Weihnachtsfeier & Antevorte Partnermeeting – Cochinchina in der Schwabinger Kaiserstrasse – 2015
Unser letztes gemeinsames Partner Dinner Meeting mit Paul Stodden halten wir kurz vor Weihnachten in Schwabing ab. Das Restaurant Cochinchina bietet vietnamesische Kost mit chinesischem Einschlag - gefeiert wird es aber wegen des modernen Designs. Der Flügelschlag der Libelle ist leise und zart - und doch ist das Tamtam um das neue Lokal "Cochinchina" in Schwabing nicht zu überhören. Im Juni eröffnet, zieht es Freunde der vietnamesischen Küche an wie die Motten das Licht. Auch der eine oder andere prominente Fußballer aus dem Süden der Stadt schwärmt hier herum. Die Strahlkraft erklärt sich auf den ersten Blick vor allem aus einem: Das Restaurant ist ganz besonders schön eingerichtet. Die Innenarchitektinnen haben sich hier von den filigranen Strukturen der Libellenflügel inspirieren lassen. Dezent wölben sich kunstvolle Paravents aus Nussbaum durch den hohen Raum, es schillert hinter libellenhaften Wandverkleidungen vor moosgrüner Wand. In Münchner Style-Magazinen wird das Cochinchina als "Designperle" gepriesen, und an muss zugeben, da ist etwas dran. Urban und chic ist das Flair. Aber auch dies muss man sagen: Nach einer kulinarischen Kostprobe ist vieles mehr Schein als Sein. Die Inhaber des höchst erfolgreichen "Anh Thu" in der nahen Kurfürstenstraße haben hier eine Dependance unter neuem Namen eröffnet - damit sie nicht immer so viele Reservierungen abblocken müssen. Nun haben sie ein großes Restaurant dazugewonnen, in dem sie mit ihrer hoch gelobten vietnamesischen Kost mit chinesischem Einschlag Eindruck schinden können. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Schmal geschnittene, saftige Rindfleischstücke mit Wildbetelblättern umwickelt und gegrillt sind er Auftakt. Die fünf fingerlangen Rollen, leicht säuerlich, überstreut mit krossen Zwiebeln und Erdnusssplittern sowie einem scharf-süßen Dip, schmeckten so grandios, dass sie Lust auf mehr machten. Überhaupt ist es eine prima Möglichkeit, sich den Abend über eine Vorspeise nach der anderen kommen zu lassen. Der Service ist hier so rasant, dass das Schlag auf Schlag gehen dürfte. Als nächstes die Dumplings, kleine gedämpfte Gerichte, Besucher des Cochinchina sollten diese unbedingt probieren. Es macht Vergnügen, die unterschiedlichsten kleinen Schalen und Teller auf dem Tisch stehen zu haben. Mal ist der Reis-Flan umwickelt vom Bananenblatt, mal sind Huhn und Soja im Crêpe aus Reismehl versteckt, die Teigtaschen allerschönst geformt in mundgerechten Häppchen. Nur geübte Asia-Esser wissen, dass sich dazwischen feines gedämpftes Reispapier verbirgt, mit dem es die Zutaten einzurollen gilt: Reisnudeln, Salat, Kräuter, Sojasprossen. Gurken, Schalotten, Erdnüsse, Dips und - wer La Lot wählt -, auch Rindfleisch mit Zitronengras.
- Paul Stodden, Johannes Schwemmer, Elmar Doellekes, Jürgen Groth und Michael Kamm
Hier sind wir noch fünf Antevorte Partner ... im folgenden Jahr scheidet Paul Stodden aus und wir restlichen Vier übernehmen seine Anteile zu gleichen Teilen
Die Eröffnung der Hauptspeisen begann sehr vielversprechend mit Vit Xao Gung, einer knusprigen Ente mit Ingwergemüse. Respekt, dieses Wassertier derart zuzubereiten, ist wahrlich eine Kunst! Zart, saftig, nicht fettig und wahrhaft knusprig. Bei der nächsten Bestellung, den Spezialitäten des Hauses zum Selbstrollen, zeigten sich allerdings sämtliche Probleme dieses schönen Lokals auf einmal. Das Personal ist freundlich, aufmerksam, schnell - aber leider unpersönlich, fast roboterhaft: Kommentarlos serviert der Kellner perforierte weiße Plastikscheiben. Großes Fragezeichen.
Dampfende, feuchte Tücher für diese Handarbeit gibt es weder vor noch nach dem Gericht. Und weil man sehr eng sitzt im hinteren Bereich und die Tische so klein sind, gibt es auch nur einen mittelgroßen Teller für diese Fülle. Die köstlichen Kräuter stapeln sich wie Unkraut darauf, schwer ist zu definieren, wo etwas liegt. Das ist schade, denn jede einzelne Zutat hier ist wirklich sehr besonders.
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