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Sanitäre Highlights & Yacht-Segel – Kick Off Meetings im amerikanischen Westen – 1988

Von Di., 24. Mai 1988 bis Mi., 25. Mai 1988

Bereits kurz nach dem Start meines neuen Jobs als CFO bei North Sails im April, stand Ende Mai auch schon der erste Reporting Termin beim amerikanischen Shareholder in meinem Kalender. Ziel meiner Reise war Sheboygan - bzw. der Ort Kohler - der im Bundesstaat Wisconsin im mittlereren Westen nördlich von Milwaukee liegt. Zum Einstieg und der zeitlichen Aklimatisierung verbrachte ich das Wochenende vor dem ersten Business Termin erst noch privat in New York. Dies gemeinsam mit Carolina, für die es als Lufthansa Stewardess eine leichte Übung war mit mir in der selben Maschine von München nach JFK zu fliegen. In Big Apple trafen wir Chantal Boissonas und ihren damaligen Freund Thomas Ridder aus der Schweiz, sowie Rüdiger Will, eine Studienfreund aus Münster. Es war wie immer in dieser Stadt ein super spannendes Wochenende mit tollen Eindrücken und deutschen Expats als kundige Führer, die sich in Big Apple bereits sehr gut auskannten. Nach dem Spaß kam dann der Ernst, denn Caro flog heim nach MUC und ich weiter zum Kennenlernen unseres Eigentümers. Bei meinem ersten Board Meeting in Windway hatte ich es dann mit dem Chairman und Mehrheitsgesellschafter der North Sails Group - Terry Kohler zu tun, dessen erfolgreiche Familie ihr Geld eigentlich mit Keramik Toiletten verdient. Als begeisterter Segler setzte er aber mit uns seinen Traum von erfolgreichen Segelboot- und Windsurfing-Segeln in die Realität um.

Mit dabei
  • Terry Kohler, Tom Whidden, Eckart Wagner, John McClary und später in Seattle David und Roger Johnson sowie Michael Kamm

Kein Zufall, daß der Ort so hiess wie Terry selbst. Auch wieder eine deutsche Auswanderer Geschichte, die von immensem wirtschaftlichen Erfolg gekrönt war. 1899, ein Jahr vor seinem Tod, kaufte der aus dem Bregenzerwald stammende John Michael Kohler (1844–1900), der Gründer der Kohler Company, die bis heute mit Badezimmern und Kücheneinrichtungen ihr Geld machen, etwa 20 Hektar Farmgelände und schuf dort die neuen Produktionsanlagen der Firma. Sein Sohn liess auf diesem Gelände das Kohler Village entstehen, eine industrielle Modellsiedlung für die Angestellten, die vom renommierten Architekten und Städteplaner Werner Hegemann geplant wurde. Später wurde dann noch das Wälderhaus dazugebaut, eine Kopie des Kohler'schen Elternhauses aus dem Bregenzerwald. Man wollte eben die schönen Dinge der Heimat verpflanzen. Dahoam is dahoam! Zum Meeting wurde ich in die traumhafte Windway Residence eingeladen, die etwas ausserhalb am Sheboygan River liegt. Ein riesiges historisches Anwesen, das in den 40ern von Walter J. Kohler jr für seine Familie gebaut wurde und heute im Besitz der Windway Capital Corporation ist. Obwohl Terry Kohler bereits ein steinreicher Mann mit "altem" Geld war - und völlig bodenständig geblieben ist - wollte er sein Kapital natürlich mehren und wir als sein Management Team hatten gemeinsam mit dem US CEO von North Sails - Tom Whidden - alle Hände voll zu tun. Zum Glück verstanden wir uns alle prima und so machten wir gemeinsam das beste draus.

Nachdem ich bereits in den USA war, ging es nach dem Board Meeting weiter nach Seattle im Bundesstaat Washington. Die Stadt trägt den Beinamen The Emerald City - Die Smaragdstadt - was eine Anspielung auf das viele Grün im Stadtgebiet und die großen Wälder ist. In dieser herrlichen Multi-Kulti Stadt mit der grössten China-Town der Westküste trafen wir uns mit unserem amerikanischen Distributeur David Johnson. Auch er stammte aus einer Elite-Familie und war Sohn des berühmten Anwalts Roger Johnson. Aber selbst Elite-Söhne haben oft ein gespaltenes Verhältnis zur pünktlichen Bezahlung ihrer Rechnungen. Ein netter Kerl war er trotzdem und sein Team machte alles wett. Sehr engagiert und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nachdem Michi und ich in 1990 das Unternehmen kauften, übernahmen wir 80% seiner amerikanischen Distribution namens Windline und firmierten fortan unter North Sails Surf USA. Ein toller Name verdient auch eine tolle Location. So bauten wir neu und zogen nach Hood River am Columbia River im Bundesstaat Oregon. Der Ort mit extremer Hanglage war ein perfektes Eldorado für Surfer. Hier waren wir mit unserer US Base am Columbia Gorge goldrichtig. Wir hatten nun die US Fäden in der Hand und konnten aus Penzberg so manches steuern. Die Zahlen haben uns Recht gegeben...

Das Team von Windline war klasse - motiviert, engagiert und immer gut drauf!

Das schöne Seattle war hier zwar in weiter Ferne, aber wir hatten ja mit der Distribution ohnehin andere Pläne

Seattle: Die Gum Wall liegt an einer an dieser Stelle überdachten, Natursteingepflasterten Fußgängergasse am Zugang zum historischen Pike Place Market in Seattle Downtown. Hier befindet sich das Market Theatre, das von dem Schauspielunternehmen Unexpected Productions bespielt wird. Anfang der 1990er Jahre begannen wartende Gäste beim Eingang des Theaters ihre ausgekauten Kaugummis an die Wand zu kleben. Zunächst wurden mit den Gummis auch Münzen an die Wand geheftet, ähnlich einem Wunschbrunnen. Bereits 1995 war die Theaterwand auf einer Länge von 16½ Metern bis zu 2½ Meter hoch mit Kaugummis und Münzen beklebt; in dem Jahr wurde ein Großteil der Münzen entfernt, seitdem werden nur noch Kaugummis, manchmal mit kleinen Zetteln versehen, geklebt. In den 1990er Jahren ließ der Gebäudebesitzer die Wand wiederholt reinigen[3], etwa seit 1999 wird sie aber als improvisiertes Kunstprojekt und vom Pike-Market-Management als erhaltenswert eingestuft. Im Jahr 2009 diente die Wand als Filmkulisse – Jennifer Aniston und Aaron Eckhart passierten sie im Film Love Happens auf einem Spaziergang. 2015 entschieden Behörden, die Wand erstmals seit 18 Jahren zu reinigen. Als Begründung wurde auf den Zuckergehalt und andere Inhaltsstoffe der Kaugummis verwiesen, die die Substanz der historischen Ziegelwand schädigen. Eine Gesundheitsgefahr bestand nicht, da die Wand mit den Kaugummis regelmäßig mit heißem Dampf desinfiziert wurde.[6] Bereits die Ankündigung der Reinigungsaktion führte weltweit zu Medienberichten; es kam zu Protesten vor Ort. Das Pike-Market-Management rief Marktbesucher dazu auf, vor der Reinigungsaktion noch einmal Fotos der Wand zu machen, und lobte einen entsprechenden Wettbewerb (The Gum Wall Snap!) aus. Die rund 4000 USD teure Reinigungsaktion wurde an mehreren Tagen im November 2015 durchgeführt. Rund eine Million Kaugummis wurden mit Hilfe von 137 Grad heißem Wasserdampf von der Wand gelöst. Nach 130 Stunden Arbeit der Cascadian Building Maintenance war die bis zu 15 Zentimeter dick beklebte Ziegelwand gereinigt, knapp 100 Eimer Kaugummimasse mit einem Gesamtgewicht von 907 Kilogramm waren entfernt worden. Nach Versiegelung der Wand wurde sie von Touristen sofort wieder beklebt.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.