Ohrfeigen im Gutshof-Treppenhaus für Gerda – Schlammschlachten & Fincksche Familienfehden – Jahrtausend-Start in Möschenfeld – 2000
Am Sa., 1. Januar 2000
Nachdem wir am Vorabend das bedeutende Silvesterfest ins neue Jahrtausend bei Jasmin und Michael Plank in der Stuberstrasse in Nymphenburg gefeiert haben, sind wir nach dem Ausschlafen am Nachmittag bei meinem Cousin Hans-Peter Kleebinder und seiner Ehefrau Martina im Münchner Osten eingeladen. Sie leben mit Paul - Hans-Peters Sohn aus erster Ehe - im entzückenden Möschenfeld im Süden von Baldham. Möschenfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Grasbrunn im oberbayerischen Landkreis München. Der Ort und das Gut liegen circa eineinhalb Kilometer östlich von Grasbrunn. Die Landschaft rund um das Gut war eine sehr karge Heidelandschaft mit Wald und lange wurden dort nur Schafe gehalten. Kühe und Schweine gab es erst ab 1902 rund um die Kirche. Allerdings gab es wohl viel Großwild in den Wäldern. „Aufzeichnungen belegen, dass Adelige aus Italien hier Halt machten zur Jagd“, berichtet Karl, ein Fan des kleinen Ortes. Mit Leidenschaft und Akribie haben er und Irmgard Karg die historischen Spuren von 1200 Jahren Möschenfeld verfolgt und dokumentiert. „Ursprünglich war es für viele Jahrhunderte ein Kloster“, berichtet Karl. Vom 11. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts lebten dort die Benediktiner-Mönche des Klosters Ebersberg. Um 1595 wurde die Klosterschwaige, also ein Wirtschaftshof mit Tieren, dem Münchner Jesuitenkolleg übereignet. „Kurz vor der Säkularisierung“, erzählt Karl, „kamen noch die Malteser.“ Erster weltlicher Besitzer war 1799 Josef Huber. Im Jahr 1881 gehörte das Gut schließlich Josef Haindl. Da der Betrieb zu diesem Zeitpunkt sehr stark verschuldet ist, wird er zunächst mit 220 Hektar Grund und Gebäuden an Benjamin Blumenthal und Wolf Beermann verkauft, die dann im Jahr 1895 alles weiter an Reichsrat Wilhelm von Finck veräußern, dessen Familie bis heute Besitzer des gesamten Ortes ist. Damals lebte Billy Finck vor Ort, wobei mein Bruder Thomas und ich mit seinem Bruder Helmut von Finck unsere Internatszeit in Neubeuern verbrachten. Helmut war damals ein liebenswerter Freak, der mit seinem unglaublich vermögenden Vater ziemlichen Ärger hatte. Das lag aber in der Familie. Interessanterweise waren die diversen Mitglieder der Familie von Finck immer ganz nah an mir dran. Schon in meiner Seeshaupter Zeit waren wir fast Nachbarn, da Wilhelm von Finck westlich von Seeshaupt im Schloß Seeseiten lebte, das heute seiner Gattin Francine gehört. In der Bogenhauser Möhlstrasse lebte die Witwe Gerda von Finck direkt gegenüber von uns.
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Mit dabei waren
- Martina und Hans-Peter Kleebinder, Annette & Michael Kamm






































































