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Zwischen Flaute und Gewitter – 24 Stunden Regatta am Chiemsee – 1982

Von Sa., 24. Juli 1982 bis So., 25. Juli 1982

In den späten Siebziger und auch in den Achtziger Jahren waren wir übere mehrere Jahre immer Teilnehmer an der größten Langstrecken Regatta in Bayern ... der 24 Stunden Regatta vom Chiemsee. Diese Regatta wurde vom Chiemsee Yacht Club in Prien ausgerichtet, führte um den gesamten See mit Wendemarken am Ostufer vor Chieming und Seebruck sowie einer Start- und Zielboje vor dem CYC am Harras. An dieser Regatta haben wir sowohl mit unserem 45er Nationalen Kreuzer, dem Halbtonner Miranda Speedy wie auch der Quartas teilgenommen. Bei ordentlichem Wind machte das "Einen Tag lang af dem See im Kreis fahren" auch jeweils richtig Spaß, da ständig was los war. Bei Flaute, was leider der Normalfall am Bayerischen Meer ist, kann diese Regatta ziemlich nervig werden, da kein Ende absehbar ist. Dann schaffen selbst die schnellsten Boote nur wenige Runden und die Nächte werden extrem lang und kalt. Diesmal bin ich mit meinem Bruder Thomas am Start und neugierig, was passieren wird.

Mit dabei
  • Thomas & Michael Kamm

Nach dreizehn Jahren, die letzte 24-Stunden-Regatta des Chiemsee Yacht Clubs wurde 2002 durchgeführt, belebt der Club diese langandauernde und harte Wettfahrt wieder. Start ist am 25. Juli 2015 um 11 Uhr, Wettfahrtsende am 26. Juli um 11 Uhr.

Die Regatta ist offen für Kiel- und Kielschwertyachten sowie Jollenkreuzer, alle jeweils mit gültiger Yardstickzahl nach aktueller Chiemsee Yardstickliste (www.chiemsee-yardstick.de). Nicht zugelassene Boote: Jollen, Star, Dyas, Zugvogel und ähnliche offene 2-Mann- Kielboote sowie Mehrrumpfboote und Boote mit Auslegern sowie Libera und Libera-ähnliche Yachten. Der Veranstalter behält sich vor, Meldungen anzunehmen oder abzulehnen, letzteres insbesondere dann, wenn das gemeldete Boot für die Wettfahrt nicht geeignet erscheint.

Bei Beurteilung der aktuellen Lage schaut es auch diesmal nicht nach einer rasanten Wettfahrt, sondern eher nach einem gemütlichen Stammtisch an Bord aus

Geburtsjahr der 24-Stunden-Regatta ist im Jahr 1963. In diesem Jahr wurde diese Wettfahrt , zuerst als „60-Meilen-Wettfahrt", das erste Mal mit acht Schiffen gestartet. In den folgenden Jahren wurde die vom Chiemsee Yacht Club durchgeführte Segelwettfahrt in „24-Stunden-Regatta" vom Chiemsee getauft. In den Glanzzeiten dieser härtesten Regatta am Chiemsee starteten weit über 200 Segelyachten. Gestartet wurde um elf Uhr, Wettfahrtende war am nächsten Tag um 11 Uhr, gewertet wurde an den Kontrollpunkten. Fünfzehn Jahre lang, bis 1977 hakelten sich Erwin Ludescher mit seinem 40er Schärenkreuzer „Argo V" und Lutz oder Joerg von Hoermann mit dem 40er Schärenkreuzer „Xenophon" um den Sieg. Nur 1971 wurde diese Serie von Alfred Köhler auf einem 45-er Schärenkreuzer unterbrochen. Einige Jahre lang siegte daraufhin Hans Höss vom YC am Tegernsee auf der legendären Quartas „Gustav Gans". Auch die „Fricke-Brüder" mit dem langjährigen Präsidenten des Chiemsee YC, Karl Fricke, waren neben mehreren Anderen öfters bei den Siegern dabei.

Viele Dramen spielten sich bei der „24-Stunden-Regatta„ ab. Der Wind war oft launisch oder stürmisch, Nebel und Dunkelheit erschwerten die Orientierung, Untiefen lauerten, wenn einer auflief, waren alle Chancen dahin. Auch die Müdigkeit spielte eine Rolle, besonders in den oft bitterkalten Morgenstunden waren einige Mannschaften manchmal psychisch und physisch am Ende. Im Ziel trennten manchmal die siegreichen Schiffe nur wenige hundert Meter und das nach 24 Stunden Segelzeit. Auch wenig Wind prägte manche Wettfahrten, 1990 etwa schaffte das Siegerboot gerade einmal drei Seeumrundungen. In diesen Jahren hatte übrigens der stetige Rückgang der Meldungen schon eingesetzt. 1995 musste die „24-Stunden-Regatta" wegen eines angekündigten Orkans aus Sicherheitsgründen nach achteinhalb Stunden abgebrochen werden. Statt des Orkans wurden es „nur" acht Windstärken, aber das war immer noch immer genug. 2001 wurde die „Chiemsee-Meisterschaft" in das Leben gerufen und diese inzwischen so erfolgreiche Regattaserie wirkte sich auf die Meldezahlen der „24-Stunden-Regatta" ebenfalls negativ aus. 2002 wurde nach 40 Jahren die vorerst letzte „24-Stunden-Regatta" mit 25 teilnehmenden Mannschaften durchgeführt. Es war eine hohe Zeit des Segelsports auf dem Chiemsee, auf die alle Beteiligten gerne zurückdenken, auch der Autor des Berichts segelte einige Jahre mit. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Regatta nach dem Neustart wieder zu früherer Größe zurückfindet.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.