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Weimarer Geschichte & Textile Zukunft in Greiz – bei Goethe, Schiller und dem Bauhaus in Thüringen – 2015

Von Mi., 4. März 2015 bis Do., 5. März 2015

Im frühen März führten mich zwei Termine in den Osten unserer Republik. Zunächst ging es für ein Präsidiumsmeeting des Textilverbands in unsere Bundeshauptstadt Berlin. Neben dem Meeting stand auch noch ein Fachsymposium auf dem Programm. Nach einem erfolgreichen Tag fuhr ich dann mit einem Leihwagen am Abend weiter in die Kulturstadt Weimar, deren Website mit "Weimar besuchen - Welt entdecken" titelt. Weimars Vielfalt überrascht Besucher immer wieder auf's Neue. In keiner anderen deutschen Stadt vergleichbarer Größe hat sich so viel deutsche und europäische Kulturgeschichte abgespielt. Die Universitätsstadt ist die viertgrösste Stadt Thüringens und hat viele grosse Namen hervorgebracht. Goethe, Schiller, Bauhaus. Nach seiner Gründung in Weimar sollte das Staatliche Bauhaus das Design und die Architektur weltweit revolutionieren. Mit der Gestaltungsschule verbanden sich Form- und Farbexperimente, Architektur-Ikonen und Alltagsdesign, rauschende Feste und minimalistische Entwürfe. Walter Gropius holte 1919 die europäische Künstleravantgarde in die Stadt. Die Schule repräsentierte den Geist des Aufbruchs, der auch politisch in der in Weimar tagenden Nationalversammlung und der Verfassung von 1919 zum Ausdruck kam. Aufgrund politischer Strömungen musste das Bauhaus nach Dessau verlegt werden und einige Jahre später nach Berlin, wo es sein Ende fand. Die Ideen sind aber mit den Schülern in alle Welt getragen worden und leben weiter. Ideen konnte man eben noch nie mit Gewalt unterbinden. Mein Weimarer Rundgang by Night war wunderbar. Die Stadt und auch das legendäre Hotel Elephant, in dem ich logierte, atmen Geschichte. Das historische Luxushotel, dessen Anfänge auf 1696 zurückgehen ist nach vielen Besitzerwechseln seit 2017 Teil der Münchner Hirmer Gruppe. Ich verbrachte einen schönen Abend, bevor ich mich am nächsten Tag ins Vogtland aufmachte um dort das Textilforschungsinstitut in Greiz zu besuchen. In der renommierten Ideenschmiede für High-Tech Textilien fand ein Fachkongress für Smart Textiles statt. Wie immer höchst interessant in die Untiefen der Wissenschaft und Forschung einzusteigen und sich mit solchen Themen wie Fadenfunktionalisierung auseinanderzusetzen. Die Glühfäden im Kopf waren gefordert und sie dimmten auch noch bei meiner Rückfahrt nach München...

Mit dabei
  • Michael Kamm

Das oberes Schloß von Greiz ist das ältestes Wahrzeichen der Stadt. Zudem ist das Obere Schloss ein weithin bekanntes, architektonisch wertvolles und markantes Kulturdenkmal, das jeden Betrachter in seinen Bann zieht. Als Wahrzeichen vergangener deutscher Geschichte gibt es dem reizvollen Greizer Landschaftsbild im Tal der Weißen Elster ein charakteristisches Gepräge. Vom Süden her erscheint das Obere Schloss als einfaches „Hohes Haus“. Vor allem die wirkungsvollen Renaissancegiebel des Ostflügels lassen den schlossartigen Charakter der Anlage erahnen, während vom Norden und Westen das Obere Schloss bis heute wie eine mittelalterliche Burg wirkt.

Eine altehrwürdige Location für ein Textil Symposium in Berlin ... auch die Anzüge der Herren waren dem offiziellen Anlass angepasst

Das lebendige Herz Weimars. Vor der Kulisse des Rathauses wird der Wochenmarkt mit thüringischen Produkten abgehalten und natürlich gibt es dazu frisch gebrutzelte original Thüringer Rostbratwürste. In diesen Genuss bin ich leider nicht mehr gekommen

Der traditionsreiche Sächsische Hof direkt an der Herderkirche. Das spitzgiebelige alte Haus im Schatten der Stadtkirche »St.Peter und Paul« ist ein beliebter Treffpunkt geblieben, und am alljährlichen Zwiebelmarkt Anfang Oktober wird er durch Gäste nur so geflutet

Links noch ein Stück der Herderkirche zu sehen. Der im Volksmund als Herderkirche bezeichnete Bau nennt sich eigentlich Stadtkirche St. Peter und Paul und ist das bedeutendste Kirchengebäude der Stadt Weimar. Er dient seit der Reformation 1525 der Gemeinde evangelisch-lutherischen Glaubens. Seit 1998 gehört die Herderkirche als Teil des Ensembles Klassisches Weimar zum UNESCO-Welterbe

Die Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtlandkreis ist die größte Ziegelstein-Brücke der Welt. Das Viadukt mit insgesamt 98 Bögen gilt als Wahrzeichen des Vogtlands und überspannt zweigleisig auf der Bahnstrecke Leipzig–Hof das Tal der Göltzsch zwischen den Orten Reichenbach im Vogtland (Ortsteil Mylau) und Netzschkau. Gemeinsam mit der ähnlichen, aber kleineren Elstertalbrücke begann 1846 die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie mit dem Bau der 78 Meter hohen Bogenbrücke. Im folgenden Jahr übernahm die Sächsisch-Bayerische Staatseisenbahn den Weiterbau und stellte am 15. Juli 1851 beide Brücken gleichzeitig fertig. Sie gehören damit zu den ältesten Zeugnissen der Eisenbahngeschichte in Deutschland.

Eines der wichtigsten Zeugnisse des klassischen Weimars: Fast 50 Jahre lang bewohnte Johann Wolfgang von Goethe das im barocken Stil erbaute Haus am Frauenplan. Es wurde nach den Vorgaben des Dichters umgebaut und gestaltet. Heute ist weitgehend der Zustand aus Goethes letzten Lebensjahren zu besichtigen. Aus konservatorischen Gründen ist die Besucherzahl limitiert. Kurz nach dem Tod des letzten Enkels Walther von Goethe wurden das historische Wohnhaus Goethes und seine hinterlassenen Kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen in die Trägerschaft des 1885 gegründeten Goethe-Nationalmuseums überantwortet. Für die anwachsenden Bestände sind 1913 und 1935 zwei Museumsbauten errichtet worden, in denen sich heute das zentrale Foyer, Ausstellungsräume, Schaumagazine und Studienräume befinden.

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