Vollnarkose am Rosenkavalierplatz – Zahn Operation bei Wolfgang Bolz – 2001
Am Do., 29. November 2001
Ende November habe ich eine umfangreiche Behandlung bei meinem Zahnarzt Dr. Wolfgang Bolz in Bogenhausen vor mir. Er wird mir sämtliche Zähne im Ober- und Unterkiefer überkronen und muss dazu die vorhandenen Zähnen alle entsprechend beschleifen. Ein Prozess, der mehrere Stunden dauert, weshalb wir uns dazu entschieden haben den Eingriff in Vollnarkose zu machen. Eine Vollnarkose beim Zahnarzt ermöglicht es nämlich, auch umfangreiche Zahnbehandlungen im Tiefschlaf durchzuführen. Bei der Vollnarkose ist wichtig, daß ein erfahrenes Anästhesie-Team mit zuverlässigem Equipment sowie ein erfahrenes zahnärztliches Team zur Verfügung steht, um die Vollnarkose nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Eine Vollnarkose ist ein künstlich erzeugter Tiefschlaf, der dazu dient, die bewusste Wahrnehmung der Zahn-OP und die Schmerzen, vollständig auszuschalten. Der Patient bekommt überhaupt nichts von dem Eingriff mit und hat danach keinerlei Erinnerung davon. Der schlafähnliche Zustand wird erzeugt, indem verschiedene Narkosemedikamente verabreicht werden. Die Verabreichung erfolgt intravenös, über einen Zugang in die Vene. Zusätzlich verwenden Anästhesisten gasförmige Narkosemittel, welche über eine Atemmaske eingeatmet werden und ihre Wirkung schnell und effektiv entfalten können. Die Narkosemedikamente sind Schlafmittel, Schmerzmittel und Muskelrelaxantien, welche eine tiefe Entspannung der Muskulatur verursachen. Zeitgleich zur Gabe der Narkosemittel, wird über eine Atemmaske, reiner Sauerstoff zum Atmen gegeben. Während der gesamten Behandlung wird man als Patient, bevorzugt über die Nase, künstlich beatmet. Alle Vitalparameter, wie Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung oder Körpertemperatur, werden permanent vom Narkose-Team im Auge behalten. Der Zahnarzt und sein Team, können sich somit vollständig auf die zahnärztliche Behandlung konzentrieren. Vor dem geplanten Eingriff erfolgt ein ausführliches Gespräch und Untersuchung mit dem Zahnarzt und dem Anästhesisten. Wichtige gesundheitliche Fragestellungen werden abgeklärt und bei Bedarf, verschiedene Blutuntersuchungen durchgeführt. Am Tag der zahnärztlichen Behandlung, sollte der Patient, 6 Stunden vorher nichts essen und 2 Stunden vorher keine Getränke zu sich nehmen. Vor der Zahnbehandlung erfolgt eine weitere Besprechung mit Zahnarzt und Narkose-Team. Auf dem Behandlungsstuhl wird der intravenöse Zugang in die Armvene gelegt. Mit Hilfe einer Creme, kann der Schmerz, direkt an der Einstichstelle, ausgeschaltet werden, sodass der Einstich nicht mehr gespürt wird. Da die Narkosemittel auch die Atemmuskeln entspannen, ist eine eigenständige Atmung nicht mehr möglich – der Patient wird folglich künstlich beatmet. Neben der Kontrolle von Puls und Blutdruck, wird dafür gesorgt, dass die Sauerstoffsättigung des Blutes immer bei 98 – 100% und die Körpertemperatur bei 37° liegt. Dies ermöglicht eine ideale Blutgerinnung, sodass es nicht zu unkontrollierter Wundblutung kommt. Im Wundbereich verwendet der Zahnarzt zusätzlich ein Lokalanästhetikum, sodass die Blutung vermindert wird und der Patient nach der Narkose keine Schmerzen verspürt. Durch die exakte Anpassung der Vitalfunktionen, kann die Dosis auf ein Minimum angepasst werden. Da der Patient schläft, erfolgt die zahnärztliche Behandlung unter idealen Bedingungen und kann schneller und effizienter abgeschlossen werden. Während der gesamten Behandlungsdauer sprechen sich Zahnarzt und Narkosearzt ab, um die Dauer der Narkose und der OP zu kurz wie möglich zu halten. Sobald die Behandlung abgeschlossen ist, verabreicht der Anästhesist ein Medikament, welches den Patienten aus der Narkose aufweckt. Für den erwachten Patienten hat der Eingriff nie stattgefunden. Generell kann jede zahnärztliche Behandlung und Operation unter Vollnarkose durchgeführt werden. Dazu gehört das Beschleifen von Zähnen für Zahnkronen, Entfernung von Weisheitszähnen, Entfernung von Kieferentzündungen oder das Inserieren von Keramikimplantaten.