid de los Austrias gelegenen Almudena-Kathedrale. Der Bau der Kirche wurde im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil begonnen und schließlich im Stil des Neoklassizismus errichtet, um sie an den angrenzenden Königspalast anzupassen. Von innen ist die erst 1994 fertiggestellte Kathedrale sehr hell und wirkt relativ modern, was vor allem an der einzigartigen Deckenbemalung liegt. Auf dem Kunstboulevard Paseo del Arte befinden sich auf nur rund einem Kilometer drei weltberühmte Museen - das Museo del Prado, das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia und das Museo Thyssen-Bornemisza. Die sehr umfangreiche Sammlung des Prado beinhaltet die Werke der alten spanischen Meister Goya und Velázquez sowie viele weitere Gemälde und Skulpturen klassischer Kunst. Das Reina Sofia zeigt neben der Hauptattraktion, Picassos berühmter "Guernica", bedeutende moderne Werke von Dalí, Miró und Juan Gris sowie eine breite zeitgenössische Sammlung. Das etwas weniger umfangreiche, aber mindestens genauso sehenswerte Museum Thyssen-Bornemisza ist ein schöner Querschnitt durch alle Epochen und stellt sowohl klassische als auch moderne Werke aus. Tabacalera und Matadero Wer sich für zeitgenössische Kunst interessiert, sollte die ehemalige Tabakfabrik Tabacalera im Stadtviertel Lavapiés und den Matadero am Madrid Río besuchen. Die etwas alternativeren Kulturzentren im Süden der Stadt organisieren neben wechselnden Ausstellungen oft auch interessante Veranstaltungen wie Konzerte, Theatervorführungen oder Tanzkurse - es lohnt sich auf jeden Fall, sich zu informieren. In Lavapiés findet man außerdem ein paar schöne kleine Kunstgalerien und viel Streetart. Madrids größter Park, der Parque del Retiro, ist besonders im Sommer ein beliebter Erholungsort und Treffpunkt für Ruhebedürftige, Läufer und Straßenkünstler. Ob zum Entspannen, Spazieren oder Boot fahren - hier ist man richtig, wenn man sich ein bisschen von Madrids belebten Straßen erholen möchte oder an heißen Sommertagen ein bisschen Schatten sucht. Das junge, angesagte Viertel Malasaña im Norden der Gran Vía ist vor allem bei Studenten beliebt und ein Tipp für alle, die gern in kleinen Buch- und Schallplattenläden stöbern, Spaß an Streetart oder anderen kleinen Kunstwerken haben oder sich einfach ein bisschen treiben lassen wollen. Auch wer auf der Suche nach einem vielfältigen kulinarischen Angebot ist oder nach einer Bar Ausschau hält, um den Tag in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen, wird hier auf jeden Fall fündig. Wenn man an einem Sonntag in Madrid ist, sollte man nach dem Frühstück unbedingt auf den berühmten Flohmarkt El Rastro im Viertel La Latina gehen. Neben viel Krimskrams, Küchenartikeln und alten Werkzeugen kann man hier Kleidung, Schmuck, alte Schallplatten, Möbel und Kunsthandwerk finden. Der Markt ist zwar immer von Madrilenen und Touristen überlaufen, aber aufgrund der besonderen Atmosphäre trotzdem einen Besuch wert. Um die Stadt und ihr Lebensgefühl in vollen Zügen genießen zu können, sollte man versuchen, sich dem Lebensrhythmus und den Essenszeiten der Madrilenen ein bisschen anzupassen - andernfalls riskiert man entweder vor verschlossenen Türen zu stehen oder nur von Touristen umgeben zu sein. Mittagessen wird frühestens ab 13h30 serviert und zum Abendessen trifft man sich in der Regel nicht vor 20h30, im Sommer auch oft erst deutlich später.
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