You can’t get very far until you start doing something for somebody else – Lions Meeting im Forsthaus Wörnbrunn – 1990
Ende Februar war wieder Jour Fix des Lions Clubs in unserem Clublokal im Forsthaus Wörnbrunn. Mit meiner Zusage auf die ursprünglich durch Fri Bianchi initiierten Einladung Mitglied des Lions Clubs zu werden, bin ich eine extrem langjährige Verpflichtung eingegangen, die mich ab und zu wirklich extrem angestrengt hat, da ich ja nicht vor Ort in München-Geiselgasteig gewohnt habe. Lions Clubs International ist die Dachorganisation der Service-Clubs, die sich als Lions-Club bezeichnen. Der Sitz befindet sich in Oak Brook, Illinois. Die international tätige Institution ist mit über 1,4 Mio. Mitgliedern in 49.728 Clubs aus über 200 Ländern und Gebieten die mitgliederstärkste Service-Cluborganisation der Welt. Der Lions Club wurde zunächst als Organisation mit reinen Herrenclubs gegründet. Das Grundprinzip der Clubs ähnelt dem von Rotary International insofern, als in jedem einzelnen Club viele unterschiedliche Berufsgruppen vertreten sein sollen. Die Haupttätigkeiten der Clubs sind in der Regel nichtöffentliche Vortrags-Veranstaltungen und Gesprächsrunden. In der Öffentlichkeit treten Lions Clubs hauptsächlich im Zusammenhang mit Spendenaktionen auf, was in den USA etwa im Gegensatz zu Deutschland für die Arbeit einer Wohltätigkeits-Organisation nicht ungewöhnlich ist. Das offizielle Motto der Vereinigung lautet „We serve“ oder „Wir dienen“. Das Akronym LIONS steht auch für Liberty, Intelligence, Our Nations' Safety. Die Lebensphilosophie des Lions Gründers Melvin Jones war: „You can't get very far until you start doing something for somebody else“ („Du kommst nicht sehr weit, bis Du beginnst, etwas für andere zu tun“). Melvin Jones war auch Mitglied der Freimaurer in Chicago. Die ersten europäischen Lions Clubs wurden 1948 in Schweden und in der Schweiz gegründet. Der erste Lions Club in Deutschland wurde am 5. Dezember 1951 in Düsseldorf gegründet. Alle Clubs gehören einer bestimmten Zone an, diese besteht aus vier bis acht Clubs. Jeder Zone steht die so genannte Zonen-Chairperson vor. Diese übernimmt Beratertätigkeiten und betreut die Gründung neuer Clubs. Zonen sind zu einem Distrikt zusammengefasst, welcher von einem Distrikt-Governor geleitet wird. Die meisten Lions Clubs treffen sich in regelmäßigen Abständen in ihrem Clublokal. Die Mitglieder kommen meistens aus der Region, der Club wirkt daher vor allem vor Ort. Ein Lions Club trifft sich in der Regel zweimal im Monat an festgelegten Terminen in seinem Clublokal. Bei den Clubabenden werden Vorträge zu aktuellen Themen gehalten und soziale Aktivitäten geplant. Hierbei wird von den Mitgliedern eine aktive Teilnahme erwartet und sie sollen nach Möglichkeit an mindestens der Hälfte aller Treffen anwesend sein, womit eine Präsenzpflicht besteht. In den meisten Clubs kann nur Mitglied werden, wer dazu eine explizite Einladung (Kooptation) des Clubs erhalten hat. Der Kandidat oder die Kandidatin soll einen guten Leumund und charakterliche Eignung haben sowie sich zu den Lions-Zielen bekennen. Weiterhin soll er oder sie sich beruflich bewährt und in der Regel ihren Wohn- oder Berufssitz im Einzugsgebiet des Clubs haben. Alle Lions Clubs haben das Ziel, im freundschaftlichen Miteinander Gutes zu tun. Daher wird Wert auf eine altruistische, weltoffene Einstellung gelegt. Die politische Gesinnung, Religion oder Herkunft spielen bei der Auswahl des Kandidaten ebenso wenig eine Rolle wie im Clubleben. Die Lions Clubs versuchen eine ausgeglichene Mischung der Berufe im Club zu erreichen. Im Gegensatz zu Businessclubs sollte nicht der persönliche Erfolg der aufzunehmenden Mitglieder, sondern die Einsatzbereitschaft für das Gemeinwohl im Vordergrund stehen. Die Nutzung des Lions-Netzwerks zu Geschäftszwecken ist daher unerwünscht.
- Fri Bianchi, Walter Schellenberg und Michael Kamm
Das Forsthaus Wörnbrunn hat eine turbulenten Vergangenheit hinter sich. Lange Jahre war es im Besitz des „Wiesnwirtenapoleons“ Richard Süssmeier, der die Münchner in Scharen nach Wörnbrunn lockte. Nach ihm konnte sich niemand mehr richtig etablieren und zwischendurch stand das Forsthaus immer mehrere Monate oder sogar Jahre leer.
Mittlerweile haben Florian Gürster und seine Frau Yvonne Mehrfeld das Forsthaus Wörnbrunn aus den Dornröschchenschlaf erweckt. Sie haben der Traditionsgaststätte einen ganz neuen Look verpasst, ohne dabei die Vergangenheit zu leugnen. Dunkelgrüne Wände und Samtbezüge auf den Stühlen treffen auf Hirschgeweihe und silbern verspiegelte Glühbirnen.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.