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Wasser gekühltes Spiegelei – Carrera 996 Cabrio – 1998

Am Fr., 15. Mai 1998

Nachdem ich im September 1997 auf der IAA in Frankfurt erstmals das neue Wasser gekühlte Modell des Porsche 911 Carrera Cabrio aus der 996 Serie gesehen hatte, wollte ich unbedingt ein Cabrio haben. Jürgen Schwinn - versierter Verkaufsleiter im Porsche Zentrum in der Schleibingerstrasse - hatte kein Problem mich für eines der ersten in München ausgelieferten Cabrio Modelle des 996 mit einer langen Liste diverser Extras zu überzeugen. Die Auslieferung verzögerte sich immer wieder - die Lackierung war das Problem - bis ich das Fahrzeug dann Mitte Mai und damit noch rechtzeitig zum Beginn des Sommers abholen konnte. Der 996 wurde damals noch mit einem Stahlhardtop ausgeliefert und entpuppte sich in vielerlei Hinsicht als problematisches Modell. Viele Porsche Fans - einschließlich mir - trauerten dem 993 nach, wobei ich meinen eigenen schiefergrauen 993er in die guten Hände von Carlos Reiss - den ehemaligen Partner von Michael Hoesch - aus Frankfurt abgegeben habe, der ihn bis heute fährt. Die Front des 996 war das Problem, da die Glupschaugen wirklich schrecklich aussahen. Ich hatte sofort Blenden dafür anfertigen lassen, was diese optische Schwäche auch nicht besser machte. Man sollte die Lackierung eines neu auf den Markt kommenden Wagens auch nicht auf Basis einer kleinen Farbtafel bestellen. Davon ausgehend, daß ich einen grauen Wagen bekommen würden, war ich dann doch erstaunt, daß meine neue Metallic Farbe in der Sonne fast lila schimmerte. Gewöhnungsbedürftig .... wobei hiervon mal abgesehen das Fahrzeug technisch super war und auch erheblich mehr Platz bot als der bisherige 993.

Mit dabei
  • Michael Kamm

Das Fahrzeug ist erheblich größer geworden als sein Vorgängermodell 993 ... da wäre es gar nicht nötig gewesen mich so schlank zu machen

Von hinten sah der 996 besonders schick aus ... hier bewundere ich das gute Stück in der Einfahrt des Bayerischen Apothekerverbands in der Maria-Theresia-Straße

Auch von der Seite machte das Cabrio eine gute Figur

Von vorne war das Verhältnis schwierig ... hier habe ich die Spiegeleier Scheinwerfer bereits mit Blenden versehen

Als Cabrio hat uns dieses Auto allerdings immer viel Spaß gemacht, obwohl neben den Scheinwerfern auch die Metalliclackierung ein Schönheitsfehler war

Viele neue Features und Schalter ... da muss man sich erstmal durcharbeiten ...

Stärken und Schwächen des Porsche 911 - Baureihe 996: Der beste Elfer ist für viele ja immer der gerade Abgelöste. Beim Start des Porsche 996 galt das erst recht, denn er stellte mit Wasserkühlung und Spiegeleier-Augen die Elfer-Welt auf den Kopf. Inzwischen steigen die Preise. Zugreifen? Vielen gilt der Porsche 996 auch 8 Jahre nach dem Produktionsende 2006 nicht als erster Elfer für die Zukunft – mit ihren strengeren Geräusch- und Abgasvorschriften – sondern als Verräter einer langen Tradition. Mächtig gewachsener Elfer Arturo Rivas Der 996 ist schneller und komfortabler als seine Vorgänger - und mindestens genauso sportlich. Dabei ist der 1997 vorgestellte Porsche 996, Nachfolger des nahezu kultisch verehrten 993, in erster Linie mal ein typischer Elfer. Die gegenüber dem 993 in Länge und Breite um 18,5 und 3 Zentimeter gewachsene Karosserie trägt zwar nicht mehr diese sinnlichen Wölbungen in den Flanken, ist für den Piloten aber trotz des verbesserten Raumgefühls ein passgenau gewebter Kokon. Und natürlich sitzt auch beim Porsche 996 der Sechszylinder-Boxer im Heck. Ja klar, er ist nun wassergekühlt. Doch wenn er arbeiten darf, ist er Porsche, wie es porschiger kaum geht. Schon der erste 3,4-Liter übertrifft mit 300 PS die Leistungsfähigkeit des Vorgängers und lässt ihn alt aussehen, wenn es um die Drehfreude geht. Bis 7.300 jubelt das neue M.96-Triebwerk empor mit hellem Feuer, ohne im Drehzahlkeller das Ziehen zu vernachlässigen. Der Klang? Kein Lüfterradrauschen mehr, klar. Doch so energisch und hell sägend wie dieser Flat-Six näherte sich lange kein Boxer seiner Abregeldrehzahl. Fahrwerk von Boxster und Porsche 993 Das Fahrwerk des Porsche 996 ist eine Kombination aus Boxster (Vorderachse) und 993 (Hinterachse) – natürlich mit Anpassungen. Es vereint hochpräzises Handling ohne Tücke im Grenzbereich (da war der 993 aus anderem Holz geschnitzt) mit souveränem Geradeauslauf bis zur Höchstgeschwindigkeit – die kann jetzt bergab durchaus an der 300er-Marke kratzen. Der 320 PS leistende 3,6-Liter, der 2001 zum Facelift mit optimiertem Fahrwerk und optimierter Aerodynamik kam, liegt ein wenig über diesen Werten und fühlt sich in der Praxis dank der sehr wirksamen Vario-Cam-Plus-Verstellung der Einlassnockenwellen viel kräftiger an. Ein Grund, den heute sehr preiswert angebotenen 3,4-Liter zu verschmähen, ist er allerdings nicht. Wendelin Wiedeking, der eloquent-schlitzohrige Porsche-Chef der 996-Ära, und seine Mannen hatten mit dem Porsche 996 alles richtig gemacht. Denn der Boxster und der 996 haben dem damals siechen Unternehmen den Allerwertesten gerettet.

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