Weltmarktführer im Schwabenländle – Besuch bei Trumpf in Ditzingen – 2019
Mitte April folge ich einer interessanten Einladung von Guido Happe, dem Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der Münchner Firmen Board-Partners und Board-Academy. Guido war für mich entscheidender Initiator bei der Entscheidung für meine Ausbildung zum professionellen Beirat und Aufsichtsrat. Neben seinem Job in der Executive Search Beratung sowie diversen Aufsichtsratmandaten veranstaltet er zudem regelmässig Board Dialogtage. Diese werden in der Regel mit einem Treffen seiner Alumni aus der Board Academy sowie passenden Community-Gästen verbunden. In diesem Rahmen gibt es dann jeweils impulsstarke Management Vorträge, Top Level Podiumsdiskussionen sowie Workshops und aktives Networking. Diesmal geht es hierfür zur Maschinenbaufirma Trumpf im baden-württembergischen Ditzingen. Für mich gab es daneben zudem doppelten Grund ins Schwabenland aufzubrechen. Einerseits weil ich die Firmenchefin Nicola Leibinger seit einigen Jahren kenne und andererseits weil Ditzingen ein Teil meiner Jugend war. Hier lebten nämlich einige meiner engsten Schulfreunde, die mit mir in Leonberg in der selben Gymnasiumsklasse waren. Und so beginne ich den Besuch vor Ort auch schon am Vorabend in meiner alten Heimat Leonberg und treffe mich mit unseren Freunden Silke Dongus und Walter Hübner beim Griechen zum einem gemütlichen Dinner.
- Guido Happe, Silke Dongus, Walter Hübner und Michael Kamm
Recht überschaubare Anzug-Farbpalette beim Meeting zu "Additive Technologies"
Deutscher Technologievorsprung im Ländle - Trumpf machts vor - und benötigt durch die resolute Chefin auch keine künstliche Damenquote
Ditzingen ist wie Leonberg eine moderne Gewerbestadt. Das größte Ditzinger Unternehmen ist jene Maschinenbaufirma Trumpf, die mit ca. 13.500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro im Land der Häuslebauer erwirtschaftet. Ein schwäbischer Musterbetrieb und nebenbei auch noch Weltmarktführer in Lasertechnologie. Betriebsführung wie Präsentation des Betriebes waren beeindruckend und zeigten wie gelebte Industrie 4.0. geht. Und das alles mit einer Frau an der Spitze, Nicola Leibinger, die seit über 15 Jahren als Nachfolgerin Ihres Vaters und Firmengründers Berthold Leibinger die Geschicke des Unternehmens äußerst erfolgreich leitet. Also doch kein Widerspruch - Frau und Technik.
Die linke Chefin in modischem Silbergrau beherrscht Ihr Metier ebenso gut wie die andere in bekannt auffälligem Orange. Beide Damen haben mich beeindruckt, als ich sie bei einem Workshop im Kanzleramt kennenlernen durfte, an dem ich mit meinem Internatsfreund Thomas Strüngmann teilgenommen habe. Nicola Leibinger-Kammüller kommt als aktuelle Trumpf-Chefin aus einer Familie, in der man sich nicht wegduckt. Aber nach dem Tod ihres Vaters Berthold Leibinger im Alter von 87 Jahren am vergangenen Dienstagnachmittag ließ sie erstmals die für Donnerstag angesetzte alljährliche Bilanzvorstellung ausfallen. Im 13. Jahr steht Nicola Leibinger-Kammüller, 58, jetzt schon an der Unternehmensspitze gemeinsam mit Ehemann Mathias Kammüller und Bruder Peter Leibinger. Auf dem Papier sprechen die Rekordzahlen eine Sprache, die ihrem Vater zur Ehre gereicht: Der Umsatz des Maschinenbauers stieg um knapp 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich im Ende Juni 2018 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr auf 514 Millionen Euro. Das entspricht einer Rendite von 14,2 Prozent – quasi Porsche-Niveau. Und mit einem Auftragseingang von wiederum 3,6 Milliarden Euro steht das Unternehmen weiter bärenstark da. Zwar übertrafen alle Bereiche, darunter auch die Werkzeugmaschinen, die Erwartungen der Eigentümerfamilie, aber die Lasertechnik stach mit einem Umsatzplus von 21,5 Prozent heraus.
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